"Snowwhite lass mich in Ruhe, ich will schlafen!" Total verschlafen setzte ich mich auf und rieb mir die Augen. FUCK! Nicht so unhöflich, hier wollen noch Leute schlafen. Schlafen kannst du im Unterricht, sprich in fünf Minuten. "Dressade Schuluniform."
Während ich die Treppen wortwörtlich hinunterstürzte, zauberte ich mir meine Haare zu einem hohen Knoten. Was hatten wir jetzt eigentlich? Ich ging all meine Möglichkeiten durch und entschied mich gegen Muggelkunde und für Zauberkunst. "Grade noch rechtzeitig, Miss Livingston", flötete Professor Flitwick, "Setzen Sie sich doch bitte dort drüben neben Mister Malfoy. Sie werden das ganze Schuljahr über mit ihm zusammenarbeiten." Eilig lies ich mich neben Draco sinken und kramte mein Buch aus der Tasche, zum Glück hatte ich es gestern eingesteckt. Unser Lehrer begann mit dem Unterricht und ich wandte mich meinem Sitznachbarn zu, "Wo warst du?" Er ignorierte mich und kritzelte auf einem Stück Pergament. Auch ich kramte nach einer Feder, um die Anschriften des Professors zu kopieren.
Lautlos schob Draco mir ein Stück Pergament zu, welches er mit einer leicht geschwungenen Schrift beschrieben hatte. Es tut mir so Leid, Abigail. Ich musste heute morgen erstmal den Kopf freibekommen. Das Mal hat wieder gebrannt und ich wollte dich nicht wecken. Übrigens haben wir gleich Zaubertränke und dann hast du Muggelkunde. Ich liebe dich, Prinzessin.
Nickend nahm ich seine Nachricht zur Kenntnis und widmete mich wieder halbherzig dem Unterricht.
"Ach, kommst du auch schon?", Draco grinste hämisch, als ich als Letzte aus den Klassenraum stolperte. "Halt die Klappe, ich bin müde!" "Hör zu, es tut mir wirklich Leid, Abi." Es belustigte mich, dass er sich so darum sorgte. "Ist doch egal. Hauptsache ich bin jetzt hier." "Hast du denn wenigstens gut geschlafen?" "So gut, wie schon lange nicht mehr und selbst?" "Nicht so gut. Ich lag fast die ganze Nacht wach, aber immerhin warst du ja da. Normalerweise schlafe ich nicht und mache mir dann immer total viele Gedanken, das war nicht so." "Das freut mich. Aber du musst wirklich wieder schlafen, du siehst nämlich echt scheiße aus, wenn ich das so sagen darf." "Ich weiß, aber ich kann nicht." "Na Malfoy, schon erholt? Bist gestern wohl nochmal vom Besen gefallen", Potter kam mit seiner Gefolgschaft um die Ecke. "Dass du dich noch traust, so etwas in meiner Gegenwart zu sagen, Potter!", fauchte ich. "Ach, jetzt kann das Frettchen noch nicht einmal mehr selber sprechen." Wie von alleine richtete ich meinen Zauberstab auf Potter, doch Draco legte beschwichtigend seine Hand auf meinen Arm, "Er ist es nicht wert, nicht jetzt und nicht hier." "Petrificus Totalus!" Mit einem Fluch hatte ich alle vier erstarren lassen. Vollends zufrieden machte ich mich auf den Weg in die vertrauten Kerker.
"Abigail!" Ich fuhr herum, "Blaise!" "Du warst spät heute Morgen und mal wieder nicht in deinem Bett, im Übrigen genau wie du, Draco", sagte mein Bester Freund vorwurfsvoll, "Wo seid ihr immer?" "Was hat es dich zu interessieren, wo wir sind, Blaise?", schnaubte Draco verächtlich und zog mich weiter in Richtung Kerker. Ich hörte nur noch wie Blaise lautstark fluchte und uns dann hinterher hastete.
"Guten Morgen meine Freunde", begrüßte uns Professor Slughorn und ich glaube, ich war nicht die Einzige, die sein Rumgeschleime jetzt schon satt hatte. Wir sprachen ewig über etliche dunkle Zaubertränke, deren Wirkungen und Gegengifte. Die Stunde zog sich ewig hin und zum Schluss bekamen wir einen ellenlangen Aufsatz darüber, welcher Trank unserer Meinung nach am gefährlichsten war.
"Abigail, gehen wir runter zum See? Du hast doch jetzt eine Freistunde", fragte Blaise, als ich aus dem Klassenzimmer kam, offenbar hatte er auf mich gewartet. Draco stand einige weiter an die kalte Kerkermauer gelehnt. "Hast du mal nach draußen geguckt? Es regnet, Blaise", gab ich höhnisch zurück, "Aber wenn du rausgehen willst, bitte. Ich werde dich ganz sicher nicht aufhalten." "Abi", er packte mich am Arm, "Mir gefällt es nicht, dass du so viel mit Draco zusammen bist." "Lass sie los, Blaise!", fauchte Draco wütend. Kurzerhand ließ mein bester Freund mich los und ich taumelte ein Stück zurück. "Blaise, vergiss es, sie gehört mir!" "Du tust ihr nicht gut, du... du...", unmissverständlich deutete er auf Dracos linken Unterarm und mein Freund zuckte zusammen. Blaise grinste zufrieden, jetzt hatte er etwas, mit dem er ihn erpressen konnte. "Einer von ihnen also, das hätte ich mir gleich denken können. Wusstest du es, Abigail? Ich meine, du bist Aurorin, du musst ihn dem Ministerium ausliefern." Immer noch grinste er triumphierend. "Ja Blaise, ich wusste davon. Aber auf dieser Welt existiert so etwas wie Liebe! Es sollte dir vielleicht zu denken geben, dass du noch kein Mädchen abgekriegt hast. Und glaube ja nicht, ich würde mich für dich von Draco trennen!" "Das werden wir ja noch sehen! Er tut dir bei Merlins pinker Unterhose einfach nicht gut." "Blaise, du tust mir nicht gut!" Erst ein paar Sekunden später bemerkte ich, was ich da eigentlich gerade gesagt hatte. "Achso ist das, das hat er dir ja schön eingeredet. Und ich dachte, du seiest meine Freundin, Abigail!" Ohne uns noch eines Blickes zu würdigen, verschwand er und ich sank in Dracos Arme. "Scheiße, scheiße, scheiße! Ich bin so eine Idiotin!" "Nein, bist du nicht", versuchte Draco mich aufzuheitern, "Du hast doch gesehen, dass er einfach nur eifersüchtig war. Der kriegt sich schon wieder ein." Ich versuchte mich aus seiner Umarmung zu befreien, doch er ließ mich nur widerwillig los. "Es... Ich muss in die Bibliothek!"
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Die Aurorentochter ~ Draco Malfoy FF
FanfictionIhr Leben scheint schon längst vorausgeplant, doch dann kommt doch alles irgendwie anders. Eine Fanfiction zwischen Hass und Liebe Leidenschaft und Ignoranz Erfüllung und Enttäuschung Triumph und Niederlage ... Das Leben von Abigail Livingston und...