Kapitel 29

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Magnus wohnte im zweiten Stock. Die Treppen gingen echt weit nach oben. Gefühlt waren wir bereits im vierten Stock angekommen, als wir endlich im zweiten angekommen waren. Gerade mit den Büchern im Rucksack war das echt kein angenehmer Aufstieg. Ich keuchte und musste mich oben erstmal erholen. Ich lehnte mich an das Gelände.
Es gab jeweils drei Wohnungen auf jeder Etage. Der Flur war ziemlich breit, die Decke sehr hoch. Die Wände waren bunt gestrichen. Jede Seite hatte eine andere Farbe. Überall hingen irgendwelche Bilder von verschiedenen Künstlern.
Ich sah mich um. Neben den Türen waren Klingelschilder angebracht. Mir fiel auf, dass ich Magnus Nachnamen gar nicht kannte. Jedenfalls erinnerte ich mich nicht daran, dass ich den je gehört hatte.

Magnus holte einen Schlüssel aus seiner Tasche und schloss die Tür links von mir auf.
"Kommst du oder willst du im Treppenhaus bleiben?", fragte er mich grinsend, während er die Tür aufhielt.
"Ähm ja, ich komme.", sagte ich verwirrt und ging durch die Tür. Schnell sah ich auf das Klingelschild. Terol. Das war also sein Nachname. Immerhin kannte ich den jetzt. Falls seine Eltern da waren, konnte ich sie ja zumindest irgendwie bei Namen nennen.

Der Eingang war dirket mit dem Wohnzimmer und der Küche verknüpft. Sehr groß war es nicht, aber es war Platz genug. Neben der Couch war auch noch eine Treppe, die nach oben führte. Die Wohnung war also zweistöckig. Sowas hatte ich noch nie zuvor gesehen. Aber das erklärte, warum der Weg nach oben so lang war.
Ich schaute mich um. Es gab noch zwei weitere Türen hier unten. Eigentlich wollte ich nachsehen, nur wollte ich nicht so unhöflich sein.
Plötzlich öffnete sich eine der Türen und ein Mann trat heraus. Ich zuckte zusammen.
"Ähm guten Tag.", begrüßte ich ihn vorsichtig. Der Mann sah zwar recht okay aus, hatte etwas längere schwarze Haare, war nicht wirklich groß. Trotzdem hatte ich irgendwie Angst vor ihm. Er beachtete mich auch gar nicht, sondern schaute nur zu seinen Sohn. Falls es den Magnus' Vater war.
Statt mit ihm zu reden, machte der Blonde wieder diese komischen Handbewegungen, die er in der Schule immer mal wieder tat. Zu meinem Überraschend schien der Mann diese auch zu verstehen und tat sie auch. Verwirrt schaute ich zwischen den beiden hin und her.
Dann machte der schwarzhaarige etwas an seinem Ohr.
"Hallo Jake, willkommen in unserem bescheidenem Heim!", lachte er und hielt mir die Hand hin.
"Guten Tag, ähm, Herr Terol?" Unsicher schaute ich ihn an.
Der Mann nickte. "Genau der bin ich. Freut mich, dich kennenzulernen." Er wandte sich seinem Sohn zu.
"Ihr geht hoch, ja? Ich kann euch ja noch was vorbereiten, dann bring ich euch das hoch."
Magnus nickte und zog mich mit sich die Treppe hinauf.

Diese Etage hatte einen kleinen Flur. Hier gab es jedoch vier Türen. Magnus zeigte kurz auf das Zimmer ganz rechts.
"Das ist das Badezimmer. Daneben ist das Büro meiner Mutter. Das dritte ist mein kleines Musikstudio und ganz links ist mein Zimmer."
Mit diesem Worten lief er in das Zimmer, welches er sein Studio nannte und ich folgte ihm.
Der Raum war etwa so groß wie mein Zimmer. Überall standen Instrumente, ein Computer mit drei Bildschirmen und jede Menge Zeug, das ich nicht benennen konnte. Ich war beeindruckt.

Magnus schob mir einen Stuhl hin und ich setzte mich.
"Beeindruckt?", fragte er mich lachend.
Ich nickte. "Das nennst du also kleines Studio. Das ist so groß wie mein Zimmer und voll gut ausgestattet."
"Joa, geht. Meine Eltern gönnen mir viel."
"Zum Thema.", fing ich an. "Was sind das eigentlich für Zeichen, die du immer machst? Dein Vater scheint die ja zu verstehen. Im Gegensatz zu allen anderen."
"Das ist Gebärdensprache. Mein Vater ist taub. Er kann nur mit seinem Hörgerät hören. Deshalb hat er dir eben nicht geantwortet."
Ich sah ihn erschrocken an. Irgendwie schockierte mich das. Magnus Vater war taub! Ich wusste nicht mal, warum, aber irgendwie tat mir Magnus gerade etwas leid. Obwohl es ja um seinen Vater ging.
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(668 Wörter)
Ähm ja, das hier kommt ca. 2 Stunden nachdem ich dieses Kapitel geschrieben habe. Wegen Gründen. Egal. Auf jeden Fall muss ich eigentlich jetzt aufs Klo, also mach ich mal schneller. Naja, außerdem hab ich hier mal quasi eine Backgroundstory zu der Geschichte.
Ich kenne selbst keinen, der taub ist, trotzdem habe ich angefangen, Gebärdensprache zu lernen. Bin aber noch voll am Anfang, möchte aber auf jeden Fall noch besser werden. Hab ja jetzt viel Zeit. Das gute an Bayern. Jetzt hab ich Ferien, wenn andere schon wieder in die Schule gehen. Yay. Egal. Ich geh jetzt aufs Klo. Also bis dann. Bye 🤗

Von Träumen zur Realität #catalyst500Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt