Kapitel 76

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Beim Abendessen fühlte ich mich wieder hundselend. Nichteinmal mehr 24 Stunden bis mein Lieblingsladen traumatisiert wird. Oder würden die das vielleicht locker hinnehmen? Ich meine, Überfälle sind jetzt auch nicht so mega selten, oder?
Das war wohl alles nur Wunschdenken. Aber in meiner Situation blieb einem nicht viel.

"Schatz, was hast du denn?", fragte meine Mutter plötzlich.
Alle sahen mich an.
"Nichts.", log ich. Doch dann bemerkte ich, wie nass meine Augen waren. Scheiße.
"Du weißt doch, wir sind eine Familie. Also sag uns doch, wenn etwas nicht stimmt.", versuchte es mein Vater.
"Nein ich, es ist nicht..."
Ich musste schlucken.
"Ich bin nur froh, dass es euch allen gut geht."

Sie alle tauschten irritierte Blicke.
"Wieso sollte es das nicht?", fragte Mum jetzt wieder.
"Keine Ahnung. Die Welt ist grausam. Da kann alles passieren."

Mein Bruder war der erste, der aufstand, als ich nun völlig anfing zu heulen.
Dabei sollte doch niemand etwas merken.
"Es wird alles gut.", sagte er und umarmte mich.
Das war gelogen. Aber woher will er das auch wissen.
"Jake, du brauchst keine Angst zu haben. Wir passen schon auf, okay?"
Ich nickte, obwohl ich am liebsten schreien würde.
"Ich glaube, morgen wird irgendwas schlimmes passieren.", murmelte ich dann.
"Es wird alles gut.", bekam ich als Antwort.

Als dann morgen war, fühlte ich mich als müsste ich kotzen. Jeder Schritt brannte unter meinen Füßen und sobald ich in der Schule ankam, wollte ich sofort umdrehen und weglaufen.

Joey und Emil tuschelten die ganze Zeit miteinander und sahen echt fertig aus.
Alex hingegen strahle, als wäre er der Sonnenschein persönlich.
Ich reagiert kaum auf irgendwas. Die Lehrerin fragte mich einmal sogar ob ich heim wollte, aber ich winkte ab.

Und dann leutete nach Ewigkeiten die Schulglocke das Ende des Schultags ein.
Auf zittrigen Beinen begleitete ich Nathan und Jessi zum Tor.
Magnus erwartete uns dort schon.
"Willst du die Aufnahme verschieben?", fragte er besorgt.
"Du wirkst nicht so ganz gesund."
"Mir geht's gut. Hab nur zu wenig gegessen heute."
Das stimmte sogar. Ich hab noch nichts runterbekommen.
"Okay, dann los, ich muss um 17 Uhr anfangen zu arbeiten."
"Dann können wir heut ja wieder ins Café gehen.", schlug Jessi vor.
"So mal offiziell zu viert. Auch wenn du noch arbeiten musst dabei."
Ich überlegte fieberhaft eine Ausrede dafür dass das eine ganz schlechte Idee ist.
"Wenn ihr wollt.", sagte Magnus.
"Dann haben wir ein Doppeldate."
Er grinste. Jessi auch. Nathan verdrehte die Augen.
"Und wer datet wen?"
"Das kannst du dir aussuchen, Süßer."

Nachdenklich lief ich Magnus hinterher zu seiner Wohnung.
"Du flirtest schon sehr offensiv mit ihm, oder?"
"Ach was. Das mach ich nur um ihn zu ärgern."
Er wurde langsamer.
"Du weißt doch eh, was ich glaube, also versuch ichs nicht erst ernsthaft."
Achja, seine Theorie, Nathan steht auf mich.
Nein, immernoch ausgeschlossen.

Drinnen erwartete uns schon Stefan mit Spagetti. Hatte ich ihm gegenüber erwähnt, dass ich das liebte? So oder so war er echt liebevoll zu mir. Da tat es nur noch mehr weh, ihn nicht warnen zu können, was heute noch passieren wird.

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(511 Wörter)
Ja, die Menschen in Jakes Umfeld sind echt lieb zu ihm, da könnte man glatt neidisch werden. Doch dass es langsam ernst wird, macht es wieder etwas unschön. Wie es wohl weitergeht? Wir werden uns überraschen lassen. Also ich nicht, ich hab schon endlich mal nen Plan. Aber pst. Spannung.
Dann wie immer einen schönen was auch immer noch an euch und Bye 🤗

Von Träumen zur Realität #catalyst500Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt