Kapitel 25 - Ein weiterer Gefallen

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Als ich aufwache, spüre ich direkt leichte Sonnenstrahlen auf meiner Haut. Außerdem kann man draußen den idyllischen Klang von zwitschernden Vögeln und zippernden Grillen hören. Aus irgendeinem Grund, fühle ich mich besser als gestern. Heute habe ich nicht so ein schweres Herz, wie sonst immer. "Du bist wach." Sagt JJ, mit einer etwas tieferen Stimme als sonst und ich sehe etwas verschlafen zu ihm hoch.

"Und du bist noch hier." Stelle ich fest und werfe einen tiefen Blick in seine Augen, die durch die Sonnenstrahlen noch mehr zur Geltung kommen, als sonst. Er ist noch hier. Er hat es mir gestern versprochen, doch so wie er manchmal ist, war ich mir nicht sicher, ob er wirklich bleibt. Ich wende meinen Blick von seinen Augen ab und sehe aus dem Fenster.

"Geht's dir besser?" Fragt JJ mich und legt seine Hand auf meine Schulter.

"Ich denke schon." In Gedanken an gestern, überkommt mich ein komisches Gefühl. "Tut mir übrigens leid, wegen gestern." Gott, das tut es.

"Hör auf dich zu entschuldigen." Sagt er nur etwas genervt und sieht dann auch aus meinem Fenster. Kurz herrscht Stille. "Kann ich dich was fragen?" Fragt er vorsichtig und ich drehe mich zu ihm.

"Schieß los."

"Was ist passiert?"

"Was meinst du?"

"Naja, was ist an dem Tag passiert, als du vom Boot gegangen bist."

Ich schlucke einmal schwer. "Tja, Ich fand meine Mom."

JJ wendet seinen Blick jetzt auch vom Fenster ab und sieht mich wieder an. "Und was ist mit deinem Dad?"

Ich zucke ahnungslos mit den Schultern. "Weg. Wir wissen nicht, wo er sich rumtreibt."

Er nickt. "Also, hat es was mit ihrem blauen Auge zutun?" Wow, hätte nicht gedacht, dass es ihm in der Dunkelheit aufgefallen ist. Als Antwort nicke ich.

"Und ist das öfter so?"

"Du meinst, dass sie so ist wie gestern?" Hake ich nach und er nickt. "Erst seitdem sie zurück ist. Am ersten Tag war es beinahe genauso, wie gestern. Sie war betrunken, weinte bitterlich und sagte sie will sterben." Mir steigen Tränen in die Augen. "So ist sie normalerweise nicht, JJ."

"Was ist denn überhaupt passiert?"

Ich zucke erneut mit den Schultern. "Er hat sie anscheinend geschlagen. Mehr weiß ich nicht."

Kurz herrscht Stille. "Hat er sowas vorher schon gemacht?"

"Nein."

Wieder breitet sich eine Stille aus. "Und woher hast du die?" Fragt JJ und unterbricht sie mit einem raschelnden Geräusch während er eine der Tüten von Barry unter meinem Kopfkissen hervorzieht.

Ich sehe abwechselnd auf die Drogen und dann auf ihn. "Seit wann bist du denn so spießig bei Drogen?"

"Gott Shelly, ich bin alles andere als spießig. Aber das ist nicht nur ein wenig Gras, das ist fucking Ecstasy."

"Und?" Sage ich unbeeindruckt.

Er legt die Stirn in Falten und sieht mich ernst an. "Von wo hast du die?"

"Das geht dich nichts an, JJ."

Er schüttelt genervt den Kopf. "Von wo hast du die?" Bleibt er hartnäckig dran.

"Von einem alten Freund." Antworte ich provozierend.

"Es stimmt, oder?" Fragt er und sieht mich mit gehobenen Augenbrauen an.

"Was soll stimmen?" Frage ich verwirrt.

"Die Überdosis."

"Warum ist das wichtig?"

My Drug // JJ MaybankWo Geschichten leben. Entdecke jetzt