Kapitel 4 - Alte Gefühle

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Als ich an dem Tag nachhause kam, war da wieder dieses unglaublich leere Gefühl. So als ob ich nichts spüre. Alles scheint so unvorstellbar fern und einsam. Es fühlt sich so an, als ob jemand die Farben und Freude der Welt gestohlen hat. Die Sonne scheint plötzlich nicht mehr so stark und eine plötzliche, doch scheinbar unbesiegbare Hoffnungslosigkeit macht sich in mir breit. Auch wenn eben noch alles gut war, fühle ich mich nun schlechter denn je.

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Seit Stunden liege ich nun im Bett und tue nichts. Das einzige worüber ich nachdenken kann sind die pogues und meinen Streit mit JJ. Seine Worte hallen in meinem Kopf. Ich verstehe es nicht wirklich, ich glaube einfach, ich habe die Situation falsch gedeutet. In meinem Kopf habe ich mir schon ein Bilder gemalt wie ich meinen Sommer mit den pogues verbringe. Wir surfen zusammen, machen Party und gehen auf weitere Abenteuer wie das von heute. Doch bevor ich den Gedanken überhaupt richtig ausdenken konnte, verpasste mir JJ einen ziemlichen Realitätscheck.

Als ich gerade dabei war mich durch meine Gedanken noch mehr runterzuziehen, ertönte die Klingel in unserem Haus. Ich machte keine Anstalten irgendjemanden die Tür zu öffnen. Als aber immer noch niemand nach dem 3. Klingeln aufmachte, quälte ich mich aus dem Bett und ging runter.

"Kie, was machst du hier?" Frage ich sie verwirrt.

"Hey, Marley. Kann ich vielleicht reinkommen?" Irgendwas stimmte nicht so recht, sie wirkte gestresst und ein wenig betrübt. Ich halte ihr die Tür auf und gestikuliere dass sie reinkommen soll.

Wir gehen zusammen hoch in mein Zimmer und ich setzte mich aufs Bett.

"Also, warum bist du hier?" Frage ich sie skeptisch.

"Okay, du weißt du dass wir den Schlüssel von der Grady abgeben wollten, oder?" Ich nicke zustimmend und sie fährt fort. "Das hat leider alles nicht so gut geklappt." Ich nicke wieder. "Dann dachten wir uns, wir nehmen das einfach selbst in die Hand. Also fuhren wir zum Motel zu dem der Schlüssel gehört und John B und JJ gingen rein."

"Warte, geht's allen gut?" Frage ich sie nun besorgt.

"Ja, es ist alles gut." Beruhigt sie mich.
"Aufjedenfall haben die Jungs nach etwas gesucht dass uns verrät wem die Grady gehört und was passiert ist, aber leider haben sie nicht wirklich was gefunden. Außer ne Knarre und Geld." Den letzten Teil hat sie eher zu sich selbst geflüstert als zu mir.

Ich weite in Schock die Augen, entscheide mich aber nicht weiter nachzufragen.

"Dann sind plötzlich die Cops aufgetaucht und sie haben es wie einen Tatort behandelt. Es wurde eine Leiche gefunden, der eine Grady white gefahren ist und alle suchen jetzt nach ihr."

"Das ist gerade irgendwie alles ziemlich viel." Gebe ich überfordert zu.

"Ich weiß, ich weiß, aber Marley es ist ganz wichtig dass du niemand was davon erzählst, okay? Du hast nichts gesehen und nichts gehört!" Sie redet mit einer unglaublichen Ernsthaftigkeit, dass es beinahe schon angsteinflößend ist.

"Kapiert?" Fragt sie ernst. Ich nicke nur.

"Und was habt ihr jetzt vor?" Frage ich sie.

"Wir gehen davon aus, dass das genaue Boot voller Schmuggelware ist, also halten wir uns bedeckt und wenn der richtige Zeitpunkt gekommen ist, sehen wir uns den Frachtraum an."

"Und ihr denkt im Frachtraum ist Ware?" Sie nicht zustimmen.

Für einen kurzen Moment herrscht Stille.

"Und wie haltet ihr euch bedeckt?"

Kie fängt an zu grinsen, zieht mich hoch und schubst mich leicht ins Badezimmer. "Mach dich fertig, wir gehen aus!" Ruft sie mir zu. Gerade als ich ihr wiedersprechen will, kommt nur ein: "Na mach schon!" Von ihr und ich fange mich trotzig an fertig zu machen.

My Drug // JJ MaybankWo Geschichten leben. Entdecke jetzt