"Guten Morgen, Prinzessin." Müde schlug ich meine Augen auf und schaute in sein lachendes Gesicht. "Morgen", wisperte ich und küsste ihn. Dann ließ ich mich zurück ins Kissen sinken und grinste ihn an, "Ich stehe jetzt aber garantiert nicht auf." "Und ob du das tust, ich hab Hunger!" Ohne mich vorzuwarnen, hob er mich hoch und trug mich ins Bad. Dort ließ er mich runter, sprang zwei Schritte zurück und verschloss die Tür. "Ich lass dich da erst raus, wenn du fertig bist und mit mir nach unten kommst", rief er hämisch und er hörte sich an wie früher. Wie damals im zweiten Jahr, als er mich in einer Besenkammer eingesperrt und ich daraufhin die Tür weggesprengt hatte, weil er nicht einsah, mich rauszulassen. Nach dieser Aktion lag er zwei Wochen bewusstlos auf der Krankenstation. "Draco, lass mich hier raus!" "Nein!" Er hat es nicht anders gewollt. Entschlossen richtete ich Dracos Zauberstab, mit dem er sich anscheinend schon im Bad fertig gemacht hatte, auf die Tür und murmelte meinen Zauber, "Bombarda Maxima." Mein Freund gab keinen Laut von sich und sehen konnte ich ihn zwischen all dem Staub sowieso nicht. Seelenruhig kämmte ich mir die Haare und wusch mir das Gesicht. "Dressade Schuluniform." Jetzt stolzierte ich zwischen den Trümmern umher. "Draco?" Meine Stimme klang so hoch und verstellt, dass ich selber lachen musste. "Eigentlich dachte ich, dass du dich das nicht mehr traust, aber man kann sich irren." "Du bist böse!", sein Lachen klang erstickt, aber glücklich. Er stand an die Wand gelehnt, überzogen von einer dicken Staubschicht. "Siehst gut aus", mittlerweile schmerzte mein Bauch vor Lachen. "Sehr witzig, Prinzessin. Ich sehe, du hast meinen Zauberstab." "Sehr richtig, mein Lieber. Accio. Bevor du auf dumme Gedanken kommst." Meine Zauberstäbe, dich ich stets alle drei bei mir trug, schwebten auf mich zu.Nachdem Draco geduscht und ich die Tür repariert hatte, schlenderten wir in die Große Halle zum Frühstück. Heute würden all die nach Hause fahren, die Weihnachten entweder bei ihren Eltern verbringen wollten oder die ein für alle mal zurück geholt wurden und wahrscheinlich nie wieder kommen würden. Myra schoss mir durch den Kopf. Hoffentlich hatte sie ihren gestrigen letzten Abend hier genossen. "Hey Mausi", ich ließ mich neben sie auf die Bank sinken. Eigentlich hatte ich erwartet, sie würde jetzt Trübsal vor sich hin kauen, doch sie schien völlig guter Dinge zu sein. "Ich bleibe hier. Ich verpasse ganz einfach den Zug", erklärte sie auf meinen leicht verwirrten Blick hin," In ein paar Monaten bin ich 17, dann hat mir meine Mutter sowieso nichts mehr zu sagen." "Das gefällt mir!", ich grinste und schlug mit Pia ein, die gerade mit Miles gekommen war. "Miss Devlin, würden Sie mir bitte folgen", Professor Snape stand hinter uns und schaute... ja fast schon mitleidig auf meine Freundin hinab. "S-Sicher, Professor", auch sie schien nicht zu verstehen, wieso Snape so... anders war. "Entschuldigt mich kurz, Leute." In diesem Augenblick waren Maggie, Lisa und Granger in die Halle. Ich stand auf und lief zu ihnen hinüber. "Lisa, Maggie kann ich euch kurz sprechen?", mein abschätziger Blick glitt auf Granger, die keine Anstalten machte zu gehen, "Allein." "Klar, komm", Lisa ging uns voraus in die Eingangshalle, "Was gibt's denn?" "Es gibt Gerüchte in euren Reihen, ich wäre mit Draco Malfoy zusammen. Das stimmt nicht. Wenn ihr so etwas hört, sagt ihnen wir sind befreundet, nichts anderes." "Geht klar", Mag lächelte, "Spielt der eigentlich wieder?" "Ich weiß nicht, was das jetzt zur Sache tut. Immerhin seid ihr ja ohnehin nicht mehr davon betroffen." Ich wandte mich um und erblickte Filch, der in Richtung Eichenportal streunerte. Ohne meine ehemaligen besten Freundinnen noch eines Blickes zu würdigen, kehrte ich an meinen Tisch zurück. Myra war vollkommen aufgelöst und weinte ununterbrochen. "Was ist denn los?" Sie warf sich mir um den Hals und wimmerte etwas von, "Ermordet, tot, weg..." Vorsichtig drückte ich sie ein Stück von mir weg und sah ihr tief in die Augen, "Jetzt nochmal langsam." "Mum ist tot, ermordet. Von meinem..." Ihre Stimme brach ab und wieder überkam sie ein Tränenschwall. "Bei Merlin! Komm her." Fest umarmte ich sie und schwörte mir, alles zu tun, um ihren Vater dafür büßen zu lassen. Natürlich hatte Myra ihn geliebt, aber das ging eindeutig zu weit!
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Die Aurorentochter ~ Draco Malfoy FF
FanficIhr Leben scheint schon längst vorausgeplant, doch dann kommt doch alles irgendwie anders. Eine Fanfiction zwischen Hass und Liebe Leidenschaft und Ignoranz Erfüllung und Enttäuschung Triumph und Niederlage ... Das Leben von Abigail Livingston und...