* Beistand *

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,,Geht es dir auch wirklich gut? Du bist irgendwie so komisch drauf" Merkte Micha zweifelnd an. ,,Ich soll komisch drauf sein? Ich sollte dich doch eher fragen wie es dir geht. Du hast gleich deine erste Therapie stunde" Lächelte ich und drückte meine Lippen auf ihre Stirn. ,,Ja aber du wirkst enttäuscht. Ich weiß unsere Eltern sind tot aber sie würden wollen das wir weiter machen und daran halte ich mich fest" Murmelte sie und griff nach meiner hand. ,,Ich mich auch. Ich halte mich daran fest und an meine starke Schwester. Du machst das alles so toll obwohl du dich nichtmal wirklich verabschieden konntest" Seufzte ich. ,,Ja aber... Meine Freunde waren gestern hier und haben mir Rosen und so vorbeigebracht. Auch was zum lesen" Ließ sie mich wissen. ,,Das habe ich gehofft. Ich habe deren Mütter zum Glück erreicht" Lächelte ich, löste mich von ihr und schlug ihre Bettdecke beiseite. ,,Muss ich das Schuljahr eigentlich wiederholen?" Zweifelte sie was mich das Gesicht verziehen ließ. ,,Ich glaube leider schon. Du hast sehr viel verpasst und Doktor Richardsen sagte das du auch die nächsten Monate das Krankenhaus nicht verlassen kannst. Höchstens in drei wenn alles wirklich gut läuft aber du bist... Gerade nicht wirklich gesund. Wir und vorallem die Ärzte wollen nur das Beste für dich" Merkte ich lächelnd an. ,,Du bist mein großes Vorbild" Grinste sie und ließ ihren Kopf nach hinten ins Kissen fallen. ,,Wie soll ich das jetzt verstehen?" Zweifelte ich. ,,Na sowas" Schmunzelte ich, trat um das Bett herum und griff nach ihrem Rollstuhl in welchen sie sich schonmal setzen sollte damit es gleich los gehen konnte. ,,Ja. Du hast die Beerdigung geplant, fängst nächstes Jahr in dem Krankenhaus nebenan an und bist so stark" Redete sie mir gut zu. ,,Ich versuche wie du durchzuhalten. Es tut weh und ich glaube der Schmerz wird auch nie ganz weg gehen aber sie sind stolz auf uns. Auf dich. Wie schaffen und machen das um sie da oben stolz zu machen. Sie würden nicht wollen das wir weinend im Bett sitzen was aber nicht heißt das es schlimm ist wenn du weinst. Das darfst du ruhig. So oft und viel du willst" Stellte ich klar.

,,Ich habe tatsächlich sehr oft geweint" Gestand sie und setzte sich auf ehe sie versuchte sich zu drehen. Ich nahm ihr eines Bein und schwang es aus dem Bett gefolgt von dem zweiten. ,,Ich auch... Das ist okay. Wir haben unsere Eltern verloren Micha. Wir waren glücklich und sowas erlebt man nicht alle Tage. Das uns sowas passiert hätte an diesem Morgen keiner gedacht aber wir schaffen das für sie. Wir leben für sie weil sie es nicht mehr können und machen sie stolz. Du wirst wieder laufen und zur Schule gehen können. Ich werde Ärztin und Menschen das Leben retten" Lächelte ich, umgriff sie und hob sie aus dem bett. ,,Denkst du du hättest sie retten können wenn du der arzt gewesen wärst?" Zweifelte sie als sie in dem Rollstuhl platz nahm. ,,Micha... Sie waren schon tot als ich nach Hause kam. Sie sind dort oben, haben Frieden gefunden und das gute... Sie waren sofort tot. Keine schmerzen" Lächelte ich. Es war eine Lüge. Es war mit dem ertrinken die schlimmste Todesart. Kehle durch geschnitten. Man starb langsam. Die Lunge füllte sich mit Blut und sie sahen dem tot förmlich ins Auge. Dachten wahrscheinlich an ihre Kinder. Ich wollte ihr das einfach nicht sagen. Sie musste nicht wissen das sie schmerzen und fürchterliche angst gehabt haben mussten. ,,Ich hoffe den beiden geht es wirklich gut" Murmelte sie. ,,Ihnen geht es da oben gut. Wenn du magst und Doktor Richardsen es erlaubt können wir die tage mal ans Grab fahren. Ein wenig frische Luft würde dir sicher gut tun auch wenn du noch nicht entlassen werden darfst" Lächelte ich. ,,Ja... Ja ich würde sie sehr gerne besuchen gehen" Erwiederte sie.

The killerWo Geschichten leben. Entdecke jetzt