Kapitel 36

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Es war kurz nach eins, als meine Freunde sich wieder verabschiedeten und ich alleine daheim war. Ich räumte den Teller und die Gläser weg, die wir vorhin noch verwendet hatten. Immerhin sollte keiner merken, dass ich Besuch hatte. Das einzige war nur, dass Nathan und Jessi mir die Bücher gebracht hatten. Obwohl Diego das übernehmen sollte. Vielleicht kümmerte ihn das ja auch gar nicht. Aber das würde ich wohl eh bald erfahren.

Nun lag ich auf dem Sofa unter einer Wolldecke und hörte Musik. Meine Musikbox war leider schon seit einer Weile kaputt und weil ich bis jetzt keine Lust hatte, mir eine neue zu besorgen. Die Billigen waren komplett reudig und die Guten einfach viel zu teuer. Eine anstängide Box zu finden würde wohl keine leichte Aufgabe sein. Also verschiebe ich das auf später.
Genau deswegen musste ich die Musik leider über meinen Handylautsprecher hören und die Qualität war dementsprechend schlecht. Nur musste ich damit aktuell noch auskommen.

Ich hatte meine Augen geschlossen. Mein Herz schlug ziemlich schnell dafür, dass ich gerade entspannt auf dem Sofa lag. Vielleicht war es die Aufregung, weil mein Bruder bald nach Hause kommen würde und ich ihm dann einiges erklären müsste.
Möglicherweise war es aber auch die Möglichkeit, dass ich meine Freundin vielleicht ein wenig zu sehr mochte. Heute viel mir das besonders auf. Ich hatte heute Sachen an ihr bemerkt, die mir zuvor nicht aufgefallen waren. Jedenfalls nicht bewusst.
Ihre Augen, die immer wenn sie aufgedreht war funkelten. Ihr Lächeln, welches so schön und ehrlich war. Es gab mir ein gutes, jedoch auch seltsames Gefühl. Und allgemein war sie wirklich wunderschön und sorgte dafür, dass mein ganzer Körper kribbelte und ich mich trotz allem etwas wohlfühlte.
Ich fürchtete wirklich, dass ich mich möglicherweise in sie verliebt hatte. Das hatte mir gerade noch gefehlt. Nicht, dass dadurch unsere Freundschaft zerstört werden würde. Immerhin funktionierte das ja bei mir besonders gut.

Auf einmal hörte ich, wie sich etwas im Türschloss regte. Und kurze Zeit später waren auch schon die Stimmen meiner Geschwister zu hören.
Ich stellte meine Musik aus.
"Jake, bist du hier?" Sally kam ins Wohnzimmer. "Geht's dir wieder besser?" Sie strich mir über den Kopf.
"Jaja, es geht schon wieder. Mir geht's schon fast wieder vollkommen gut. Das war wohl nur was kurzfristiges."
Sally nickte. "Schön zu hören. Aber wenn doch noch was ist, ruf einfach. Ich bin in meinem Zimmer. Oder schreib mir, am Handy bin ich auch."
Ich grinste und meine Schwester verschwand in ihrem Zimmer.
Diego hatte die ganze Szenerie nur still beobachtet. Jetzt kam er zu mir und setzte sich auf das Sofa.
"Ja klar, es war nur was kurzfristiges. Wem willst du hier eigentlich was erzählen? Also, was ist jetzt? Sagst du mir jetzt die Wahrheit?"
Seufzend sah ich ihn an.
"Erst musst du mir eine Frage beantworten."
Verwirrt sah der braunhaarige mich an.
"Warum hast du deine Bücher eigentlich nicht selbst geholt?"
"Ernsthaft? Da ist deine Frage?"
"Ja, jetzt gib mir einfach eine Antwort!", sagte ich genervt.
Er verdrehte die Augen.
"Okay, ist ja gut. Ich bin zu Magnus hingegangen, er hat aber behauptet, er hat sie vergessen gehabt und bringt sie selbst nochmal vorbei. Ihr hattet ja heute irgendwie früher aus, deshalb war er wohl schon vor mir da."

Ich schüttelte verständnislos den Kopf.
"Magnus war nicht hier. Jessi und Nathan haben die Bücher gebracht."
"Okay, das macht so gar keinen Sinn. Aber wenn er meint.", meinte mein Bruder.
Ich dachte nach. Es war echt seltsam. Wieso behauptete Magnus, er würde selbst kommen und schickte dann meine Freunde.
Mir kam ein Gedanke. Die beiden kamen zu mir. Hier hatten wir uns wieder vertragen. Wollte er das? Das Nathan und ich ins Gespräch kamen und wir wieder Freunde sein würden? Wenn ja, war das echt eine coole Aktion von ihm. Ich wusste es zwar nicht genau, aber irgendwie würde ich ihn das sogar wirklich zutrauen.

"Willst du eigentlich endlich mal erklären, warum du auf krank gemacht hast oder wie weit soll das noch herausgezögert werden?", hakte Diego nach.
Ich atmete einmal tief durch. Es war wohl so weit. Ich würde Diego alles erzählen. Jedenfalls wohl fast alles. Je nachdem, wieviel nötig wäre.
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(696 Wörter)
Ähm ja, war echt spannend heute. Oder auch nicht. Egal, wird schon passen. Mir gefällts. Ähm ja, also ich laber schon wieder kompletten Scheiß. Also verschwinde ich wohl lieber. Naja, dann geh sag ich mal bis vielleicht wann auch immer. Bye 🤗

Von Träumen zur Realität #catalyst500Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt