Kapitel 49

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Es dauerte nicht lange, bis Nathan bei mir ankam. Ich schaffte es gerade so, die Hausaufgaben fertig abzuschreiben. Dann klingelte es auch schon an der Tür.

Wir gingen in mein Zimmer, damit wir ungestört sein konnten. Zwar war nur mein Bruder da, aber der musste ja auch nicht alles mitbekommen. Er wollte es ja scheinbar sowieso nicht.

Wir saßen erstmal eine Weile schweigend herum. Ich lehnte mich gegen mein Bett. Ich war komplett in Gedanken versunken.
"Was ist eigentlich los?"
Erschrocken zuckte ich zusammen. Nathan schaute mich unsicher an. Ich zuckte mit den Schultern.
"Ach komm, irgendwas ist doch. Ich meine, dir ging es in den letzten Tagen auch nicht so gut. Aber vorhin in der Schule war ja eigentlich alles wieder besser. Und jetzt. Jetzt bist du schon wieder so am Boden."
Er legte mir seine Hand auf die Schulter.
Ich schaute vor mich auf meine Füße. Ich wollte ihn eigentlich nicht noch mehr mit meinen Problemen nerven. Andererseits war es klar, dass er nicht locker lassen würde.

"Naja, sagen wir mal, es gibt zwei Sachen, die Jessi und du noch nicht wissen.", gab ich nervös zu.
"Willst du die mir erzählen?" Die Stimme meines Gegenübers war ziemlich sanft und leise.
Ich nickte.
"Ich hab gerade etwas Probleme mit meinem Bruder. Er wollte mir helfen und ich hab ihn nur dumm angemacht. Er ist total sauer auf mich. Vorhin wollte ich noch einmal mit ihm reden. Aber er wollte nicht. Ich wollte doch nur..." Den Rest bekam ich nicht mehr heraus. Ich fing an zu schluchzen.

Nathan lächelte mir sanft zu.
"Hey, das wird schon. So schlimm wird's nicht sein. Immerhin seid ihr Geschwister. Da streitet man schon mal. Aber das legt sich wieder."

"Nein. Das glaub ich nicht. Wir haben vorher nie wirklich gestritten. Er war noch nie so sauer wie jetzt."
Ich legte meinen Kopf in den Nacken und starrte an die Decke.
Nathan seufzte. Dann strich er mir sanft über den Rücken.
"Und was ist das zweite?"
Fragend sah ich ihn an.
"Was meinst du?"
"Naja, du meintest es gibt zwei Dinge. Willst du mir das zweite auch noch sagen?"
Ich bekam einen kompletten Gefühlswechsel. Meine Traurigkeit wurde zu Unbehagen und ich merkte, dass mein Herz wieder anfing, schneller zu schlagen.

Ich atmete einmal tief durch.
"Naja, erinnerst du dich daran, als wir mal darüber gesprochen haben, ob wir mal verliebt waren?"
Mein Freund sah mich irritiert an.
"Ja?"
"Naja, möglicherweise kann es sein, dass ich einfach nur nicht wusste, wie sich das anfühlt. Und naja, vielleicht weiß ich es mittlerweile. Aber bitte, verrate es niemanden, okay? Vorallem nicht Jessi!", fügte ich hinzu.
Ich merkte, wie warm mir plötzlich wurde.
Der Braunhaarige überlegte kurz. Dann fing er an zu grinsen.
"Ne! Ernsthaft! Du hast dich in Jessi verliebt? Wow! Krass! Also wirklich? Meinst du das wirklich ernst?"
Ich schaute ihn genervt an.
"Schrei doch nicht so! Und ja, das meine ich ernst."
Ich verdrehte die Augen.
Mein Kumpel sah gerade so aus, wie diese komplett hyperaktiven Mädels im Fernsehen, die bei jeder neuen Nachricht komplett ausrasteten.

"Und wann willst du es ihr sagen?", fragte er plötzlich.
"Was? Das.. Nein! Das kann ich nicht! Dann werden wir ja wohl kaum Freunde bleiben."
"Wieso? Glaub mir, so empfindlich ist Jessi nicht. Ehrlich. Ich weiß das. Wir sind immerhin beste Freunde seit Ewigkeiten."
"Nur beste Freunde?"
Plötzlich kam mir so eine Ungewissheit auf.
"Ja. Nur beste Freunde. Ich steh nicht auf sie. Und sie nicht auf mich. Weißt du, wir haben uns versprochen, wenn wir uns ineinander verlieben würden, würden wir es uns auf jeden Fall sagen. Und deshalb solltest du das auch."
"Aber ich schaff das nicht. Wirklich!"
Ich war ziemlich verzweifelt.
"Kannst du das nicht irgendwie herausfinden, was sie von mir hält?"
Nathan schüttelte den Kopf.
"Sorry, aber das geht leider nicht. Erstens würde Jessi mich genau das gleiche fragen, zweitens kann ich dir solche Nachrichten nicht überbringen. Schließlich musst du das schon selber machen. Oder sie. Je nachdem, was Sache ist."
Der Junge grinste immer breiter und ich fühlte mich immer unwohler.
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(676 Wörter)
*hier irgendwas einfügen, was man als Schlusswort verwenden könnte und irgendeine Ausrede, wieso ich zu faul bin, mir selbst was anständiges auszudenken*
Und damit ihr nicht irgendwas hinterfragt, sucht euch was aus:
🍇🍉🍎🍅🍓🥐🍕🥨🥞🍱🌮🍟🍩🍪🍰🍦

Von Träumen zur Realität #catalyst500Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt