Diese Nacht konnte ich kein Auge zudrücken. Ich bin müde, verdammt müde und am liebsten würde ich jetzt laut nach meinen Eltern schreien, sodass sie mich in die Bettdecke einkuscheln und mir eine Geschichte erzählen, damit ich einschlafen kann. Doch da ist niemand, den ich rufen kann. Meine Mutter hat genau das wahrscheinlich nötiger als ich und mein Vater, der ist nicht da. Keine Ahnung, wo er sich rumtreibt und was er gerade in diesem Moment macht. Ob er vielleicht an meine Mutter denkt? Oder vielleicht sogar an mich? Ich sehe auf mein Handy, um nach der Uhrzeit zu gucken und es verrät mir, dass es erst 04:23 Uhr ist. Ich gucke aus meinem Fenster und von dort aus habe ich einen perfekten Blick auf das etwas fernere Meer und den strahlenden Mond, der mein Zimmer leicht erleuchtet. Was nun? Frage ich mich. Ich meine, was soll man schon groß tun, so mitten in der Nacht? Ich werfe einen weiteren Blick aus dem Fenster und beobachte die Wellen beim brechen. Sehnsucht macht sich in mir breit. Jetzt zu surfen wäre ein Traum. Ich wende mich ab und will zurück ins Bett krabbeln, ehe ich nochmal nachdenke. "Jetzt zu surfen wäre ein Traum!" Flüstere ich einfallsreich. "Warum bin ich da denn nicht früher raufgekommen?" Flüstere ich erneut und mache mich ohne noch einen weiteren Gedanken zu verschwenden fertig zum surfen. Ich ziehe mir einen Bikini an und gehe schon los. Mit einem faszinierenden Blick, stehts auf den Mond gerichtet, folge ich ihm und seinen in seinen Bann ziehenden Strahlen.
***
"Wie konnte ich denn bloß mein Surfbrett vergessen?" Frage ich mich selbst vorwurfsvoll. Jetzt stehe ich hier mitten am Strand, um surfen zu gehen, aber ohne Surfbrett. Als ich mich zum gehen abwende, fällt mir aber ein, dass mein Surbrett noch im Chateau steht. Gehe ich hin und hole es? Oder, gehe ich einfach eine Rundenm schwimmen, ohne mein Surfbrett? Die Pogues sind wahrscheinlich immernoch sauer, also entscheide ich mich für letzteres und lege die kleine Tasche, die ich mitgenommen habe, zur Seite. Ich ziehe mich bis auf den Bikini aus und gehe dann langsam in Richtung des Wassers. Glücklicherweise ist es eine ziemlich warme Sommernacht und somit friere ich nichtmal in meiner knappen Bekleidung. Das Wasser ist auch immernoch heiß von der prallenden Sonne, die den ganzen Tag schien. Ich schwimme ein bisschen umher, tauche Unterwasser, aber vorallem lege ich mich hin und tanke etwas Mondlicht. Es tut wirklich gut.
****
Wieder zuhause angekommen, schmeiße ich mich erstmal auf die ungemütliche graue Cord Couch und atme tief durch. Das tat so unglaublich gut. Jetzt nehme ich mein Handy aus der kleinen Tasche und schaue ein weiteres Mal auf die Uhr. Es ist mittlerweile schon 7:30. Ich stehe auf, gehe in die Küche und suche nach etwas essbaren. Wir haben nichtmehr viel, außer ein paar Avocados und Aufback-Brötchen. Da ich aber Hunger habe, schalte ich den Backofen an, schiebe die Brötchen in den Ofen und fange an die Avocados zu schneiden. Sobald die Brötchen fertig sind, zermatsche ich die Avocados auf den Brötchen, würze sie mit etwas Salz und Pfeffer und mache einen Teller für mich und einen Teller für meine Mom fertig. Zunächst esse ich, doch sobald ich fertig bin, nehme ich ihren Teller und gehe hoch. "Mom?" Flüstere ich, dass falls sie noch schläft, ich sie nicht aufwecke. Ich klopfe ein paar mal vorsichtig an der Tür, doch als ich immernoch nichts höre, öffne ich sie. Überraschenderweise ist sie wach. Sie liegt auf der Seite und sieht nur betrübt ins Leere. Nichtmal als ich reingekommen bin, hat sie aufgeguckt. "Mom, ich habe Essen gemacht. Sage ich leise und setzte mich zu ihr aus Bett. Ich stelle ihr den Teller vor die Nase, doch es ist als ob sie nicht da ist. Sie zeigt keinerlei Reaktion. "Mom?" Frage ich erneut und fange an ihr Bein zu streicheln. Einerseits tut es weh sie so zu sehen. So verletzlich, so traurig. Andererseits, denke ich an die Zeit zurück in der es mir so ging. Da hat sie mir weder Essen ins Zimmer gebracht, noch versucht mit mir zu reden, ohne mir Vorwürfe zu machen was falsch mit mir ist. "Bitte sag was." Bettel ich sie schon förmlich an und nun schaut sie auf.
"Marley Schatz, kannst du mir einen Gefallen tun?" Ich nicke und sehe sie eindringlich an. "Es ist wichtig." Sagt sie ernst. "Du musst mir ein paar Drogen besorgen." Die Worte rutschen ihr förmlich raus und ich sehe sie geschockt an. "Nur dieses eine Mal." Verspricht sie mir.
Ich schüttel energisch den Kopf und sehe sie befremdlich an. Gott, es ist wirklich ernst. "Was ist bloß in dich gefahren. So bist du nicht." Es hört sich zwar an wie ein Vorwurf, doch das ist es nicht. Ich weiß wie es ist, sich so zu fühlen und ich weiß auch, was das mit einem macht. Aber dabei zuzusehen, wie deine Mutter genau das durchmacht wie du und dann noch möchte, dass du ihr hilfst, sich selbst langsam aber schmerzhaft durch Drogen oder sonstiges umzubringen, hat mir wohl endgültig das Herz zerschmettert. "Ich werde das nicht tun, Mom!" Sage ich und meine Sicht fängt langsam an zu verschwimmen.
"Mach es für mich, okay?"
Ich schüttel erneut den Kopf. "Nein."
Ihr sanfter Blick von eben verschwindet und sie sieht mich finster an. "Du wirst tun, was ich dir sage, verstanden?" Das hört sich traurigerweise schon mehr nach meiner Mutter an.
"Ich bin dein Kind. Fuck, du bittest dein eigenes Kind dir Drogen zu besorgen!" Schreie ich sie an.
"Oh, spiel nicht diese Karte! Mach es, oder verschwinde aus meinem Haus." Sie sagt es ohne auch nur mit ihrer verdammten Wimper zu zucken. Sie meint es ernst. Verdammt ernst. Ich sehe sie immernoch geschockt an. "Schau mich nicht so an. Tu es einfach."
"Ich werde es nicht machen." Sage ich klar.
"Oh doch Junge Dame, das wirst du! Ich schwöre dir, ich schmeiße dich raus und sorge persönlich dafür, dass du auf der Straße verrottest." Eine Tränen läuft meine Wange runter und ich warte darauf, dass ich jetzt aufwache und das alles ein Alptraum ist. Aber nichts passiert. "In meiner Handtasche liegen 200€, nimm die." Ich stehe auf, gehe zur Tasche und fische die 200€ raus. Bevor ich raus gehe und die Tür hinter mir schließe, werfe ich noch einen letzten Blick auf meine Mom. Ich hoffe inständig, dass sie mich lachend ansieht und mir sagt, dass sie nur Späße macht, aber sie guckt mich immernoch mit ihrer finsteren Miene an und wartet bis ich ihr endlich ihre verdammten Drogen geholt habe. Das ist doch krank.
--------
Nächstes Kapitel, Leuteeee. Am Freitag kommt das Nächste. Vergesst nicht zu voten und mir einen Kommentar zu schreiben, in dem ihr mir sagt, was ihr denkt. Wir sehen uns <3
![](https://img.wattpad.com/cover/333177216-288-k894426.jpg)
DU LIEST GERADE
My Drug // JJ Maybank
Fanfic𝑨𝒏𝒅 𝒚𝒐𝒖 𝒌𝒏𝒐𝒘 𝒊 𝒈𝒆𝒕 𝒔𝒐 𝒇𝒐𝒓𝒈𝒆𝒕𝒇𝒖𝒍, 𝒘𝒉𝒆𝒏 𝒊 𝒍𝒐𝒐𝒌 𝒊𝒏 𝒚𝒐𝒖𝒓 𝒆𝒚𝒆𝒔 ☆☆☆☆☆ Marley ist gerade wieder auf den Outer Banks angekommen, als sie aufgrund eines impulsiven Gedanken beinahe ums Leben kommt. Dabei trifft si...