Kapitel 83

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Die Nachricht das Alex verhaftet wurde, verbreitete sich wie ein  Lauffeuer in der Schule. Einige Schüler aus dieser und anderen Schulen begannen endlich auszusagen.
Jeremi, der nach dem Vorfall seiner Mutter und der Polizei endlich gestanden hat, was passiert war, wurde gesagt, dass er wahrscheinlich strafrechtliche Probleme kriegen würde. Doch durch die Erpressung werden es eher milderne Umstände. Ins Gefängnis wird er auf jeden Fall nicht kommen.
Genauso wie Finn, Joey, Emil und Lena. Die alle jetzt zwar Probleme zuhause hatten, letzlich aber doch froh waren, dass dieser Höllentrip endlich vorbei war.
Zur Schule gingen sie aber erst einmal nicht.

Ich hingegen schon.
Es war Freitag Nachmittag, als wir zu viert aus dem Schultor liefen.
Es war ein schöner Tag.
Ich hatte schultechnisch noch einiges in aufzuholen. Und meine Eltern waren aktuell sehr besorgt um mich. Aber ich versicherte ihnen, dass ich alles in Ordnung bringen würde was ich konnte. Und auf mich aufpassen werde.

"Ich glaub, die meisten feiern uns als Helden.", sagte Jessi freudig.
"Wir sind richtige Stars."
"Ich find das nicht so geil.", meinte Magnus.
"Stimmt, dein Tarnumhang ist jetzt verruscht. Muss echt blöd sein, plötzlich kein einsamer Schatten mehr zu sein.", neckte Nathan ihn.
"Fick dich."
"Ach komm, jetzt tu nicht so als ob es ein Problem wär, dass du mal gesehen wirst. Und Freunde hast."
"Stimmt, mit euch hab ich ja absolut das große Los gezogen.", erwiderte Magnus.
"Aber ganz ehrlich."
Er lächelte etwas.
"Ich bin doch auch froh darüber. Ich wusste nicht, dass ich mich mal wieder jemanden so öffnen würde wie euch."
Wir sind halt die coolsten!", rief Jessi und griff nach meiner Hand.
"Die allercoolsten."
Sie riss meine und ihre Arme in die Luft.
Kurz wurde mir heiß und in mir kribbelte es leicht.
War jetzt etwa endlich die Zeit gekommen, wo ich unglücklich verknallt sein darf?
So dumm es klingt, es freute mich.
Das hieß nämlich, dass alles andere gerade egal geworden war.
Und das war es ja. Klar, die Ermittlungen laufen noch. Alex ist ja selbst noch ein Jugendlicher. Das wird nicht einfach.
Aber jetzt gerade darf ich auch einer sein. Einfach ein Jugendlicher der das tut, was man in seinem Alter tun sollte.

"Also Leute, feiern wir das eigentlich?", fragte Jessi in die Runde.
Feiern?
War da nicht noch was?
Moment mal...
"Äh, Leute."
Ich sah die drei unsicher an.
"Ich weiß dass das jetzt ja nicht so wichtig ist, aber ich hab morgen Geburtstag. Also wollte ich eh..."
"Na endlich!', fiel Jessi mir ins Wort.
"Ich dachte schon du lädst uns nie ein. Also was machen wir?"
"Hä Logo, wir gehen ins Cafè.", sagte Nathan
"Oder willst du nicht?"
"Äh, doch. Aber..."
Ich war irritiert.
"Ihr wusstet, dass ich Geburtstag hab?"
"Hä ja klar, wir wissen alles.", sagte Jessi grinsend.
"Eigentlich hat Jerri uns gefragt, ob du da was vor hast.", sagte Magnus.
"Verräter!"

Jerri? Wollte er denn kommen?
Ich hätte ihn gerne dabei, aber ist das angemessen, nach allem was passiert ist?
Obwohl, vielleicht war es der erste richtige Schritt zurück zur Normalität?
Ich sollte ihn einfach später mal anrufen.
Doch jetzt gerade waren meine anderen Freunde dran.

"Natürlich gehen wir ins Cafè.", sagte ich dann.
"Ich wüsste nicht, wo ich lieber hinwill. Solange Lucia mich noch hinlässt. Ich bin ja schon Mitschuld, dass ausgerechnet dort der Überfall war."
"Mum liebt dich.", warf Magnus ein.
"Außerdem sind die Zahlen seitdem Vorfall nicht gesunken. Also hat sie keinen Grund dazu, dich nicht dahaben zu wollen."
Er klopfte mir auf die Schulter.
"Du bist immer willkommen. Ob im Cafè oder bei uns zuhause."
"Danke.", sagte ich lächelnd.

Ich bemerkte, wie Nathans und Jessis Blick irgendwie komisch wurden.
"Hey was ist?", fragte Magnus.
"Ihr seid natürlich auch willkommen."
"Will ich das überhaupt?", fragte Nathan schnippsich.
"Natürlich willst du das, Süßer."
Nathan verdrehte die Augen. Doch dann machte er einen Schritt auf Magnus zu.
Magnus schaute irritiert. Das besserte sich nicht, als Nathan ihn dann auf den Mund küsste.
Daraufhin schaute auch ich irritiert.
"Nenn mich nicht nochmal so, klar?"
Nathan tritt wieder ein paar Schritte zurück und sah dann zu mir und Jessi.
"Gehen wir?"
"Ja, ich muss nur noch kurz...", sagte Jessi und küsste mich dann genauso.
Jetzt war ich nicht mehr irritiert. Jetzt war ich komplett überfordert.
"Jetzt können wir gehen. Wir sehen uns dann morgen, Leute!", rief sie und schon waren sie verschwunden.
Ich blieb mit einem elektrisierten Gefühl im Körper zurück. Und mir war heiß. Richtig heiß.
"Was ist da gerade passiert?", fragte Magnus verunsichert.
"Naja...", erwiderte ich.
"Ich glaube Nathan steht gar nicht auf mich."
"Ach, das ist das einzige was du zu sagen hast?"
"Was? Das du Unrecht hattest? Ja, mehr fällt mir gerade nicht ein."
"Arschloch. Als ob dich das jetzt kalt gelassen hätte."
Nein. Definitiv nicht.
Ich werde erstmal eine Weile brauchen, um zu verstehen, was das heißt. Nämlich das ich gar nicht so unglücklich verliebt sein werde, wie ich dachte.
Hoffentlich.
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(820 Wörter)
Schon irgendwie süß oder? Ja, langsam bin ich mal wieder nett zu meinen Charakteren. Ich meine, ist ja alles bald vorbei. Da kann man es ihnen mal gönnen.
Naja, mir ist auf jeden Fall gerade extrem langweilig. Aber die Art langweilig das ich auch keine Lust habe, noch irgendwas zu machen. Und trotzdem muss ich noch 6 Stunden auf der Arbeit bleiben. Naja, was willste machen. Ich wünsche euch (liest das überhaupt noch jemand) trotzdem einen schönen was auch immer noch und vielleicht bis bald 🤗

Von Träumen zur Realität #catalyst500Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt