Von Träumen zur Realität #catalyst500

Kapitel 24

Ich starrte die Nachricht lange an. Ich konnte es kaum glauben. Jerri! Derjenige, der mich einfach im Stich gelassen und seit Ewigkeiten ignoriert hatte und der eben noch scheinbar irgendwas mit Alex beredet hatte, schrieb mir, dass er mit mir reden wollte. Aber warum? Warum auf einmal?

Ich wurde wütend. Tat er jetzt so, als wäre alles okay? Oder will er mir nur endgültig sagen, dass er mich hasst?
Eigentlich wollte ich die Nachricht löschen, aber irgendwie wehrte ich mich innerlich dagegen. Ich schaffte es einfach nicht.

Seufzend steckte ich mein Handy zurück in die Tasche.
Erst jetzt bemerkte ich, dass die Blicke meiner Freunde auf mir lagen. Ich fühlte mich etwas unwohl.
"Lass mich raten, du willst nicht drüber reden?" Nathan lächelte mich leicht an.
Ich nickte. Ich wollte einfach nicht darüber reden. Selbst wenn ich meinen Freunden vertraute. Das Thema war noch etwas zu hart für mich. Ich musste erstmal selbst damit klarkommen. Vielleicht nicht die beste Idee. Aber das einzige, was ich tun konnte und wollte.

"Ich glaub, ich muss jetzt nach Hause.", warf ich ein.
"Okay, dann sehen wir uns morgen wieder.", meinte Jessi.
Ich umarmte die beiden zur Verabschiedung und machte mich auf den Weg zurück.
Gefühlt lief ich langsamer als normalerweise. Wenn man eine Schnecke neben mich setzen würde, wäre die wahrscheinlich schneller als ich.

Ich blieb vor einem großem Filmposter stehen. Eigentlich wollte ich nur noch nach Hause. Aber es weckte irgendwie mein Interesse. Nur eben nicht unbedingt positiv.

Es war ziemlich bunt gestaltet und ein bisschen sehr übetbelichtet. Darauf waren zwei Personen abgebildet. Ein Mann und eine Frau.
Der Typ sah aus wie ein Macho, hatte ziemlich viele Muskeln, gut gebaut und saß in einer Protzkarre.
Die Frau war perfekt gekleidet und geschminkt. Über ihr eine Gedankenblase. Sie dachte an Kinder, ein komisches schicki-micki Restaurant und an Geld. Was denn sonst. Das beste kam aber noch.
Der Filmtitel. Männer und Frauen sind sich nicht ähnlich, außer sie sind gay.
Mir kam mein Burger von vorhin fast wieder hoch. So einen sexistischen und homophoben Scheiß hatte ich nie gesehen. Und ich hatte viel von sowas gesehen.
Leider wusste ich genau, wer in so einen Film gehen würde. Wieso darf man sowas eigentlich veröffentlichen?

Was mich noch saurer aufstoßen ließ, war etwas, was auch noch auf dem Plakat geschrieben stand.
Guter Film zur Aufklärung von Sexualität.
Ja klar, sowas klärt auf. Vorurteile und Schubladendenken. Was denn sonst? Vielleicht logisches Denken und nicht jeden Schwachsinn glauben?
Ich verdrehte die Augen. Sowas konnte echt nicht wahr sein.

Ohne zu überlegen machte ich ein Bild von dem Plakat und lud es auf meinem Pictexs Profil hoch.
Dieses Filmposter hat mir mal wieder gezeigt, wie zurückgeblieben und vorurteilhaftsbessesen unsere Gesellschaft ist. Bitte sagt mir nicht, dass der Film gut besucht werden wird! #PleaseThinkDon'tJudgeEarly

Seufzend postete ich das und wartete ab. Ich wollte sehen, ob jemand schon darauf reagierte. Und es dauerte nicht lange. Die erste Reaktion kam von Alex Profil. Natürlich machte er einen auf, ich bin bescheuert und der Film ist geil. Eigentlich sollte ich seinen Kommentar löschen. Aber ich tat das nicht. Ich wollte andere Meinungen nicht blockieren. Im Gegensatz zu anderen Personen.
Die nächste Reaktion kam überraschenderweise von Magnus. Er likte meinen Post und schrieb einen Kommentar darunter.
Leider wundert mich sowas nicht mehr. Die Menschheit ist bescheuert beschissen. Ständig muss man alle miteinander vergleichen und wenn ein Teil einer Gruppe so ist, sind alle anderen auch so. Sowas macht mich echt traurig.
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(579 Wörter)
Man, ich hatte heute mal gar keine Motivation. Hat zum Glück trotzdem geklappt. Gerade kurz vorm Ende sollte ich nicht aufhören. Ich hab mir das vorgenommen, die letzen Tage schaff ich hoffentlich auch noch. Egal. Heute war langweiliger Tag. Also ja, bevor ich noch mehr Schwachsinn laber, geh ich lieber mal wieder. Also dann, vielleicht bis zum nächsten Mal. Bye 🤗