Vorwort

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Charles Vane sah sich unruhig am Deck der gigantischen Fregatte um, die in einen dichten Nebel getaucht dalag

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Charles Vane sah sich unruhig am Deck der gigantischen Fregatte um, die in einen dichten Nebel getaucht dalag. Er hörte die sanften Wellen des Hafenwassers gegen den Schiffsbauch schlagen. Dann erblickten seine Augen eine in eine schwarze Richterrobe gehüllte Gestalt.

"Was zum Henker?"

Der Mann sah ihn mit einem verkniffenen Gesichtsausdruck an.
"Ganz meinerseits!" Sein Tonfall ließ darauf schließen, dass er wohl ähnlich begeistert von seiner Aufgabe hier an Deck sein musste.
"Sie wurden ebenso dazu gezwungen bei diesem albernen Spektakel hier mitzuspielen, aye?"

Der Richter sah ihn lange an, dann nickte er unwillig.
"Mit einer geladenen und entsicherten Pistole an meiner Schläfe."

Vane nickte und tippte mit seinem Stock auf die Planken, um sich die Aufmerksamkeit aller zu sichern.
"Also...Seid gegrüßt liebe Leserschaft. Bevor..." Er brach ab, räusperte sich ungehalten, als er den Mann im Richtergewand dabei beobachtete, wie er ungeduldig auf eine goldene Taschenuhr blickte. Als er bemerkte, dass er beobachtet wurde, sah er auf.

"Unser aller Zeit läuft ab, Richter Bonny. Nicht nur die Ihre. Sie waren es, die dieses verteufelte Abenteuer hier in Gang setzte. Wenn Sie Ihre Tochter mehr unter Kontrolle gehalten hätten..."

"Ich verbitte mir diesen anschuldigenden Tonfall, Mr. Vane!" Seine Stimme durchschnitt die Luft wie eine Klinge aus Eis. "Ich kann Sie binnen eines Augenblicks zum Tode verurteilen! Ihr Schützling hat sie bereits von Bord gejagt, da war er meiner Tochter noch nicht einmal begegnet, also...

Vane entfuhr ein Lachen. "Können Sie versuchen! Aber Sie befinden sich auf einem verfluchten Piratenschiff, sie Amateur! Also halten sie gefälligst den Ball flach! Kann ihr fein gepuderter Hintern überhaupt schwimmen?"

Bonny seufzte versöhnlich.
"Lassen Sie uns das hier schnell über die Bühne bringen und zurück an unsere Arbeit gehen."

Vane schnalzte mit der Zunge.
"Bitte um Vergebung Sir, aber nur, weil sie ab Kapitel acht nicht mehr vorkommen..."
"Scht! Sie verraten noch alles."
"Bedeutet das nicht, dass irgendetwas schnell über diese Bühne geht. Also von Neuem: Bevor wir euch in dieses Werk eintauchen lassen, wollen wir noch ein paar Worte an euch richten. Dieses ist ein Gemeinschaftsprojekt von zwei verzogenen Kindern, Anne Bonny und Jack Rackham..."

Bonny räusperte sich tadelnd.

"Aye, von zwei grandiosen Autorinnen: Universediver und Trude441, von denen jeweils einne, einen der beiden Charaktere verkörpert. Und die restlichen Statisten haben sie irgendwie unter sich aufgeteilt."
Bonny sprach weiter.
"Für Jene von euch die zart besaitet scheinen, stehen am Beginn eines jeden Kapitels Warnungen ausgeschrieben." Er räusperte sich erneut, als ihm bewusst wurde, dass ihm böse Blicke aus dem Publikum zuflogen. "Historische Fakten mischen sich mit Fiktion in einer Zeit, in der die echten Persönlichkeiten wohl längst zu Staub zerfallen waren. Unsere Geschichte spielt im historischen Europa des frühen neunzehnten Jahrhunderts. Daher solltet ihr auf veraltete Ansichten, Rassismus, Sexismus und noch so einiges mehr gefasst sein. Die Meinungen der Charaktere entsprechen nicht unbedingt den Meinungen der Autorinnen. Wer von euch Fehler, Ungereimtheiten oder Ähnliches finden mag, der soll dazu angehalten sein, auf jene aufmerksam zu machen."

"Aye!", stimmte Vane ihm zu. "Mir brummt noch immer der Schädel von dieser Zeitreise..."

"Wohl eher ihrem übermäßigen Alkoholkonsum geschuldet, Mr. Vane!"

"Halten Sie die Klappe und verpissen sie sich, Bonny!", fuhr er ihn an. "Sonst lasse ich Sie das verfluchte Deck schrubben! Was ich sagen wollte, war: Umso mehr dürft ihr ausrasten, wenn euch eine Stelle gefällt! Werft mit Sternen und Lobeshymnen um euch! Feiert, als gäbe es kein Morgen! Bösewichte verdienen ein langgezogenes Buh! Während die Helden natürlich auf eure jubelnde Unterstützung hoffen!"

Ungeduldige Befehle hallten mit einem Mal über das Deck. Bewegung kam in die Mannschaft, die bisher stumm und still am Schanzkleid ausgeharrt hatte. Wind fuhr in die Segel.

Bonnys Blick zuckte nervös zu der schwarzen Flagge, die sich über ihren Köpfen entfaltete.
"Wir heißen euch Willkommen in unserer Interpretation der Geschichte Anne Bonnys und Calico Jacks", leierte er hinunter. "Herzlichen Willkommen bei Dust & Water!"

Dust and Water Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt