Die Aurorentochter ~ Draco Malfoy FF

Kapitel 31

Leider konnte ich das Versprechen, dass ich Draco gab, und zwar dass wir in einer Woche wieder vereint in Hogwarts wären, nicht halten. Kurzerhand beschloss man, uns noch länger in der Einöde verrotten zu lassen. 

Am Sonntag Morgen um drei Uhr in der Früh stürmten mindestens fünf Todesser den Stützpunkt zweier Auroren in Little Green Hallow. Man fand sechs Leichen, fünf Todesser und eine der beiden Aurorinnen; Demi Tops. Von Abigail Livingston fehlt bisher jede Spur, aber man vermutet, dass ein sechster Todesser sie verschleppt hat. 

Kommentar R.K.: Das Komische ist ja, dass man, wie ich aus vertraulichen Quellen erfuhr, das Haus mit dem Fidelius-Zauber geschützt hatte. Geheimniswahrer war meinen Informationen nach Alastor 'Mad Eye' Moody. Sehr verwunderlich ist es ja nicht, dass die Todesser sich Eintritt verschaffen konnten...

Schnaubend schlug ich den Tagespropheten zu. Da hat die Kimmkorn sich ja wieder einen Mist zusammengeschrieben. Wie man sieht, wurde ich nicht von irgendeinem Todesser verschleppt oder ähnliches. Ich sitze in meinem Zimmer auf unserem Landsitz und wartete darauf, dass irgendjemand mir darüber Bescheid gab, wie ich nun vorzugehen hatte. 

Zum Verständnis, Alastor hatte sich natürlich nicht die Freiheit genommen, unseren Aufenthaltsort auszuplaudern. Er war der erste, der nach dem Angriff bei mir war. Diese Schweine mussten einen anderen Weg gefunden haben den Zauber zu brechen. 

In diesem Moment erreichte mich eine Eule, aus dem Ministerium wie ich vermutete. Na endlich, ich wurde von meinem Einsatz abgezogen und zurück nach Hogwarts beordert. Eigentlich war diese ganze Sache reine Zeitverschwendung gewesen, während unseres Aufenthaltes war nichts passiert und jetzt, wenn wir gingen, würden sie genauso weiter machen wie vorher. 

Ich nahm mir die Freiheit und apparierte vor den Toren von Hogsmeade. Der Weg zum Schloss schaffte mich, ich war vollkommen ausgelaugt von den letzten drei Wochen und dennoch war ich glücklich wieder zu Hause zu sein. 

"Abigail!", oben am Eichenportal stand Mathew mit ein paar anderen Siebtklässlern, "Ich hab schon gedacht, ich muss mir einen neuen Jäger suchen." Ein freches Lächeln huschte über meine Lippen, "Na wenn das dein einziges Problem ist." "Es ist schön, dass du wieder hier bist." "Finde ich auch, du hast nicht zufällig unser Passwort für mich?" "Silberschlange", flüsterte er mir zu. "Wow, sehr kreativ. Entschuldige mich." 

Ich setzte meinen Weg in Richtung Kerker fort. Alle, die mich sagen, warfen mir verwunderte Blicke zu, einige zeigten sogar mit dem Finger auf mich. Tja, ich lasse mich eben nicht so leicht abmurksen. 

"Silberschlange." Der Gemeinschaftsraum lag still und verlassen da. Eiligen Schrittes durchquerte ich ihn und betrat meine Schlafsaal. Blaise, Myra, Pia und Daphne saßen auf meinem Bett und schwiegen vor sich hin, jeder im Gedanken versunken. "Ey, runter da! Das ist mein Bett." Ihre Gesichter waren zu genial. Blaise war der erste, der mit Starren fertig war. Er sprang auf und zog mich in seine Arme. "Abigail, verdammt haben wir uns Sorgen um dich gemacht." Auch die Anderen schlossen mich einer nach dem anderen in eine Umarmung. "Wir dachten du seist tot", Myra bekam sich gar nicht wieder ein und sank kraftlos auf die Bettkante zurück. Mir war nicht danach große Reden zu Schwingen, "Weiß irgendwer, wo Draco ist?" "Vermutlich in unserem Zimmer", antwortete Blaise. Ich nickte kurz und verschwand dann.

Tatsächlich stand er dort und sah zum Fenster raus. So leise es mir möglich war, trat ich hinter ihn und legte meine Arme um ihn. Blitzartig hatte er sich umgedreht und auch er machte ein Gesicht, als hätte er einen Geist gesehen. "Was ist los, sehe ich so gruse..." Weiter kam ich nicht, denn in diesem Augenblick legte Draco seine Lippen auf meine und brachte mich auf die schönste Art, die diese Welt zu bieten hatte, zum Schweigen. 

Zaghaft löste er sich von mir, "Ich hab mir solche Sorgen um dich gemacht. Ich dachte..." "Alles gut, ich bin zäher, als du denkst", grinste ich und ein Quäntchen gewissen Stolzes schwang in meiner Stimme mit. Draco schüttelte den Kopf, "Du bist doch verrückt." 

Ich genoss das Abendessen in der Großen Halle. Demi und ich hatten beide kein gutes Händchen, was das Kochen anging. Und da war es wieder, diese Leere in mir. Ich hatte schon wieder jemanden verloren, der mir sehr wichtig war. Meine Eltern, dann meine zweite Mutter, Mary, ihre Familie und jetzt auch noch Demi... Es war nur noch eine Frage der Zeit, bis ich darunter zu Grunde gehen würde.

"Alles gut?", Pia schaute mich fragend an. "Jaja, alles bestens", log ich und lächelte. 

Nachdem Dumbledore allen verkündet hatte, dass es mir gut ginge und ich wieder in Hogwarts sei, wurden wir in unsere Gemeinschaftsräume geschickt. 

Am nächsten Morgen wurde ich von Myra und Pia über alle Einzelheiten ausgequetscht. Verwunderlicher Weise hatte ich recht gute Laune, da ich zum ersten Mal wieder richtig geschlafen hatte. 

"Wohoo, Verteidigung gegen die dunklen Künste", ich führte einen Freudentanz auf und erntete dafür ziemlich schräge Blicke meiner Klassenkameraden. "Was glotzt ihr so?", fuhr ich sie an, konnte mir ein Grinsen aber nicht lange verkneifen. 

Auch Geschichte der Zauberei war heute nicht so schlimm wie sonst. Grundsätzlich würde ich heute sogar sechs Stunden dieses überaus öden Faches aushalten, nur um wieder in alte Gewohnheiten zu kommen. 

Der geregelte Ablauf des Internats war befreiend. Man musste nur rechtzeitig erscheinen und der Rest lief wie von selbst.

"Auf in die Gewächshäuser!", Blaise hatte sich von meiner übernatürlichen Laune anstecken lassen und nun tanzten wir Arm in Arm in Richtung Kräuterkunde. 

Kurz vor den Gewächshäusern hielt ich inne. Draco hatte sich weit zurückfallen lassen und schien ganz und gar im Gedanken versunken. Mir fiel auf, ich hatte noch kein einziges Wort gewechselt. Wie auch Myra, Pia, Daphne und vor allem Blaise hatten mich die ganze Zeit abgelenkt und mir ein paar wundervolle Stunden bereitet. "Geht schon mal vor", wies ich die anderen an und joggte auf Draco zu. 

Erschrocken sah er auf. "Hey, ich weiß ja, dass ich ziemlich kacke aussehe momentan, das ist aber kein Grund mich anzusehen, als wäre ich ein Monster", neckte ich den blonden Jungen und nahm seine Hand. Fragend sah er mich an, "Was tust du da?" "Nun lass mir doch meine gute Laune." Gespielt beleidigt stellte ich mich ihm in den Weg. "Was würdest du tun, wenn ich dich hier und jetzt küssen würde?" Jetzt gehen aber wirklich alle Besen mit ihr durch. "Ich würde es nicht zulassen, Abigail", antwortete er, "Das weißt du ganz genau."

Soooou... Ich denke, ich lasse das jetzt einfach mal so stehen und hoffe ihr verzeiht mir die Kürze.

Yours Genius