Die vier machten sich auf den Weg zur ersten Stunde Geschichte der Zaubererrei.
Geschichte der Zauberei war nach allgemeiner Übereinstimmung das langweiligste Fach, das die Zaubererschaft sich je ausgedacht hatte. Professor Binns, das Gespenst, das sie unterrichtete, hatte eine pfeifende, leiernde Stimme, die so gut wie sicher in zehn Minuten, bei schönem Wetter in fünf Minuten zu starker Schläfrigkeit führte.
Er änderte seinen Unterricht nie, sondern redete ununterbrochen, während sie sich Notizen machten oder vielmehr dösig ins Leere starrten.
Faith und Hermine war es bisher gelungen, die Prüfungen in diesem Fach zu bestehen.
Harry und Ron indes war es bisher gelungen, die Prüfungen in diesem Fach mit Ach und Krach zu bestehen, weil sie vorher Faiths und Hermines Notizen abgeschrieben hatten.
"Wie wär’s", fragte Hermine kühl, als die vier zur Pause das Klassenzimmer verließen (Binns entschwebte durch die Tafel), "wenn Faith und ich euch dieses Jahr einfach mal nicht abschreiben ließen?"
"Dann würden wir durch die ZAGs rasseln", sagte Ron. "Wenn ihr euch das aufs Gewissen laden wollt,…"
"Nun, ihr habt’s nicht anders verdient«, fauchte sie. "Ihr macht ja nicht mal den Versuch, ihm zuzuhören, oder?"
"Doch, wir versuchen’s", sagte Ron.
"Nur haben wir nicht euren Grips und Gedächtnis oder eure Konzentration – ihr seid einfach schlauer als wir – musst du es uns auch noch reindrücken?"Nach der Pause, gingen sie in die Kerker zur doppel Stunde Zaubertränke.
Die vier setzen sich an die gewohnten Tische ganz hinten.
"Ruhe jetzt", sagte Snape kalt und schloss die Tür hinter ihnen.
Ein Ordnungsruf war eigentlich nicht nötig; die Klasse hatte kaum die Tür zugehen hören, da war sie auch schon verstummt und alles Gezappel hatte ein Ende.
Die bloße Anwesenheit Snapes reichte meist aus, um in einer Klasse für Ruhe zu sorgen.
"Bevor wir mit der heutigen Lektion beginnen", sagte Snape, glitt hinüber zu seinem Pult und starrte in die Runde, "halte ich es für angebracht, Sie daran zu erinnern, dass Sie sich im nächsten Juni einer wichtigen Prüfung unterziehen werden, bei der Sie beweisen können, wie viel Sie über die Mischung und den Gebrauch von Zaubertränken gelernt haben.
Dumm, wie ein Teil dieser Klasse zweifellos ist, erwarte ich dennoch, dass Sie wenigstens noch ein ›Annehmbar‹ bei Ihren ZAGs schaffen, andernfalls werden Sie … mein Missbehagen zu spüren bekommen."
Sein Blick blieb diesmal an Neville hängen, der heftig schluckte.
"Nach diesem Schuljahr werden natürlich viele von Ihnen nicht mehr bei mir studieren", fuhr Snape fort.
"In meine UTZ-Zaubertrankklasse nehme ich nur die Allerbesten auf, was heißt, dass einige von Ihnen sich mit Sicherheit verabschieden werden."
Seine Augen ruhten nun auf Harry und seine Lippen kräuselten sich.
Faith nahm dies war und funkelte Ihren Vater böse an.
Snape sah dies und schaute schnell wieder weg.
"Aber bis zu diesem glücklichen Moment des Abschieds haben wir noch ein Jahr vor uns", sagte Snape sanft, "und so rate ich Ihnen allen, ob Sie es mit UTZ versuchen wollen oder nicht, Ihre Anstrengungen darauf zu konzentrieren, das hohe Abschlussniveau zu halten, das ich inzwischen von meinen ZAG-Schülern erwarte. Heute mischen wir ein Gebräu, das bei den Zauberergrad-Prüfungen häufig verlangt wird: den Trunk des Friedens, einen Zaubertrank, der Ängste lindert und Aufgeregtheit dämpft.
Aber Vorsicht:
Wenn Sie mit den Zutaten allzu sorglos umgehen, werden Sie mit Ihrem Trank einen tiefen Schlaf auslösen, aus dem manche nicht mehr erwachen werden, also achten Sie darauf, was Sie tun."
Zu Faiths Linken setzte sich Hermine mit höchst konzentrierter Miene ein wenig gerader hin.
"Die Zutaten und die Zubereitung –", Snape schnippte mit dem Zauberstab,
"– stehen hier an der Tafel –"
(wo sie erschienen)
"– und Sie finden alles, was Sie brauchen –', wieder schnippte er mit dem Zauberstab,
"– im Zutatenschrank –"
(die Tür besagten Schrankes sprang auf) "– Sie haben anderthalb Stunden … fangen Sie an."
In Genau wie Faith, Harry, Ron und Hermine vorausgeahnt hatten, hätte Snape ihnen kaum einen schwierigeren, kniffligeren Zaubertrank zur Aufgabe machen können.
Die Zutaten mussten genau in der richtigen Reihenfolge und Menge in den Kessel gegeben werden; die Mixtur musste exakt so und so viele Male umgerührt werden, erst im Uhrzeigersinn, dann gegen ihn; die Hitze der Flammen, auf denen sie zu sieden hatte, musste für eine bestimmte Minutenzahl auf die genau richtige Temperatur gesenkt werden, bevor die letzte Zutat beigegeben wurde.
"Ein leichter silberner Dampf sollte inzwischen von Ihrem Trank aufsteigen", rief Snape, als sie noch zehn Minuten Zeit hatten.
Faith blickte sich neugierig im Kerker um.
Harrys Kessel entwich ein reichlich dunkelgrauer Dampf; der von Ron spuckte grüne Funken.
Seamus stocherte fieberhaft mit der Spitze seines Zauberstabs im Feuer unter seinem Kessel herum, das offenbar auszugehen drohte.
Aus Faiths Trank stieg ein leicht sielberner Dampf.
Als Snape vorüberging, lächelte er, doch Faith ignorierte ihn.
Über Hermines Trank hatte sich ebenfalls ein schimmernder Nebel aus silbernem Dampf gebildet, und als Snape vorüberglitt, blickte er kommentarlos an seiner Hakennase vorbei darauf, was hieß, dass er nichts auszusetzen fand.
Bei Harrys Kessel allerdings hielt Snape inne und begutachtete ihn mit einem Furcht erregenden Grinsen.
"Was soll das sein, Potter?"
Die Slytherins in den vorderen Reihen blickten begierig auf; sie hörten liebend gern, wie Snape Harry piesackte.
"Der Trunk des Friedens", sagte Harry angespannt.
"Sagen Sie mal, Potter", fragte Snape sanft, "können Sie lesen?"
Draco Malfoy lachte.
"Ja, kann ich", sagte Harry und schloss die Finger fest um seinen Zauberstab.
"Dann lesen Sie mir die dritte Zeile der Rezeptur vor, Potter."
Harry spähte zur Tafel; es war nicht einfach, die Rezeptur durch die bunten Dampfschwaden zu erkennen, die inzwischen den Kerker erfüllten.
"Man füge Mondsteinpulver hinzu, rühre dreimal gegen den Uhrzeigersinn um, lasse es sieben Minuten sieden und gebe dann zwei Tropfen Nieswurzsirup bei."
Faith merkt, dass Harry das Herz in die Hose sank und ihr Vater es zu genießen scheint.
Leichte Wut brodelte in ihr auf.
Er könnte es einfach nicht lassen!
"Haben Sie die dritte Zeile zur Gänze befolgt, Potter?"
"Nein", sagte Harry sehr leise.
"Wie bitte?"
"Nein", sagte Harry lauter. "Ich habe die Nieswurz vergessen."
"Das weiß ich, Potter, und das heißt, dieser Mischmasch ist vollkommen wertlos. Evanesco."
Was Harry zusammengebraut hatte, verschwand; wie ein Trottel stand er neben einem leeren Kessel.
Faith konnte es nicht fassen. Mit offenen Mund starrte sie Snape an, der jedoch keine Notiz davon nahm.
"Jene von Ihnen, die tatsächlich imstande waren, die Rezeptur zu lesen, füllen nun ein Fläschchen davon ab, beschriften es deutlich lesbar mit ihrem Namen und bringen es zur Erprobung nach vorne zu meinem Pult", sagte Snape.
"Hausaufgabe: Zwölf Zoll Pergament über die Eigenschaften von Mondstein und seine Anwendungen in der Zaubertrankbereitung, Abgabe am Donnerstag."
Während alle ringsum ihre Fläschchen abfüllten, räumte Harry kochend vor Wut seine Sachen weg.
Faith tat Harry so leid, sie wollte ihn beruhigen, ließ es jedoch.
Sie füllte ein Fläschchen ab und brachte es nach vorne zum Pult.
Sie gab ihr Fläschchen kommentarlos ab und ohne Snape eines Blickes zu würdigen und mit ihm zu reden, drehte sie sich um um verließ die Kerker in Richtung große Halle.
Sie setzte sich neben George, der sofort merkte, dass etwas nicht stimmte.
"Was ist los Faith?" fragte er.
Faith erzählte ihm was eben im Kerker vorgefallen ist,
"... er kann es einfach nicht lassen, Harry und die anderen zu tyrannisieren! Ich habe ihm schon mehrfach gesagt, dass er es lassen soll."
"Reg dich nicht auf, Fred und mich tyrannisiert er auch immer ... es ist halt ... nun ja ... seine Art." beendete George den Satz.
"Ich liebe meinen Vater ja, aber dass geht einfach zu weit."
"Reg dich nicht auf mein Schatz" sagte George sanft und gab ihr einen Kuss auf die Wange.
In dem Moment sah Faith, wie Snape zum Essen rein kam.
Sie stand auf, ließ dass Mittagessen stehen und ging ohne ihm eines Blickes zu würdigen an ihrem Vater vorbei in Richtung Klassenraum für Verteidigung gegen die dunklen Künste.
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Das Geheimnis von Severus Snape
FanficFaith Lily Evans, Tochter von Lily Evans und Severus Snape kommt nach Hogwarts. Dort erwarten sie viele Überraschungen wie z.B ihren Halbbruder den berühmten Harry Potter kennen zu lernen. Wird sie alle Prüfungen bestehen und vertrauen zu ihrem unb...