Ich hatte Draco eine Nachricht über unseren Treffpunkt zukommen lassen, sie hatte sich sogleich nach dem Lesen selbst zerstört.
"Wo treffen wir uns eigentlich nachher?" Verwirrt sah ich meinen Bruder an, "Wie wo treffen wir uns nachher?" "Na wir müssen doch einen Treffpunkt abmachen, an dem wir uns nach deinem Date treffen." "Vergiss es, du kommst mit." Er legte den Kopf schief, "Ihr wollt nicht alleine sein?" "Ich werde nirgendwo mehr alleine hingehen, nicht wenn ich dich dabei haben kann."
Alex fand keine weiteren Einwände und so disapparierten wir zwei Stunden später in den irischen Süden. Die engen Gassen der Muggelkleinstadt boten optimale Verstecke, um auf Dracos Ankunft zu warten.
Neutraler Erzähler
Die Geschwister machten sich zwei Hauseingänge zu eigen und warteten keine zehn Minuten. Abigail verließ ihr Versteck und gab sich zu erkennen. Gleich darauf tat ihr Bruder es ihr nach. Draco schien nicht zu wissen, wie er auf ihre Begleitung reagieren sollte. Wusste er, wer Alexander war?
"Du wolltest mich sehen...", begann Abigail letzten Endes das Gespräch. Der blonde Junge nickte, "Ich hatte gehofft, dich unter vier Augen sprechen zu können." "Es sind gefährliche Zeiten. Ich wäre naiv, würde ich alleine operieren. Das ist dir sicher bewusst", sie drückte sich distanzierter aus, als sie es geplant hatte und bereute es noch im selben Moment. Mit einer kleinen Handbewegung bedeutete sie ihrem Bruder, sich zu entfernen und ihnen etwas Freiraum zu lassen. "Danke, Abigail", Draco fuhr sich durch sein mattes Haar und richtete sich auf, um selbstbewusster und stärker zu wirken, "Hast dir also schon was Neues gesucht, hm?" Er deutete mit einem Nicken auf Alexander. "Sag mal spinnst du?", sie konnte es nicht fassen und wich ein beträchtliches Stück zurück, "Ich begebe mich hier in Lebensgefahr, um mich mit dir zu treffen und du unterstellst mir, dich zu hintergehen?" Dracos Gesicht wurde, falls das überhaupt möglich war, noch blasser, als es ohnehin schon war, "Entschuldige, ich... mache mir ganz einfach Sorgen um... um uns." Er wandte seinen Blick von ihr ab und mit einem Schlag wurde ihr bewusst, wie schwach er sich in dieser Zeit fühlte. Er saß daheim und musste alles über sich ergehen lassen. Sie selbst hatte immerhin ihre Freiheit und konnte sich wenigstens ansatzweise gegen Voldemort zur Wehr setzen. "Draco", flüsterte sie sanft und ergriff seine Hand, "Mach dir keine Sorgen. Alexander ist mein Bruder." Sichtlich erleichtert blickte er auf und lächelte sogar kurz, ehe er schlagartig wieder ernst wurde, "Ich halte das alles nicht mehr aus. Jeden Tag habe ich Angst, der leblose Körper, den sie anschleppen, könnte deiner sein." "Sie kriegen mich nicht, außerdem hält Alex mir den Rücken frei. Bald bin ich stark genug, um es mit ihm..." "Oh nein, Abigail! Du wirst dich ihm garantiert nicht von Angesicht zu Angesicht entgegenstellen, wenn ich es verhindern kann", seine Stimme bebte. Er fühlte sich dazu bereit, sie in Ketten zu legen, um sie von ihrem Vorhaben abzuhalten, auch wenn er genau wusste, dass es nichts brachte. "Tja", lachte sie verächtlich, "gut, dass du das nicht verhindern kannst. Mach dir keine Sorgen, ich schaffe das schon irgendwie."
Sie würde sich für die größere Sache opfern, wenn es soweit war. "Genau das ist dein Problem, Abigail. Du versuchst immer irgendwie alles zu schaffen", meinte er aufgebracht, "Du bist nicht für die ganze Welt verantwortlich." Sie verdrehte im Gedanken die Augen, "Es ist mein Job, Draco. Das hatten wir doch schon." "Trotzdem. Auch wenn ich es nicht verhindern kann", sein flehender Blick jagte ihr einen Schauer über den Rücken, "ich bitte dich, stirb einfach nicht." "Abigail, wir sollten aufbrechen!", kam es von hinten, Alex hatte sich bereits wieder genähert. "Das werde ich nicht, versprochen!", sie legte ihre Arme um seinen Hals und schaute ihm direkt in die Augen. "Ich liebe dich, du Wahnsinnige", grinste Draco und legte seine Lippen auf die Ihren. Sie schmiegte sich eng an ihn. All ihre Zweifel waren wie weggeblasen, sie brauchte ihn."Ich will hier ja nicht die Stimmung ruinieren, aber die vermummten Personen eine Straße weiter gefallen mir gar nicht", meldete sich Alexander wieder. Draco zog das vor Kälte zitternde Mädchen noch einmal näher zu sich heran, ehe er ihr einen letzten Kuss gab und sie von sich weg, auf Alex zu schob, "Ihr müsst gehen. Wir sehen uns wieder." Es war nicht klar erkennbar, ob er nun seiner Freundin oder sich selbst Mut zusprechen wollte. Abigail warf ihm das letzte Mal ein aufmunterndes Lächeln zu und legte dann ihre Hand in die ihres Bruders.
Dracos PoV
Zurück auf unserem Landsitz wurde ich bereits von meiner Mutter erwartet, "Wo, bei Merlin, warst du?" Ich zuckte mit den Achseln. "Draco, antworte mir!" "Es würde dir nicht gefallen", erwiderte ich so gleichgültig wie möglich, "Es ist besser, du weißt es nicht." "Was soll das heißen?" "Das heißt, dass es besser ist, wenn du es nicht weißt." "Du hast dich mit Abigail getroffen, stimmt's?" Ich erstarrte augenblicklich, woher konnte sie das wissen? "Dachte ich's mir doch", sie kam die große Treppe herunter und schaute mich eindringlich an, "Du warst leichtsinnig, Draco. Eine kleine Delegation ist dir gefolgt und sie werden es dem dunklen Lord berichten." Ich wusste nur zu gut, was das für mich bedeutete. Niedergeschlagen legte meine Mutter mir einen Arm auf die Schulter, "Du bist stark, mein Sohn. Du schaffst das." Sie zog mich in eine kurze Umarmung und verfrachtete mich dann in mein Zimmer.
Wieder und wieder ging ich das Treffen durch, hatte sie irgendetwas gesagt, was ihr zum Verhängnis werden könnte?
Ich bereitete mich mental, sowie physisch auf die bevorstehende Tortur vor. Meine Eltern waren den gesamten restlichen Tag mit den Vorbereitungen für heute Abend beschäftigt.Eine eisige Kälte verkündete sein Eintreffen und Tante Bella holte mich aus meiner Trance. Sie führte mich in den zum Konferenzsaal umdekorierten großen Salon.
Wir betraten ihn und die ausladenden Flügeltüren verschlossen sich hinter uns. Jeder Versuch von Gegenwehr war zwecklos.
Abigails PoV
Immer wieder führte ich mir unser Gespräch vor Augen. Hatte man ihn benutzt, um an mich heran zu kommen? Oder woher kamen die vermummten Gestalten? Hätten sie nicht zugeschlagen, wenn sie zu Voldemort gehört hätten? War es ein Test für ihn gewesen?
Ich kannte keine Antworten auf diese Fragen, aber einer Sache war ich mir sicher. Ein solches Treffen gab es vorerst nicht wieder.
Soo neues Kapitel. Ich hoffe, es hat euch gefallen!
Ich weiß, dass ich lange nichts mehr von mir hab hören lassen. Ich werde mich nicht dafür entschuldigen, da ich persönliche Gründe hatte.
Des Weiteren habe ich lange überlegt, ob ich überhaupt wieder mit dem Schreiben anfange. Aber ich denke, dass diese Geschichte und vor allem ihr es verdient habt, ein Ende zu bekommen.
Yours, Genius
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Die Aurorentochter ~ Draco Malfoy FF
FanficIhr Leben scheint schon längst vorausgeplant, doch dann kommt doch alles irgendwie anders. Eine Fanfiction zwischen Hass und Liebe Leidenschaft und Ignoranz Erfüllung und Enttäuschung Triumph und Niederlage ... Das Leben von Abigail Livingston und...