Kapitel 19

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Jessi wartete draußen vor der Sporthalle auf uns. Ich war immer noch ziemlich erstaunt wegen eben. Und nicht nur wegen Magnus. Auch wegen mir selbst. Ich hatte mich bis jetzt nie gegen Alex gestellt. Klar, ich hab ihm immer gesagt, dass er mich oder meine Freunde in Ruhe lassen sollte, aber selbst mal hingegangen und jemanden verteidigt hatte ich traurigerweise noch nicht. Ich war einer dieser, die immer weggeschaut hatten. Aber ich hatte mich nie getraut, etwas zu tun, weil ich mich für hilflos und schwach hielt. Genau die Werte, die dieser Typ mir immer vermittelt hatte. Die einzigen, die mir damals zeigten, dass ich etwa wert sei, waren meine Familie und mein bester Freund. Mein ehemals bester Freund.

Nathan begrüßte Jessi erst gar nicht sondern erzählte ihr sofort von der Sache in der Umkleide. Er stellte das, was ich gemacht hatte, viel zu krass dar und erzählte es so, als wäre ich der Held gewesen. Doch das war nicht ich, das war Magnus.
Ich winkte sofort ab. "Nathan erzählt das alles viel zu krass. Eigentlich hab ich diesem Arsch nur kurz meine Meinung gesagt. Den Rest hat Magnus getan. Er war der eigentliche Held der Geschichte."
"Held?" Jessi sah mich fragend an. "Ist er ein Held für dich oder was? Nur mal ne Frage, bist du vielleicht in ihn verliebt?" Sie sah irgendwie enttäuscht aus.
"Nein nein!", winkte ich ab. "Ich bin nicht in ihn verliebt. Und ich steh generell nicht auf Jungs. Hab ich das nicht schon gesagt?" Ich war verwirrt. Würde sie das stören, wenn ich schwul wäre? Das war ich zwar nicht, trotzdem fände ich das echt nicht gut, wenn sie etwas gegen Homosexualität hätte.
"Ja, das hast du uns bereits gesagt. Aber vielleicht weiß man das manchmal gar nicht so genau. Ich meine, schlimm wäre es nicht."
Ich zuckte mit den Schultern. "Keine Ahnung. Aber ich glaube, ich stehe eher auf Mädchen."

Nathan, der seit der Sache mit Alex still gewesen war, meldete sich nun auch zu Wort. "Warst du denn je verliebt?"
Überrascht sah ich ihn an. Eigentlich erzählte ich das ungern, weil ich dann immer schief angesehen wurde, aber ich vertraute den beiden und erzählte die Wahrheit.
"Nein, ich bin noch nie wirklich verliebt gewesen. Das Einzige, was ich merke ist, dass ich Mädchen sehr attraktiv finde. Aber die eine gab es in meinem Leben nie."
Unsicher schaute ich zwischen meinen Freunden hin und her. Mit 14 noch nie verknallt gewesen zu sein, wirkte bei vielen seltsamerweise immer komisch. Aber sie zwei schien das nicht zu stören.
"Ich auch noch nicht.", meinte Jessi zu meinem Verwundern.
"Ich schon. Aber nur in der fünften Klasse mal. In so ein Mädel namens Alice. Aber Jessi hat mir klar gemacht, wie dumm die eigentlich war. Außerdem war das eh nur so ein Kindergarten-Verknalltsein also nichts ernstes." Nathan lachte.
"Ja, das Kind hatte aber auch echt nen Dachschaden. Das würde ich nie an meinen Natahn ranlassen!"
Nachdem sie das sagte, wuschelte sie ihrem besten Freund durch die Haare.
Ich wusste nicht, wieso, aber aus irgendeinem Grund störte mich sowohl das, als auch die Sache, die sie eben sagte.
Ich ließ mir aber nichts anmerken und schlug meinen Freunden nun vor, zusammen irgendwo hinzugehen.

Jessi wollte ungern zu sich nach Hause, da ihre Schwester heute ein paar Freundinnen da hatte und sie diese nicht antreffen wollte. Nathans Vater hatte scheinbar irgendein Meeting oder sowas, wo wir nicht stören sollten. Also fiel die Entscheidung schnell auf mein Zuhause. Meine Eltern wollten heute länger wegbleiben und meine Schwester war mal wieder mit diesem Martin verabredet. Nur Diego war vielleicht da, aber der störte wahrscheinlich eh nicht.
Also begaben wir drei uns nun auf den Weg zu mir nach Hause.
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(620 Wörter)
Ja, also ähm, Tag 19 geschafft. Heute ist schon Donnerstag. Bald Wochenende! Yay. Und noch besser, dann nur noch eine Woche bis zu den Freien! Freude! (Sorry übrigens an alle, die bald wieder Schule haben. Gibt's da jetzt schon welche? Ach, keine Ahnung, mir zu kompliziert. Egal)
Joa, auf jeden Fall hab ich nichts mehr zu sagen außer vielleicht schöne Feiern (bald) und hoffe, ihr könnt entspannen. Äh ja, dann wird ich sagen, vielleicht bis zum nächsten Mal und bye 🤗

Von Träumen zur Realität #catalyst500Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt