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Faith freute sich, dass die Nachricht von den weiteren zehn Todessern, die nun auf freiem Fuß waren, alle zu noch mehr Anstrengungen anspornte, sogar Zacharias Smith, doch bei keinem trat dieser Fortschritt deutlicher zutage als bei Neville.
Das rundliche Gesicht in konzentrierter Anstrengung verzerrt, ertrug er Verletzungen oder Unfälle scheinbar gleichmütig und arbeitete fleißiger als alle anderen.
Er machte so rasche Fortschritte, dass er den anderen schon auf die Nerven ging, und als Faith und Harry ihnen den Schildzauber beibrachte – der schwächere Flüche abprallen ließ und auf den Angreifer zurückschleuderte –, da gelang nur Hermine der Zauber schneller als Neville.

Weniger gut, lief es bei Harry's Unterricht bei Snape.
Faith begleitete ihn bei der ein oder anderen Okklumentik Stunde.
Doch die Gegenseite Abneigung der beiden, machte es Harry schwer sich drauf einzulassen.
"Du musst in diesen Unterrichtsstunden einfach ein bisschen härter arbeiten." sagte Hermine
"Ich arbeite!", meinte Harry verärgert. "Probier’s doch mal aus – wie Snape versucht in deinen Kopf einzudringen – das ist nicht zum Lachen, verstehst du!" "Vielleicht …", sagte Ron zögernd. "Vielleicht was?", fragte Hermine recht bissig.
"Vielleicht liegt es nicht an Harry, dass er seinen Geist nicht verschließen kann", sagte Ron düster.
"Was meinst du damit?", fragte Hermine. "Nun, vielleicht versucht Snape gar nicht wirklich, Harry zu helfen …"
Faith, Harry und Hermine starrten ihn an.
Ron blickte finster und bedeutungsvoll vom einen zum anderen.
"Vielleicht", sagte er erneut, diesmal mit leiserer Stimme, "versucht er in Wahrheit, Harrys Geist ein wenig weiter zu öffnen … um es leichter zu machen für Du-weißt–"
"Hör auf, Ronald", sagte Faith wütend. "Ein weiteres Wort gegen meinen Vater!" Wie oft hast du ihn eigentlich schon verdächtigt und wann hast du je Recht gehabt? Dumbledore vertraut ihm, er arbeitet für den Orden, das sollte genügen."
"Er war früher ein Todesser", sagte Ron hartnäckig. "Und wir haben nie irgendwelche Beweise gesehen, dass er tatsächlich die Seiten gewechselt hat." "Dumbledore vertraut ihm", wiederholte Faith. "Und wenn wir Dumbledore nicht vertrauen können, können wir niemandem vertrauen." Sie stand wütend auf und ging aus dem Gemeinschaftsraum raus in Richtung Kerker.
Es war schwer für Faith, die Wahrheit zu wissen und nichts sagen zu dürfen.
Sie wollte mit ihrem Vater reden.
Sie klopfte an seiner Bürotür und trat ein.
"Faith, was verschafft mir die Ehre?" fragte Snape, der gerade Arbeiten am korrigieren war.
"Ich musste einfach mal weg aus dem Gemeinschaftsraum." sie erzählte was passiert war.
"Weißt du Papa, es ich echt schlimm, die Wahrheit zu wissen, aber du darfst es keinem sagen. Im Grunde kann ich es den anderen nicht verübeln dass sie so denken. Sie kennen ja die Wahrheit nicht."
Snape sah Faith mitfühlend an.
"Ich weiß, dass es schwer ist nichts zu sagen. Ich bin stolz darauf, wie toll du mit der Situation umgehst." er schenkte ihr ein Lächeln.
Sie tranken noch einen Tee zusammen und dann verabschiedete sich Faith und ging zum Abendessen in die große Halle.

Am Morgen von Valentinstag, freute Faith sich, heute war der zweite Hogsmeade Ausflug und den wollte sie mit George verbringen.
Sie kam gerade als die Posteulen in die Halle kammen.
Als sie sich setzten, zog Hermine einen Brief aus dem Schnabel einer unbekannten braunen Eule.
"Wird auch langsam Zeit! Wenn es heute nicht gekommen wär …", sagte sie, riss neugierig den Umschlag auf und zog ein kleines Stück Pergament hervor.
Ihre Augen huschten hin und her, während sie die Nachricht las, und ein Ausdruck grimmiger Genugtuung breitete sich auf ihrem Gesicht aus.
"Hört zu, Faith, Harry", sagte sie und sah die beiden an, "das hier ist wirklich wichtig. Könnten wir uns gegen Mittag in den Drei Besen treffen?"
"Also … ich weiß nicht", sagte Harry unsicher. "Cho und ich gehen doch zusammen dahin und sie erwartet vielleicht, dass ich den ganzen Tag mit ihr verbringe. Wir haben noch nicht überlegt, was wir unternehmen wollen." "Na, dann bring sie doch mit, wenn’s sein muss", drängte Hermine.
"Aber du kommst doch?" fragte sie an Faith Gewand.
"Also eigentlich wollte ich heute den Tag mit George verbringen … na gut, aber wieso?"
"Ich hab jetzt keine Zeit, es euch zu erklären, ich muss das hier rasch beantworten."
Und sie eilte aus der Großen Halle, den Brief in der einen und ein Stück Toast in der anderen Hand.

Das Geheimnis von Severus Snape Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt