* Einfach da *

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Ich war alleine. Alleine in diesem Krankenhaus. Alleine in diesem leeren und kahlen Zimmer. Verdammt nochmal alleine. Wenn man im Krankenhaus liegt wünscht man sich eigentlich das da jemand ist und für dich da ist aber ich liege hier nun schon sechs Tage und mich hat keiner besucht. Einzig und allein der Doktor und Krankenschwestern kamen manchmal zu mir ins Zimmer aber da konnte ich ja wohl kaum sagen das sie meine Freunde waren. Ganz zu schweigen davon das ich hier auch niemanden hatte. Naomi hatte ihre Stelle am Krankenhaus wahrscheinlich schon längst, musste arbeiten und hat mich vergessen. Es gab nur zwei freie Stellen dort noch zu vergeben. Diese hatte wohl höchstwahrscheinlich Naomi bekommen weil sie einfach eine super Studentin war und einfach gut mit anderen umgehen kann und auch so alles macht. Dann kam da wahrscheinlich noch Mark welcher jeden förmlich ins Arschloch kroch nur um das zu bekommen was er wollte. Tja meine Eltern sind tot, ich muss die Beerdigung planen weil sie dafür kein Verständnis haben das ich hier liege sonst werden sie Asche. Meine Schwester liegt immernoch im Koma. Die Ärzte haben mir geraten die Maschinen abstellen zu lassen. Schließlich kann ich das selber entscheiden. Nicht nur weil ich 26 Jahre alt bin sondern weil ich ein Familienmitglied bin.

,,Ms Jenkins?" Ich sah von der Decke zur Tür wo mein Arzt Doktor Richardsen stand. ,,Hier ist jemand für sie. Ich wollte ihnen eigentlich auch nur kurz sagen das sie gleich zu ihrer Schwester können und eine Krankenschwester sie gleich holen kommt" Ließ er mich freundlich lächelnd wissen. ,,Ist gut danke... Und wer ist da?" Zweifelte ich woraufhin er auch schon weg trat und zu meiner Verwunderung Rachel dort stand. ,,Hey..." Zögernd trat sie ins Zimmer mit einer Akte und schloss die Tür hinter sich. ,,Hast du jetzt etwa noch fragen? Nein... Ich möchte gleich noch zu meiner Schwester das geht jetzt nicht" Stellte ich klar was sie schlucken ließ. ,,Ich wollte einfach da sein. Für dich. Wir kennen uns nicht und ich verspreche nur hier zu sitzen. Nichts weiter. Du musst nicht mit mir reden. Ich mache meine Arbeit aber ich dachte ich komme mal vorbei. Der Wachmann vor deiner Tür hat mir gesagt das niemand hier war" Gestand sie und trat auf mich zu. ,,Also bist du aus Mitleid hier?" Zweifelte ich. ,,Raven" Erwiederte sie seufzend und schüttelte den Kopf. ,,Ist gut... wusste gar nicht das ich einen Wachmann habe. Wieso meine Schwester nicht? Ich habe noch nie einen vor ihrem Zimmer gesehen und ich war schon öfter dort" Stellte ich klar. ,,Dort ist einer. Sie sind verkleidet. Keiner weiß von ihnen und das du nicht weißt wie sie aussehen ist gut. Sie wissen wer ins Zimmer darf. Wenn jemand eintreten möchte der nicht auf der Liste steht dann gehen sie dazwischen" Klärte sie mich auf und ließ sich auf dem braunen Stuhl neben meinem Bett nieder. ,,Naja..." Ich lachte kurz aber trocken, verzog aufgrund des starken ziehens in meiner Rücken Gegend das Gesicht. ,,Ich habe ja... Niemanden. Niemand kommt mich besuchen. Die liste besteht ja nur aus meinem Arzt, deinem Bruder und dir" Gab ich grunzend zur Antwort. ,,Raven bitte ich bin hier. Was soll ich noch machen? Ich würde sogar deine Hand halten. Ja. Ich bin nicht nur hier um meine Arbeit zu machen. Als ich sagte das ich an dir interessiert bin meinte ich das ernst. Ich küsse nichtmal ebenso Frauen" Stellte sie klar. ,,Ist das meine akte?" Versuchte ich abzulenken und deutete auf die graue akte. ,,Ja" Gab sie Stumpf zur Antwort. ,,Ich wollte dich auch kennenlernen" Ich wandte meinen Kopf wieder an die Decke. ,,Ich war so glücklich an diesem Abend. Wir haben uns geküsst, du warst weg und ich... Habe gehofft wir würden uns wiedersehen aber nicht so" Flüsterte ich. ,,Und? Möchtest du mich noch kennenlernen?" Zögerte sie zu fragen. ,,Ja..." Ich drehte meinen Kopf wieder zu ihr. ,,Aber... Langsam. Ich brauche auch meine Zeit und muss in nächster Zeit meine Eltern beerdigen. Ich möchte dir aber auch keine Person aufzwingen die emotional am ende ist dessen letzter Lichtblick ihre Schwester ist die auch tot ist. Die Ärzte warten doch nur darauf das ich sage das sie die Maschinen abschalten können" Seufzte ich. ,,Hey. Ich bleibe hier. Ich komme ab jetzt jeden Tag vorbei und wenn du hier raus kommst in wenigen Wochen oder Tagen bin ich auch da" Versicherte sie mir und griff nach meiner Hand.

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Extra Kapitel weil ich in letzter Zeit eher unregelmäßig poste. Kleine Entschuldigung also :)

Hab euch lieb.

~ J

The killerWo Geschichten leben. Entdecke jetzt