Zwei Tage später machte die USS Arizona sich wieder auf den Rückweg nach Pearl Harbor.
Harry und Louis trafen sich in einem kleinen Lagerraum – schließlich konnten sie das Schiff für geheime Treffen nicht verlassen und mussten noch vorsichtiger sein, als sonst.
Louis strich mit seinen Fingerspitzen vorsichtig über Harry's Oberarm. „Alles wird gut werden", tröstete er und schenkte ihm ein aufbauendes Lächeln.
Harry zuckte die Schultern. „Ich spüre, dass es mir mit dem Medikament leichter fällt, meinen Alltag zu bewältigen."
Tatsächlich waren seine Ängste seit der Einnahme des Medikaments schwächer geworden.
Er fühlte sich besser.
Aber er wollte dieses Gefühl auch ohne eine Tablette erreichen können, die ihn ein Viertel seines Gehalts kostete.
Louis fühlte sich erleichtert und entlastet.
Harry hatte sich in den vergangenen Tagen etwas beruhigt.
Dass sie noch immer auf hoher See waren, schien ihn nicht mehr so sehr zu ängstigen wie vor der Einnahme seines Medikaments.
Allerdings lagen ihm die Worte des Schiffsarztes noch immer schwer im Magen.
Wie hatte er Harry nur sagen können, er solle sich einfach zusammenreißen?
Wäre es so einfach, hätte er es doch vermutlich längst getan.
Stattdessen verging kein Tag, an dem Harry nicht sich selbst die Schuld an den Vorfällen gab.
Louis zog ihn behutsam in seinen Arm und drückte ihm einen sanften Kuss auf die Stirn. „Ich bin für dich da."
Harry entspannte sich ein wenig. Ihr Vertrauen zueinander baute sich langsam wieder auf.
Dabei war es ganz egal, dass sie sich zwischen Bananen- und Orangenlieferungen verstecken mussten, bis sie wieder zurück in Pearl Harbor ankamen.
Harry verlor sich in dem Blau in Louis' Augen und ließ seinen Blick zu seinen Lippen wandern.
Behutsam legte er eine Hand in seinen Nacken, zog ihn näher und verschloss ihre Lippen miteinander.
Ein Kribbelndes Gefühl kroch von seinem Brustkorb bis in die Fingerspitzen, als er spürte, wie Louis ihm vorsichtig eine Haarsträhne aus dem Gesicht strich.
Harry spürte Louis' sanfte Berührung in seinem Nacken, als seine Hand langsam tiefer wanderte.
Seine Muskeln spannten sich an, als das Blut sich in seiner Körpermitte sammelte.Louis grinste und sah keinen Sinn darin, großartige Umschweife zu machen.
Er öffnete den Knopf von Harry's Hose und schloss seine Hand um dessen Erektion.
Ein leises Seufzen kam über die Lippen des jungen Soldaten, als er spürte, wie Louis seine Hand quälend langsam auf und ab bewegte.
Die Erregung ließ ihn am ganzen Körper zittern, während sie sich langsam auf einen großen Stapel Kisten fallen ließen, die allem möglichen Obst gefüllt waren.
Das Licht war in diesem Raum höchstens gedämmt, was eine sehr intime Atmosphäre zwischen den beiden Männern entstehen ließ.
Als Louis sich wenig später über ihn beugte, um sich an seinem Eingang zu platzieren, sah er Harry tief in die grünen Augen, um jede Regung sofort erkennen zu können.
Harry klammerte sich an Louis' Schultern, als dieser sanft seine Spitze in ihn schob.
Langsam, um ihm nicht weh zu tun, und trotzdem konnten beide das Verlangen spüren, das sich zwischen ihnen entwickelt hatte.
Das eigentlich die ganze Zeit über da gewesen war.
Harry seufzte, und er hätte Louis am liebsten noch näher zu sich gezogen, obwohl zwischen die beiden Männer noch nicht einmal mehr ein Blatt Papier gepasst hätte.
Er konnte ihn gar nicht nah genug bei sich haben.
Die Zuneigung, die sie füreinander empfanden, war neu für beide.
Es war etwas, das sie nicht kannten, und doch war es etwas so schönes, dass sie sich für den Rest ihres Lebens nichts anderes mehr wünschten, als beieinander zu sein.
Ein Stöhnen drängte sich aus Louis' Brust, als er in Harry eindrang.
Er spürte dessen Hände auf seinem Rücken, wie sie sich in ihn krallten, erst vorsichtig, dann fordernder.
Eine Welle der Erregung rollte über ihn hinweg, riss ihn mit sich und ließ ihn erst wieder los, als er soch seufzend in Harry ergoss.
Er atmete schwer und lehnte seine Stirn gegen seine.
Einen Moment lang hielt er inne, dann hauchte er ihm einen sanften Kuss auf die Lippen. „Du hast mir gefehlt."
Er konnte sehen, wie Harry's Augen größer wurden.
Wortlos zog er ihn zu sich und strich ihm behutsam über den Hinterkopf. „Alles word gut", wiederholte er Louis' Worte vom Anfang ihres Gespräches.
Nachdem die beiden Männer wieder in ihren Uniformen steckten, hatte Harry seinen Kopf auf Louis' Schoß abgelegt.
Er genoss die leichten Berührungen, die er spürte, als er ihm durchs Haar fuhr.Er lächelte und schmiegte sich enger an ihn, als er plötzlich hochfuhr.
Louis sah ihn irritiert an, dann hörte er es auch.
Schwere Schritte näherten sich dem Lagerraum.
Augenblicklich fuhren sie auseinander.
Mit einem Satz richteten sich beide Männer auf und als die Tür sich öffnete, blickten sie in Sergeant Johnson's Gesicht.
Dieser schüttelte nur verwirrt den Kopf. „Was macht ihr denn hier unten?"
Misstrauisch beäugte er zuerst Harry, und dann Louis.
Irgendetwas stimmte hier nicht.
Um das zu erkennen, musste er noch nicht einmal sonderlich intelligent sein.
Harry schluckte. Ihm rutschte beinahe das Herz in die Hose.
„Wir...", stammelte er, doch seine Stimme zitterte.
„Wir hatten etwas zu klären", übernahm Louis schließlich. „Wegen der morgigen Schicht. Wir wollten miteinander tauschen."
Johnson verschränkte die Arme vor dem Brustkorb und lehnte sich in den Türrahmen. „Soweit ich mich erinnern kann, bist du morgen aber zur Nachtschicht eingeteilt, in der Harry momentan nicht arbeiten darf."
Louis wich seinem Blick aus. „Dann muss ich mich wohl verlesen haben", gab er kühl zurück und wollte sich gerade an seinem Vorgesetzten vorbeidrängen, als dieser ihn unsanft am Arm zurückhielt.
„Und das müsst ihr im Lagerraum unter Deck besprechen?"
Louis zuckte die Schultern. „Wir haben hier doch nichts Verbotenes getan."
Johnson suchte den Blickkontakt zu Harry, doch der hatte seine Augen starr auf den Boden gerichtet.
„Das werden wir ja noch sehen", knurrte er, ließ Louis los und beobachtete die beiden jungen Soldaten, wie sie sich an ihm vorbei in den Korridor drängten.
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Einen schönen Sonntag meine Lieben.🤍
Na, was sagt ihr zum Ende des Kapitels?All the love,
Helena xx
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Pearl Harbor
Fiksi PenggemarIn den schicksalhaften Tagen des Jahres 1941, während sich die Welt inmitten von Spannungen und Unsicherheit befindet, entfaltet sich in Pearl Harbor eine Geschichte von Mut, Liebe und Vertrauen. Louis wird neu in Pearl Harbor stationiert und lernt...