Die Aurorentochter ~ Draco Malfoy FF

Kapitel 10

Zurück auf dem Landsitz der Devlins, wartete Maura schon auf uns, denn das Mittagessen stand bereits auf dem Tisch. "Wo wart ihr denn so lange?", fragte sie aufgebracht, "Das Essen wird kalt!" "Wir sind nur so ein wenig durch den Wald geflogen, haben Wendungen und sowas geübt. Wie üblich", antwortete ich. "Ihr wart ja wohl nicht drüben bei den Malfoys?!" "Nein Mama, waren wir gewiss nicht!", beruhigte meine beste Freundin sie. Nee gar nicht, wir haben nur mal eben "Hallo" gesagt... Theodor kam auf die Veranda um mit uns zu essen, anscheinend hatte er unser kleines Gespräch mitgehört. "Fliegt nicht mehr in den Wald, morgen schon wird er voller Todesser sein", warnte er uns. Woher... "Woher weißt du das?", fragte ich, bemüht, meine Verwirrung zu verbergen. "Ein Kollege aus dem Ministerium hat es mir erzählt, sie haben einen Spion in den Reihen der Todesser. Es heißt, der dunkle Lord soll sich morgen in Malfoy Manor einfinden.", erklärte er. Lüge! "Und jetzt die Wahrheit!", zischte ich, vorauf Myra mir einen warnenden, gleichzeitig aber auch verwirrt fragenden Blick zuwarf. "Das ist die Wahrheit, Abigail. Ich wünsche, dass du deinen Ton mir gegenüber mäßigst!" "Tschuldigung", nuschelte ich.

Während des Mittagessens dachte ich angestrengt darüber nach, warum ich ihn der Lüge bezichtigt hatte. Theodore konnte eiskalt lügen, das wusste ich aus Recherchen. Irgendwie verhielt er sich diesen Sommer anders, als Letzten. Und was sagt uns das jetzt? Was? Nein! Doch! Nein, niemals! Doch! Er ist verdammt nochmal kein Todesser, er ist der Vater meiner besten Freundin! Ja und? Nein, d-das das geht nicht. Wenn er in den nächsten Tagen öfters verschwindet, ist er drüben. Wir können ja mal gucken.

Und tatsächlich! Jeden Abend, wenn Myra und ich uns auf ihren Balkon gesetzt hatten, vernahm ich das minimale 'Plopp' eines disapparierenden Zauberers.

Ganz sicher nimmt er wieder an einem Todessertreffen teil. Wahrscheinlich, aber morgen müssen wir zurück nach Hogwarts, dann können wir ihn nicht mehr überwachen. In den letzten Wochen hatte Theodor immer sehr müde gewirkt, tiefe Augenringe hatten unter seinen eh schon sehr dunklen Augen gelegen und ihm einen noch grimmigeren Ausdruck verliehen. Er schien auch immer unfreundlicher mir gegenüber zu werden, was früher nie der Fall war. Er und Maura hatten mich aufgenommen wie eine zweite Tochter. Schon bevor meine Eltern ermordet worden waren, hatten wir ein sehr gutes Verhältnis zueinander.

"Worüber denkst du nach?", fragte meine beste Freundin mich plötzlich. Verträumt blickte ich der untergehenden Sonne nach. Ich sehnte mich nach Draco, zu lange waren wir nun schon getrennt. Früher haben wir uns oft im Wald getroffen oder in der Winkelgasse, aber in dieser verrückten Zeit... "Ach über dies und jenes", antwortete ich ihr unschlüssig. "Meinst du, dass... ähh also Draco... vielleicht einer von i-ihnen geworden sein k-könnte?" "Das glaube ich nicht. Narzissa würde das nicht zulassen." Du musst es dir aber auch immer wieder selbst einreden. Du glaubst es doch eh nicht mehr. Ich weiß es nicht. Aber ich will Myra nicht ohne Grund beunruhigen. Sehr edel von dir. Verdammt Abigail, belüg dich nicht selber! Außerdem hast du bereits deine Aurorenprüfung bestanden, du musst Draco ausliefern, sollte er sich als einer von ihnen herausstellen. Hör auf mir Tipps zu geben, ich kann das sehr gut alleine! Na das sehe ich. Hör zu, wenn du den Bach runter gehst, gehe ich auch den Bach runter und das fände ich nicht soooo toll. Kannste dir das vorstellen? Was schert es mich, was du toll findest?

Als es langsam wieder hell wurde und ich wusste das die Zeit von Theodors Rückkehr gekommen war, pferchte ich meine Freundin ins Bett und huschte selber in mein Zimmer, aber schlafen würde ich ganz sicher nicht.

Lange musste ich nicht warten, bis ich wieder das vertraute "Plopp" wahrnahm. Theodor musste genau vor meiner Schlafzimmertür stehen. Wollte er sicher gehen, dass ich tatsächlich schlief? Scheint so. Na super, Myra würde es nicht verkraften, wenn... Hab ich's dir nicht gesagt? Er ist einer! Wahrscheinlich.