Die Aurorentochter ~ Draco Malfoy FF

Kapitel 37

Ein Quidditchmorgen, DER Quidditchmorgen. 

Auch wenn die Meisterschaft schon so gut wie geritzt war, war es doch das alles entscheidende Spiel. 

Mathew hatte uns striktes Ausschlafen und ein gemeinsames Frühstück verordnet.

"Hoffentlich klappt alles", Blaise war nervös, weswegen auch immer. "So lange du mir den Rücken freihältst, hast du nichts zu befürchten", grinste ich und setzte mich neben ihn an die lange Tafel in der Großen Halle. Sogleich wurde der Platz zu meiner Linken von Myra besetzt, "Das wird ein Fest heute Abend!" Zu meiner Freude hatte sie extremst gute Laune, motivierte Spieler waren immer gut. "Was ziehst du denn heute Abend an, Abi?", fragte Blaise auf Myras Aussage hin. Nachdem ich ihm einen Du-glaubst-doch-nicht-wirklich-dass-ich-dir-das-jetzt-verrate-Blick hatte zukommen lassen, wandte mich dem Essen zu. Draco saß mir schräg gegenüber und warf immer wieder verstohlene Blicke in meine Richtung. Ich schenkte ihm ein warmes Lächeln und beobachtete, wie er sich entspannte. 

"Auf in den Kampf!", Mathew und Miles reckten ihre Fäuste gen verzauberte Hallendecke und gingen uns voran hinaus. "Accio Besen." Mit einem Zischen brausten die Besen unserer Mannschaft bedrohlich tief über den Ravenclawtisch hinweg und landeten in unseren Händen. 

Auf dem Weg nach unten wurde nicht geredet, alle waren in sich gekehrt und sammelten sich noch einmal. Kurz vor dem Stadion bat ich meinen Captain um einen kurzen Moment für mich und ließ mich dann auf Dracos Höhe zurückfallen. "Komm mit", ich nahm seine Hand und zog ihn zu einem etwas abgelegenem Baum, damit man uns vom Weg aus nicht sehen konnte. 

"Ist alles okay bei dir?", fragte ich ihn mit besorgter Miene. "Jetzt schon", grinsend beugte er sich zu mir runter und legte seine Lippen auf meine. Es fühlte sich unglaublich gut an, ihn wieder so nah bei mir zu wissen, physisch wie mental. "Bist du aufgeregt?", fragend sah er mich an. "Ich?", ich lachte auf, "Ich doch nicht. Aber du siehst nervös aus." "Ich bin es", sagte er gerade heraus. "Das musst du nicht sein", meine Hand ruhte auf seiner Wange, "Du weißt, wie gut du spielen kannst. Du musst es nur wollen." "Glaub mir, Abigail", er sah mir direkt in die Augen, "Es gibt nur eine Sache, die ich lieber täte." "Und die wäre?" "Mit dir durchbrennen, irgendwohin wo uns niemand findet, Hauptsache wir sind zusammen." "Ein bisschen schlecht, immerhin sind wir beide noch keine siebzehn und haben noch die Spur auf uns. Ansonsten eine nette Idee." "Abigail?" Erschrocken sahen Draco und ich uns an. "Du zuerst", kam es wie aus einem Munde, "Nein du." Ehe er nochmal etwas sagen konnte, hielt ich ihm den Mund zu, "Wir gehen zusammen." Ohne einen Widerspruch seinerseits zu dulden, gingen wir Hand in Hand zu Mathew. Vielleicht auch nicht gerade die beste Idee.

Mathew war, wie eigentlich zu erwarten, hätte man denn drüber nachgedacht, etwas gekränkt bei unserem Anblick. "Geh schon mal vor", flüsterte ich Draco zu und ließ seine Hand los.

"Abigail, es ist okay. Ich..." "Nein ist es nicht, sonst würdest du jetzt nicht am Rande deiner Beherrschung stehen." Er nahm sich den Moment, um seine Fassung wieder aufzubauen und sagte dann mit etwas gönnerhafter Stimme, "Es stimmt, an meiner Seite würdest du mir besser gefallen, aber ich hoffe, dass er dich glücklich machen kann." "Das kann er", sagte ich mit schwacher Stimme, die Hoffnung starb ja bekanntlich zuletzt. 

Als wir zusammen die Kabine betraten, pfiffen Miles und Baise. Mein vernichtender Blick stellte sie ruhig. Mathew, der immer noch dümmlich grinste, wurde auch mit einem Blick dieser Sorte bedacht und begann daraufhin mit seiner letzten Motivationsrede hier in Hogwarts. Denn nicht nur ich würde Hogwarts am Ende dieses Schuljahres verlassen, Miles und Mathew waren mit der Schule fertig und würden ebenfalls nicht mehr zurückkommen. "Habt ihr das alle verstanden?", fragte unser Captain und sah dabei mich an. "Komm schon Mat, du weißt ganz genau, dass wir dir nicht zuhören", meinte ich leichthin grinsend und das Team brach in Gelächter aus, "Wir wissen alle, was auf dem Spiel steht, nichts! Die Meisterschaft haben wir eh, wir sollten jetzt daraus gehen, das Spiel genießen und dich und Miles gebührend in den Ruhestand schicken." Dieses Mal brandete Applaus auf seiten des Teams auf, nur Mathew schien nicht ganz wohl bei der Sache, "Trotzdem dürfen wir die Sache nicht auf die leichte Schulter nehmen." "Ist ja gut, das werden wir auch nicht", besänftigte Myra ihn, "Aber Abigail hat recht, wir sollten hinterher nicht im Krankenflügel liegen." Damit war die Diskussion beendet und wir begaben uns in unseren Turm.