Twinkie hält abrupt an, doch niemand macht Anstalten auszusteigen. Eine betrübte Stille herrscht und aus irgendeinem Grund fühlt sich dieser Moment so quälend lange an, dass ich das Gefühl habe, dass er niemals enden wird. "Es wird ihm gut gehen." Untebricht Kie den Moment und still in mir drinne, atme ich erleichtert auf.
Pope nickt. "Ja, es wird alles gut." Er steht entschlossen vom Fahrersitz auf und kurze Zeit später öffnet sich die Tür der Twinkie. "Lasst uns rein gehen, hier rumzusitzen und zu warten bis er aufwacht, beschleunigt es auch nicht."
Ich nicke zustimmend, wische mir die Tränen aus dem Gesicht und folge ihm nach drinnen. Auch wenn er, so wie die Rettungssäniter gesagt haben, nicht tot ist, spürt man seine Abwesenheit. Ich schlüpfe aus meinen Schuhen, gehe zum Kühlschrank, der sowieso nicht funktioniert und hole mir ein Bier raus. "Glaubst du echt, dass ist eine gute Idee?" Fragt Kie und zeigt auf das Bier in meiner Hand.
Ich halte es hoch. "Das ist sowas wie meine Nervennahrung." Sie widmet mir noch einen besorgten Blick, wendet sich dann aber ab um ihre Schuhe auszuziehen. "Hey, JJ!" Rufe ich ihm zu und sein Blick schnellt hoch. Ich drücke meine Finger zusammen, presse sie an meine Lippen, atme erstmal tief ein und dann aus. Er hebt seinen Daumen und holt aus einen der Kommoden, in der auch Kies Hosen waren, eine Tüte voller Gras und innen drinnen noch eine Packung Papes und vorgedrehte Joints.
"Könnt ihr beiden eigentlich auch mal an was anderes denken, als Kiffen?" Fragt Kie genervt und sieht die Tüte, die JJ in der Hand hat, verurteilen an.
"Nein." Antworte ich ein wenig lachend. Ich nehme ein weiteres Bier aus dem Kühlschrank und werfe es JJ zu. "Also dann, Leute." Ich ziehe Kie in eine Umarmung. "Wir hauen uns aufs Ohr."
Sie lacht ein wenig. "Als ob."
Ich lächel sie nochmal an und wende mich dann an Pope, den ziehe ich auch in eine Umarmung. Dann verschwinde ich mit JJ im Zimmer.
Nach einer kurzen Zeit, in der wir einen Joint aus JJs übergroßen Tüte geholt und angezündet haben, ergreift er das Wort. "War das eine Panikattacke?"
Überrascht über seine Worte sehe ich ihn an. "Was meinst du?"
"Ach komm schon, du weißt genau was ich meine." Das stimmt, das tue ich.
Ich zucke ahnungslos mit den Schultern. "Ist das nicht egal?"
"Ich weiß nicht, sag du es mir."
Ich lege die Stirn in Falten. "JJ, ich habe keine Ahnung, was du jetzt von mir hören willst." Und diesesmal stimmt es wirklich.
Er will etwas erwidern, doch in dem Moment, in dem sein Mund sich öffnet, hält er inne. Sein Gesichtsausdruck ändert sich und er seufzt einmal mitleidenswert. "Sorry."
"Was ist denn los?" Frage ich, aber sobald ich es ausgesprochen habe, würde ich es am liebsten zurücknehmen. Auch JJ sieht mich fragend an. "Ja, tut mir leid. Ich hab es auch gemerkt." JJ nimmt ein paar tiefe Züge des Joints, ehe er ihn mir gibt. Jetzt lehne ich mich ein wenig aus dem Fenster, das wir eben geöffnet haben, und sehen in den wilden Nachthimmel. Er ist nicht so ruhig wie sonst, aber wenn man genau hinsieht, kann man zwischen den Wolken ab und zu mal ein paar Sterne aufleuchten sehen. "Ich hoffe es geht ihm gut, JJ."
Er schluckt. "Ich auch." Und seine Stimme wird von Buchstabe zu Buchstabe immer leiser, sodass es am Ende eigentlich nurnoch ein Flüstern ist.
Ich wende meinem Blick vom Nachthimmel ab und sehe ihn an. So von der Seite, wenn das Licht des Mondes auf ihn scheint, sehen seine Augen noch hübscher aus, als sie es sowieso schon tun. "Was ist eigentlich passiert, nachdem sie dich abgeführt haben?" Fällt mir ein, weil ich seine Verletzungen sehe.
"Das übliche, die haben mit mir geredet, dann steckte ich in einer Zelle und irgendwann hat mein Vater mich geholt."
Ich gebe ihm den Joint zurück und fange an ein wenig in seinen Haaren zu spielen. "Es war wirklich selbstlos, das alles auf dich zu nehmen." Fange ich den Satz an. Von seinen Haaren streiche ich nun in sein Gesicht und drehe sein Gesicht, so das es mich ansieht. "Aber das." Ich streiche sanft über seine Verletzungen. "Darfst du nie wieder machen, JJ."
Er sieht mich erschöpft an und seine Lippen versuchen ein kleines Lächeln zu zeigen, aber nichtmal das klappt. "Ich hasse ihn." Sagt er ernst und seine Stimme zittert ein wenig. Ich nicke verständnisvoll und drücke seine eine Hand leicht. "Ich wünschte, ich könnte einfach abhauen." Er gibt mir den Joint. "Weißt du, einfach raus aus diesem Drecksloch."
"Glaub mir, im Gegensatz zu Deutschland, ist Outer Banks das Paradies auf Erden."
Er sieht mich ein wenig genervt an. "Du hast Glück, du hast zumindest schonmal was von der Welt gesehen. Aber ich bin hier schon mein ganzes verdammtes Leben." Ich nicke. "Und versteh mich nicht falsch. Ich liebe die Insel, das Surfen und vorrallem die Pogues, aber irgendwas in mir fühlt sich so leer an. Irgendwas fehlt und ich habe das Gefühl, dass ich es hier nicht finden werde."
"Wow, ich weiß gar nicht, was ich sagen soll." Ich nehme noch einen Zug und gebe JJ wieder den Joint. "Ich wünschte, du könntest diese fehlende Dinge hier finden, denn ganz ehrlich will ich nicht, dass du gehst."
Er lächelt ein wenig. "Vielleicht kann ich dich ja ins Handgepäck quetschen, dann kommst du einfach mit und zeigst mir all die Dinge, die dich zu dem Menschen gemacht haben, der du jetzt bist."
"Du musst aufhören solche romantischen Dinge zu sagen, nicht dass ich mich noch verliebe."
"Ach Shellylein, wir wissen beide, dass das schon längst passiert ist." Sagt er grinsend, während er den Joint auf der Fensterbank ausdrückt, bis er nurnoch ein kleiner Stummel ist.
Ich nicke überschwänglich. "Oh ja, das wünscht du dir ganz doll, nicht wahr?" Ich drehe ihm den Rücken zu. "Kannst du das mal öffnen?" Frage ich und zeige ihm den Reißverschluss des Kleides. So wie vorhin, öffnet er ihn in einer gleitenden Bewegung und ich ziehe das Kleid aus. "Unterstehe dich!" Rufe ich, als ich ein leichtes Gekicher von JJ, bezüglich meiner Unterwäsche, bekomme.
"Was denn? Ich finde, die steht dir einfach so gut." Ich verdrehe die Augen und schlüpfe unter die Decke, JJ tut es mir gleich.
"Gute Nacht, JJ." Flüster ich und schließe die Augen. Eine Gänsehaut überkommt mich, als JJ seinen Arm um mich legt und mich ein wenig zu sich zieht, sodass wir näher beieinander sind. Ich lege lächelnd meinen Kopf auf seine Brust und mit der Hand, mit der er mich eben zu sich gezogen hat, verhart immernoch an der gleichen Stelle und löst sofort ein warmes Gefühl aus. Ich kann nicht glauben, wie gut ich mich, trotz des Unfalls, jetzt noch fühle. Schon komisch, wie einfach es JJ fällt, mich aufzumuntern.
"Gute Nacht, Shelly." Und mit dem Geräusch von Regentropfen, die auf das mittlerweile geschlossene Fenster, tropfen und JJs gleichmäßigen Herzschlag, falle ich ziemlich schnell, in einen ziemlich tiefen Schlaf.
××××
Bisschen spät, aber lieber spät als nie, stimmts? Leute, habt ihr dieses Wochende auch so viel zutun? Habe gar keine Lust. Anyway, nächstes Kapitel kommt voraussichtlich am Dienstag und bis dahin hoffe ich, ihr habt im Gegensatz zu mir, ein entspanntes und erholsames Wochenende. <3
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My Drug // JJ Maybank
Fiksi Penggemar𝑨𝒏𝒅 𝒚𝒐𝒖 𝒌𝒏𝒐𝒘 𝒊 𝒈𝒆𝒕 𝒔𝒐 𝒇𝒐𝒓𝒈𝒆𝒕𝒇𝒖𝒍, 𝒘𝒉𝒆𝒏 𝒊 𝒍𝒐𝒐𝒌 𝒊𝒏 𝒚𝒐𝒖𝒓 𝒆𝒚𝒆𝒔 ******* Marley ist gerade wieder auf Outer Banks als sie durch einen impulsiven Gedanken beinahe ums Leben kommt. Dabei trifft sie die pogues. Ein...