Kapitel 68

6 0 1
                                    

"Das ist Blödsinn.", meinte Magnus.
"Wieso? Kann doch sein. Das erklärt zumindest einiges. Er ist genervt davon, dass ich es geschafft habe mich mit dir anzufreunden. Und ihn stört es wenn du nur mit mir abhängst. Ist doch dann klar, dass..."
"Gar nichts ist klar. Ich bleib bei meiner Theorie. Er steht auf dich."
"Wollen wir wetten?"
"Ich wett um sowas nicht."
Er stand auf.
"Außerdem muss ich gleich weg. Ins Cafè. Also beeil dich jetzt einfach, okay?"

Kopfschüttelnd sah ich ihm hinterher, während er losging. Ich stand noch vor seinem Haus und überlegte, ob ich schon nach Hause gehen wollte. Eigentlich wäre ich auch gern mit ihm mitgegangen. Aber vielleicht sollte ich doch mal lieber nach Hause.

Doch auf dem Weg dahin fühlte ich mich so komisch.
Ich blickte mich um. Es war Nachmittag. Da waren viele Leute unterwegs. Keiner sah aus, als würde er sich für mich interessieren. Und doch fühlte ich mich beobachtet.

Als ich nur noch fünf Minuten von meinem Zuhause weg war, wurde es plötzlich schwarz. Eine Hand lag auf meinen Augen, eine andere auf meinem Mund.
Ich wollte schreien, doch keiner hörte es.
Mir wurde der Boden unter den Füßen weggerissen und ich wurde ein paar Meter irgendwo hin verschleppt.

Als ich wieder sehen konnte, saß ich hinter einem Müllcontainer an eine Wand gepresst auf dem Boden und ein Typ stand breit grinsend vor mir.
Mit einem Messer in der Hand, dass er auf mich richtete.
Ich schluckte schwer.
Was ging denn jetzt ab?
"Hallo Kleiner. Wir kennen uns noch nicht, oder?"
Ich schüttelte heftig den Kopf, den Blick auf das Messer gerichtet.
"Es ist schön oder? Ich hab sie Jane genannt. Sie ist echt scharf, willst du mal sehen?"
Er packte meine Hand und fuhr mit der Klinge leicht darüber.
Der eiserne Griff gab mir nicht die Chance, meine Hand wegzuziehen.

Fuck. Was soll ich tun?

"Wer bist du?", fragte ich mit zittriger Stimme.
"Was willst du?"
"Dein Kumpel hat mich geschickt. Er meinte, du wärst perfekt für ne Stelle, die wir noch offen haben."
Kumpel? Stelle?
Ich glaub ich muss mich gleich übergeben.

"Hey Jake."
Jetzt muss ich mich wirklich übergeben.
Hinter dem Typen tauchte niemand anderes als Alexander auf.
"Na, wie wars beim rumschnüffeln von Dingen, in die man sich besser nicht einmischen sollte?"
Er lachte.
"Hast du ernsthaft geglaubt, ich würde nicht merken das du und deine dummen Freunde hinter mir her sind?"
Ein kalter Schauer fuhr mir über den Rücken. Er weiß es?
"Woher..."
"Dein kleiner Freund hat es mir verraten. Ich musste ihn nur ein bisschen anspornen."
Wer? Emil? Oder Finn?
"Nicht wahr Jeremi?"
Nein.
Das kann nicht sein. Jerri hat uns verraten?

Wie zur Bestätigung kam auch dieser auf einmal dazu.
Es tut mir leid, formte er still mit seinen Lippen.
Ich starrte ihn einfach nur ungläubig an.
"Was willst du von mir?", fragte ich gepresst.
"Das was wir von allen wollen.", erwiderte der Typ mit dem Messer und hielt es mir vor die Brust.
"Ey, keine Verletzungen solange er still hält!", mahnte Alex.
"Das hatten wir doch schon."
"Ach komm, ich kitzel ihn nur ein bisschen.", sagte der andere.
"Also, 100 Euro die Woche."
100? Finn sprach von 50.
"Wenn du das Geld nicht selbst auftreiben kannst, machst du bei unserem Geschäften mit."
Geschäften? Der Drogenhandel?
"Wäre lustig. Wir brauchen eh noch ein paar Leute für den Überfall den wir geplant haben."
Überfall?

In diesem Moment wurde mir klar, ich hatte mich in die allergrößte Scheiße katapultiert.

"Was wenn ichs nicht tue?", fragte ich trotzig.
Mich kann er mit nichts erpressen. Es gab nichts geheimes, belastendes über mich.
"Also zuerst werden wir uns an deiner Familie vergreifen. Deine Schwester und deine Mutter sind echt hübsch, die würden doch bestimmt ne Nacht mit unseren Jungs verbringen wollen. Und dein Bruder und Vater machen sich auch gut im Krankenhaus."
Korrigiere. Jetzt musste ich kotzen.
"Ach, und damit du ja wirklich die Fresse hälst, hör genau zu. Ein Wort zu deinen Freunden und euer geliebtes Cafè wird in Flammen aufgehen. Natürlich zu Besuchszeiten."
Alex lächelt mich siegessicher an während mir die Sicht verschwamm.
"Also, kein Wort zu irgendwem. Glaub mir, wir sind schneller als die Bullen."

Er drehte sich zu Jerri.
"Und du meinst lieber gehst jetzt gefälligst los und klaust mir ein paar Kippen. Bei dem ganzen Stress brauch ich die.
"Krieg ich auch welche?", fragte der andere. Und ging mit den beiden davon.

Und ich?
Ich blieb noch eine Weile wimmernd am Boden und fragte mich, wie ich hier nur reingeraten konnte.

----------
(755 Wörter)
That escalated quickly, würde ich mal sagen. Was Jake jetzt wohl machen wird?
Aber jetzt wissen wir auf jeden Fall das Alex wirklich noch viel schlimmer ist als erwartet. Wohin das noch führen wird.
Joa, ich geh dann mal wieder weiter arbeiten und wünsche euch wie immer einen schönen was auch immer noch und vielleicht bis bald 🤗

Von Träumen zur Realität #catalyst500Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt