Kapitel 27

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Den ganzen Schultag über ignorierte Nathan mich. Ab und zu sprach er mit seiner besten Freundin, sonst blieb er still. Als die letzte Stunde vorbei war, umarmte er Jessi kurz zum Abschied und lief raus.
Traurig trottete ich aus dem Klassenzimmer heraus. Jessi kam hinter mir her.
"Also er wirkt nicht unbedingt so, als würde er sich bald wieder einkriegen." Seufzend sah ich zu Boden.
"Ach komm, das wird schon. So nachtragend ist der nicht."
"Nachtragend? Was hab ich denn überhaupt getan? Nur weil ihm was nicht passt, bin ich wieder schuld daran? War ja eigentlich nicht anders zu erwarten." Wütend schnaubte ich auf.
"Ach komm, steiger dich da nicht auch noch rein. Bitte. Es wird alles okay.", versuchte Jessi mich zu beruhigen, was auch etwas funktionierte.

Auf dem Weg nach Hause redeten wir aber nicht mehr viel miteinander. Dann war ich auch schon wieder zu Hause. Das würde wohl das unangenehmste Wochenende seit langem werden. Naja, jedenfalls seitdem ich an die neue Schule gekommen bin. Was ja eigentlich nicht lange her war.
Ich warf mich aufs Sofa, nachdem ich meinen Rucksack in die Ecke gepfeffert hatte und atmete tief ein und aus. Der Tag war echt grauenhaft. Alles nur wegen so einer verdammten Kleinigkeit. Hoffentlich würde das nicht enden, wie damals mit Jerri. Obwohl, wahrscheinlich hatte ich auch nicht verdient, richtige Freunde zu haben, die immer zu mir halten würden. Wieso auch?
Mir kam wieder die eine Zeile aus meinem noch unvollständigen Song in den Kopf.
Wir wollten immer Freunde sein. Jetzt bin ich allein.
Wie passend. Kein Wunder, dass mir sowas einfiel. Immerhin passierte mir wohl immer sowas. Keiner wollte mit mir zu tun haben. Jeder wachte irgendwann auf und merkte, dass er sich von mir abwenden sollte. Die einen früher, die anderen später.
Ich wurde noch trauriger. Wahrscheinlich würde Jessi sich auch bald abwenden.
Keine Ahnung, wieso, aber irgendwie brachte dieser Gedanke ein anderes Gefühl in mir als der, dass Nathan oder Jerri mich hassen würden. Ich verstand es einfach nicht. Wieso war das immer so? Jessi brachte mich immer mehr durcheinander als alle anderen. Egal ob sie lächelte oder sich um mich sorgte. Es war immer anders. War ich etwa...? Nein!
Ich verwarf diesen Gedanken wieder. Sie war nur eine Freundin von mir. Nichts weiter! Das konnte doch nicht sein!

Ich nahm mein Handy in die Hand und versuchte mich etwas abzulenken. Erst machte ich mir etwas Musik an, dann ging ich auf Pictexs und schaute mir die neuesten Beiträge von den Menschen an.
Nach dem fünfzigsten Essensbild und dem hundertsten Pärchenbild, bekam ich eine Direktnachricht. Von JustMagnusDtc.
Es dauerte eine Weile, bis ich realisierte, von wem die Nachricht kam. Ich war gefühlt noch perplexer als am Montag, als Jerri mir geschrieben hatte.
Ich traute mich fast gar nicht, die Nachricht anzusehen. Irgendwie erwartete ich schon wieder irgendwelche Vorwürfe, die er mir an den Kopf werfen würde. Das war ich ja schon gewohnt. Doch wider meiner Erwartungen stand da einfach eine Handynummer. Darunter stand noch "Schick mir mal irgendeine Audioaufnahme, von irgendeinem deiner Songs, falls du denn jetzt schon irgendwas hast. Vielleicht überleg ich es mir dann noch einmal."
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(523 Wörter)
Ähm ja, zu der Wortanzahl sag ich mal lieber nichts. Ich hatte heute vielleicht nicht die krasseste Motivation. Obwohl heute der letze Schultag war und ich jetzt sechs Wochen frei habe! Yay! Aber irgendwie nehm ich das gar nicht wahr. Egal. Vielleicht komm ich jetzt ja mal dazu, die ganzen Challengers zu lesen. Ich hab das seit Wochen nicht getan. Jo. Naja. Ich glaub ich geh dann mal wieder. Also bis dann. Bye 🤗

Von Träumen zur Realität #catalyst500Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt