23. Die Sache mit den Japsen

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Am Freitagnachmittag saßen die vier Freunde gemeinsam beim Frühstück, als Liam's Gesichtsausdruck sich verdüsterte.

„Die obere Etage hat schon wieder eine dieser Besprechungen...", erzählte er.

„Ja", antwortete Louis. „Vermutlich wegen der weiter wachsenden Spannungen mit Japan."

Ein tiefes Seufzen drängte sich aus Niall's Brust. „Das wird nicht gut ausgehen, wenn ihr mich fragt."

Harry zog die Augenbrauen zusammen. „Was meinst du?"

Sein bester Freund zuckte resignieret beide Schultern. „Ich glaube nicht, dass dieser Frieden noch sonderlich lange anhalten wird."

„Welcher Frieden?", warf Louis ein. „Die ganze Sache ist doch längst aus dem Ruder gelaufen."

Harry spürte, wie seine Brust sich erhärtete.

Insgeheim hegte er nämlich die gleichen Sorgen.

„Denkst du das wirklich?", wollte er von Niall wissen.

„Selbst wenn", schaltete Liam sich ein. „Wir sind auf der USS Arizona vorerst sicher. Sie werden mit Sicherheit nicht zuerst Pearl Harbor angreifen. Die Philippinen bieten sich besser an, aus rein strategischer Sicht."

„Das schützt uns nur ziemlich bedingt vor dem Krieg", antwortete Louis. „Wenn er sich ausweitet - und das wird dann zwangsläufig passieren -, wird man die Streitkräfte des Landes zusammenziehen."

Als Louis sah, dass Harry ganz blass wurde, hätte er seine Worte am liebsten zurückgenommen.

„Jetzt macht euch nicht so viele Sorgen", beschwichtigte Liam. „Der Präsident hat gesagt, es wird keinen weiteren großen Krieg geben."

„Ja", antwortete Harry, „Diese Aussage hat er im Hinblick auf den Krieg in Europa getroffen. Die Sache mit den Japsen steht auf einem ganz anderen Blatt."

Niall seufzte. „Da muss ich dir Recht geben", sagte er. „Ganz abgesehen davon ist Pearl Harbor sehr wohl ein gutes strategisches Ziel. Die gesamte Pazifikflotte der Vereinigten Staaten befindet sich hier."

„Wären wir ernsthaft in Gefahr, würde man dementsprechend handeln und die großen Schiffe woanders stationieren", argumentierte Liam. „Niemand rechnet ernsthaft mit einem Angriff auf Pearl Harbor."

Ein tiefes Seufzen drängte sich aus Harry's Brust. „Noch nicht."


Nach dem Essen fing Louis Niall ab, der sich gerade auf den Weg nach draußen hatte machen wollen, um eine Zigarette zu rauchen.

Er erzählte ihm von den Widersprüchen zwischen Harry's Erinnerung und dem tatsächlichen Unfallhergang.

Irritiert zog Niall die Augenbrauen zusammen. „Das kann ich mir gar nicht vorstellen", antwortete er. „Immerhin hatte er ein sehr ausführliches Gespräch mit Johnson über den Tag des Unfalls. Ich weiß, dass er sich nicht mehr richtig erinnern kann. Aber laut seiner Aussage hat Johnson ihn gründlich über jedes Detail aufgeklärt."

Louis schüttelte ungläubig den Kopf. „Irgendetwas stimmt da nicht."

„Allerdings", pflichtete Niall ihm bei. „Aber ich kann mir nicht erklären, was es ist."

„Ich auch nicht."

„Wir sollten der Sache auf den Grund gehen", schlug Niall vor, während er sich prüfend umsah. Niemand durfte auch nur den Hauch einer Ahnung von ihrem Gespräch bekommen.

Louis biss sich nachdenklich auf die Unterlippe. „Vielleicht hat Johnson Harry auch angelogen."

Niall schüttelte irritiert den Kopf. „Das würde er nicht tun", sagte er. „Ganz abgesehen davon wäre das längst jemandem aufgefallen. Harry weiß im Großen und Ganzen recht gut darüber Bescheid, was passiert ist."

„Aber er hat nichts davon erwähnt, dass die Bedingungen für die Übung viel zu schlecht waren."
„Weil es für Harry keine schlechten Bedingungen gibt", gab Niall zurück. „Er würde sich doch nie eingestehen, dass eine Übung für ihn zu schwierig ist. Lieber würde er sich einen Fuß abhacken."

Louis wusste nicht so recht, was er sagen sollte. „Was könnte es sonst sein?"

Niall schüttelte den Kopf. „Ich weiß es nicht", gab er zu. „Vielleicht hat Harry die Hälfte der Wahrheit auch verdrängt. Du weißt, dass dieser Tag für ihn ein ziemlich sensibles Thema ist."

Louis seufzte. „Manchmal habe ich regelrecht den Eindruck, er will das alles vergessen."

„Das will er auch", stimmte Niall zu. „Am liebsten würde er genauso weitermachen, wie bisher."

Louis versuchte, die Puzzleteile in seinem Kopf so zusammenzufügen, dass sie Sinn ergaben.

Aber das schien unmöglich zu sein.

„Hast du irgendeine Idee, wie wir herausfinden können, was wirklich passiert ist?"

„Ich weiß, was wirklich passiert ist", entgegnete Niall. „Die Frage ist nur, ob Harry das auch weiß."

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Hallo meine Lieben,

wie jede Woche wünsche ich euch einen schönen Donnerstagabend!🤍

Na, was sagt ihr zum Kapitel? Was denkt ihr, wie wird sich die Sache entwickeln?
Ich freue mich, von euch zu hören!🤍

All the love,
Helena xx

Pearl HarborWo Geschichten leben. Entdecke jetzt