"Hey Pia, was läuft da mit Myra und Blaise?", fragte ich meine Freundin flüsternd, als wir uns auf den Weg zu Verteidigung gegen die dunklen Künste machten. "Hört auf zu tuscheln!", sagte Myra genervt, "Ich bin nicht in Blaise verknallt!" Pia und ich lachten auf, "Ja sicher!" "Ne ehrlich nicht." "Und was war das eben?", fragte Pia. "Was war was?" "Ach komm", feixte ich, "stell dich doch nicht dümmer, als de bist."
"Soll das etwa heißen, dass ich dumm bin?", fragte My eingeschnappt und lief in die nächste Toilette. "Verknallt?" "Verknallt!""Wo ist Miss Devlin?", fragte Snape nicht ganz so eisig, wie die Gryffindors es anscheinend erwartet hätten. Potter tuschelte mit Granger und rollte die Augen. "Sie hatte bestialische Bauchschmerzen und musste sich übergeben", antwortete Pia höflich. "Dann hoffen wir, dass Sie bald wieder auf den Beinen ist."
Auch in diesem Jahr nutzte unser Hauslehrer wieder jede Möglichkeit den anderen Schülern eins reinzuwürgen, ganz besonders den Gryffindors und Potter.
Nach dem Unterricht rief Professor Snape mich zurück, "Nicht so schnell, Miss Livingston." Ich drehte mich um und schaute ihn fragend an. "Ich kann doch dieses Jahr mit dem Quidditchpokal rechnen, oder?" "Natürlich, Professor! Unsere Mannschaft ist stark wie nie zuvor." "Ach, haben Sie endlich Crabbe ausgewechselt?" "Korrekt!" "Na dann, hinaus mit Ihnen.""Training heute Abend!", stand auf dem kleinen Zettel, den Blaise vorsichtig durch die Klasse hatte schweben lassen. Wortlos schon ich Myra den Zettel zu. Ihre Augen waren rot und verheult. Immer sicherer wurde meine Annahme, dass sie wirklich etwas mehr für Blaise empfand, als wir alle dachten. "Ich werde nicht hingehen", murmelte sie wohl mehr zu sich selbst, als zu mir. "Natürlich kommst du mit, das ist Training!", knurrte ich, "Du musst nicht das ganze Team mit reinreißen, nur weil du mit deinen Gefühlen nicht klar kommst!" "Was weißt du denn schon?!", kreischte sie und stürmte aus der Klasse. "Sie muss sich wieder übergeben", sagte ich entschuldigend. Die Schnarchnase schien damit zufrieden und fuhr unbehelligt fort.
Dank Alastor hatte ich es geschafft unbemerkt aus den Unterricht zu kommen. Okay, es war kein großes Kunststück gewesen, Professor Binns würde so etwas niemals bemerken. Wo ist Myra? Ich überlege ja schon. Im Gemeinschaftsraum wäre unlogisch, dort würde sie viel zu schnell entdeckt werden. Wer weiß, vielleicht will sie das ja. Maulende Mürte? Nie und nimmer! Mein spontaner Geistesblitz ließ mich hinab in die Kerker traben. Vor einer Wand blieb ich stehen, "Acromantulagift." Die kalte Steinmauer wich zur Seite und gewährte mir Einlass zu unserem Gemeinschaftsraum. Wo willst du denn hin? Wohl doch nicht etwa in den Jungenschlafsaal? Oh doch! Tatsächlich saß Myra auf Blaise' Bett und hatte ihren Kopf auf ihre Handflächen gestützt. Wortlos setzte ich mich neben sie und starrte starr an die Wand. "Mausi, alles ist gut", begann ich sie zu trösten. "Nichts ist gut! Blaise liebt dich oder Pia oder Daphne, aber nicht mich!", schniefte meine beste Freundin, "Ich bin nicht gut genug für ihn." Wieso dachte sie so etwas? Blaise verhielt sich uns gegenüber fast nie bevorzugend, außer wenn es um mich ging. "Was macht dich da so sicher?" My schnaubte verächtlich, "Ich sehe doch, wie er dich ansieht! Seine Blicke verschlingen dich förmlich. Außerdem weißt du das doch. Er hat es dir doch letztes Jahr gestanden." "Ich meinte auch nicht mich, sondern Pia und Daphne." "Sie sind blond! Jeder weiß doch, dass Blaise auf blonde Mädchen steht." Sie fuhr sich durch ihr langes, schwarzes Haar. "Und was bin ich, eine Tomate oder was?" Mit diesem Spruch hatte sie mich auch nach dem Tod meiner Eltern aufgeheitert, als ich dachte, ich hätte niemanden mehr. "Du bist doof", lachte sie mit Tränen in den Augen. "Bin ich nicht, ich bin sehr intelligent", entgegnete ich gespielt beleidigt. "Du Ravenclaw!", stichelte Myra. "Mhm, du Hufflepuff." "Jetzt geht's hier aber unter die Gürtellinie, du....", kreischte sie und ich wusste, dass es höchste Zeit war, Reiß aus zu nehmen. Ohnehin hätten wir nicht länger in diesem Schlafsaal verweilen können, denn als ich aus dem Gemeinschaftsraum hinausstürzte, kamen uns die Jungs entgegen, ihnen voran Draco und Blaise. "Rette sich, wer kann!", japste ich lachend und versteckte mich hinter meinem besten Freund. Draco ignorierte das und ging einfach weiter. Myra hingegen hatte jetzt keine andere Chance, als Blaise anzusehen. Geschickt eingefädelt. "Geht es dir wieder besser?", fragte er und sah sie dabei ein wenig besorgt an. "Ja. Ich denke, es geht wieder", antwortete sie verlegen, "Wahrscheinlich hat mein Magen das viele gute Essen noch nicht so richtig verkraftet." "Na dann. Du hast gleich Kräuterkunde, richtig?" "Ja, du doch auch." "Jap. Ich denke, du gehst mit Abigail. Wäre es den Damen genehm, würde der bescheidende Knecht sie begleiten?" "Spielt dich nicht so auf, du Spinner", lachte ich, "Geht ihr Zwei schon mal vor, ich komme nach." Sie holten schnell ihr Sachen und verschwanden. Das wäre geschafft.
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Die Aurorentochter ~ Draco Malfoy FF
FanfictionIhr Leben scheint schon längst vorausgeplant, doch dann kommt doch alles irgendwie anders. Eine Fanfiction zwischen Hass und Liebe Leidenschaft und Ignoranz Erfüllung und Enttäuschung Triumph und Niederlage ... Das Leben von Abigail Livingston und...