Siebzehn

806 33 8
                                    

POV Isagi

Er war tatsächlich gekommen, um mich zu retten. Glücklich darüber weinte ich ununterbrochen und rutschte erleichtert die Wand herunter zum kalten Marmorboden.

„Ich hatte mich schon gewundert, weshalb du so lange gebraucht hattest."
„I-Ich bin so glücklich, da-dass du gekommen bist Rin."

Rin sah mich unglaubwürdig an und wenn ich nicht täuschte, glitzerten seine grünen Augen für einen Augenblick.

„Du-du hast mich bei meinem Namen genannt?"
Stimmt, jetzt wo er es erwähnte, hatte ich ihn das erste Mal mit seinem Namen angesprochen. Das muss für ihn wohl ein Schock sein.

Er schnappte sich den Typen und schlug ihn windelweich. Rin schmiss den Mann raus aus der Toilette und kam wieder zu mir. Besorgt kniete er sich zu mir herunter und öffnete meine Hände, die zusammengebunden waren.

„Sag nochmal meinem Namen Isagi."
„Rin, Rin, Rin."
Ich wiederholte dreimal seinen Namen und umarmte ihn schluchzend.
„Ich danke dir, dass du mich gerettet hast."

Rin löste sich von mir und packte stattdessen meine nassen Wangen.
„Ich bin so glücklich, dass dir nichts passiert ist."
Er schien sehr aufgebracht, aber auch glücklich zu sein, irgendwie freute ich mich ihn so zusehen. Mein Herz schlug heute seinetwegen das zweite Mal so stark. Mein Verstand war von seiner Nähe und Berührungen umringen gewesen, das mich neu zum Erblühen brachte.

Dieses Gefühl kannte ich nur bei Kaiser, dieser hatte damals meine Liebe zu ihm zum Erblühen gebracht und jetzt war es bei Rin auch so.
Seinetwegen erweiterte sich mein Horizont weiter. Mir wurde bewusst, dass ich mich tatsächlich in ihm verliebt hatte.

Meine idiotischen Freunde hatten recht. Wann und wie ich mich verliebt hatte, wusste ich nicht, aber was ich weiß, dass ich diesen Mann ebenfalls liebte so wie Kaiser.

Mir schien es unmöglich, dass ich auf zwei Personen gleichzeitig stehen könnte. Ich wusste ja das sowas möglich war, aber das ausgerechnet ich davon getroffen bin.
Ob ich es nun als gut oder schlecht beurteilen soll, wusste ich nicht.
Aber ich bereue es nicht, dass ich mich in zwei Typen verliebt hatte. Mir war auch egal, was andere davon halten werden. Worüber ich mir eher Gedanken machte, war ob Rin und Michael es akzeptieren werden. Ehrlich gesagt wusste ich nicht, was Michael mir gegenüber empfand, aber Rin liebt mich, das weiß ich.

Er kam meinem Gesicht näher, unsere Lippen waren nur noch paar cm entfernt gewesen voneinander. Wir sahen uns tief in die Augen bis er dann seine Lippen auf meine legte, davor sagte er.

„Ich liebe dich Isagi."
Ich sah mein Gegenüber geschockt an, der seine Augen geschlossen hatte. Er bewegte behutsam seine Lippen, worauf ich automatisch meine ebenfalls bewegte als ich mich beruhigt hatte.

Obwohl das nicht mein erster Kuss war, war dieser ganz anders gewesen als bei Kaiser. Dieser hier war viel inniger und tiefer. Rin drückte sich zu mir runter zu meiner Beule in meiner Hose das gegen seine erkenntliche Beule drückte.

Ich stöhnte durch die Berührung, dadurch öffnete ich mein Mund einen kleinen Spalt. Dies nutze er geschickt aus, um seine Zunge in meine Mundhöhle einzuführen.

Ich öffnete meinen Mund, damit er besser in mich eindrang. Es fühlte sich an als ob er mich gänzlich verschlingen würde. Seine Zunge rieb er gegen meine Zunge. Spielerisch saugte er und biss leicht gegen das weiche Fleisch, das darauf wartete verschlingt zu werden von Rin.

Um ihn noch näher zu ziehen, hielt ich ihn an seinen grünen Haaren leicht fest und zog ihn bestimmend mehr gegen meine mittlerweile geschwollenen Lippen. Wir kosteten uns gegenseitig aus und verschafften uns neue Gefühle das durch den Kuss hervorgerufen wurde.

Ich legte meine Beine um seine Hüfte und drückte mich noch näher zu ihm hoch. Rin hielt schützend meinen Rücken fest, damit ich nicht herunterfiel.

Während wir uns noch mehr gegeneinander klebten, hörten wir nicht auf uns weiterhin zu lieben. Immer wieder stupsten wir unsere erotischen Zungen aufeinander und kämpften wie egoistische Spieler um die Dominanz, die er immer wieder gewann.

Rin richtete sich, worauf ich auf sein Schoß landete. Meine Beine und Hände umklammerten ihn immer noch und meine rot gewordenen Lippen drückten verlangend gegen seine Lippen, als er unseren heißen Zungenkuss gelöst hatte.

Er schien sich zu amüsieren, als er mich so verlangend sah. Bewusst leckte er seine Lippen und sah mich fies grinsend an. Als ich dachte, dass er seine Lippen wieder auf meine legen wollte, sagte er gegen meine bibbernden Lippen entgegen.

„Hatte ich dir nicht gesagt, dass du nach mir verlangen wirst? Ich frage dich Isagi-kun liebst du mich?"

Ich hasste es zu verlieren, aber dieses Mal verlor ich wirklich gegen Rin. Er hatte es tatsächlich geschafft, das ich mich in ihn verliebe und das ich nach ihm verlangte. Er sah mich schon so an, als ob er es schon längst wissen würde, dass ich der Verlierer bin. Er grinste mich wie ein Sieger an.

Nicht erfreut über meine Niederlage, aber dennoch erfreut darüber, dass ich in den Armen lag von der Person den ich liebte.

„Du hast es gesagt, ich wollte es nicht wahrhaben, aber du hast mein Herz wie in einem Sturm erobert, was unaufhaltsam für mich war. Aber mein Herz gehört nicht nur dir, sondern auch Michael. Ich weiß nicht, ob es dir gefällt oder nicht. Dennoch will ich sagen, dass ich euch beide gleichzeitig liebe. Ob es abnormal oder unmöglich für dich ist, weiß ich nicht, aber ich weiß, dass du mich liebst das reicht mir."

Am Anfang schien er noch zu grinsen, aber zum Schluss verwandelte sich sein Grinsen zu einem unglaubwürdigen Gesichtsausdruck, das mir doch Sorgen bereitete, ob es doch eine gute Idee war ehrlich zu sein?

———————-
937 Wörter.

Polyamorische LiebeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt