Der August schien elendig lang, kaum etwas passierte, weder in der Zauberer- noch in der Muggelwelt.
Am ersten September kehrte ich seit langem das erste Mal wieder kurz nach Hause zurück. Meine neue Hauselfe Glow hatte die letzten Wochen die Tagespropheten für mich angenommen und ab und zu für mich an vereinbarten Orten hinterlegt. Heute wollte ich ihn persönlich abholen und neue Vorräte mitnehmen.
Als ich die Eingangshalle betrat, empfing mich der leicht süßliche Duft von heißer Schokolade mit Zimt und Marshmallows. Dieser Duft stimmte mich wehleidig und ließ mich seufzend an frühere Zeiten denken.
Es schien, als hätte man mich bereits erwartet. Tatsächlich kam Glow sogleich die Treppen herauf, um mich zu begrüßen und mir den aktuellsten Tagespropheten zu überreichen.Severus Snape als Schulleiter von Hogwarts bestätigt!
So schnell ich konnte, las ich den Artikel. Meine Augen überschlugen sich beinahe und mein Magen verkrampfte sich schmerzhaft. Es war gekommen, wie es kommen musste. Man setzte Todesser als Lehrer ein, um die neue Generation von Streitkräften so früh wie möglich zu unterwerfen.
Am liebsten würde ich Myra und Pia sofort zu mir holen, aber eine Flucht gestaltete sich eben alleine sehr viel einfacher. Außerdem wäre es viel zu gefährlich für sie. In Hogwarts konnten sie alles abstreiten und leugnen, auch nur mit mir befreundet gewesen zu sein. Sicher man würde sie befragen, wahrscheinlich auch foltern, aber im Endeffekt würde man sie und ihre Familien spätestens nach einem Monat in Ruhe lassen.Nachdem ich auch den Rest der Zeitung durchgearbeitet hatte, begleitete ich Glow in die Küche. Der Prophet schrieb auch nichts vernünftiges mehr, zweifelsohne schrieben die Todesser nun vor, was zu erscheinen hatte und was nicht.
Als wir wieder hoch kamen, konnte ich es nicht lassen, mich noch einmal im Haus umzusehen. Ich wusste gerne, ob alles so war, wie ich es wollte. Nicht dass ich Glow misstraute, aber sie war nun einmal nicht Lilly.
In meinem Schlafzimmer machte ich halt. Sehnsüchtig streifte mein Blick den großen Koffer, der in der Ecke hinter der Tür stand. Vor ein paar Stunden war der Zug abgefahren, es war ein undeutbares Gefühl nicht mitgefahren zu sein.Zurück in der Eingangshalle verabschiedete ich mich von Glow und übertrug ihr noch ein paar neue Anweisungen. Dann ging ich in den angrenzenden Schuppen, von dem aus ich unerkannt disapparierien konnte.
Mitten in einem Wald in Irland schlug ich mein Lager auf. Kaum hatte ich die Schutzzauber eingerichtet, krachte eine Eule gegen das unsichtbare Schild. Ehe ich mich darum kümmerte, packte ich meine sieben Sachen wieder zusammen, ich konnte unmöglich bleiben.
Ich durchschritt meine Schutzzauber, griff nach dem Brief der Eule und disapparierte erneut.Nun fand ich mich auf den Klippen der schottischen Küste wieder. Nach dem obligatorischen Absuchen der Umgebung, ließ ich mich auf einem Stein nahe des Abgrunds nieder. Der Wind peitschte mir ins Gesicht und ließ mich schaudern. Mit zitternden Händen holte ich den Umschlag aus der Tasche.
Wer hatte diesen Brief abgeschickt? Myra, Pia, Blaise und Draco hatten die unmissverständliche Ansage bekommen, das Schicken von Briefen per Eule zu unterlassen. Verwandte werden wohl kaum erpicht darauf sein, mich beim nächsten Geburtstag dabei zu haben. Es könnte ein neuer Brief von Onkel Voldi sein, wer weiß?
Gryffindor
Na super, was sollte das denn heißen? Es war bereits Abend geworden, vielleicht hatten einige Erstklässler bereits die Chance gehabt, ihren Eltern zu berichten, in welches Haus sie gekommen waren. Aber dann würden doch sicher noch ein paar weitere nette Zeilen dabei stehen. Ein einzelnes Wort an die Eltern schien mir unwahrscheinlich.
Gryffindor, Gryffindor, was verbinde ich mit Gryffindor... Schlappschwänzige Kröter, McGonagall, der fast kopflose Nick, rot, Mut, Tugend, Granger, Weasley, Potter... Verdammt, warum bin ich nicht gleich darauf gekommen, die Nachricht war von den drei Gryffindors aus dem Grimmauldplatz.
DU LIEST GERADE
Die Aurorentochter ~ Draco Malfoy FF
FanfictionIhr Leben scheint schon längst vorausgeplant, doch dann kommt doch alles irgendwie anders. Eine Fanfiction zwischen Hass und Liebe Leidenschaft und Ignoranz Erfüllung und Enttäuschung Triumph und Niederlage ... Das Leben von Abigail Livingston und...