Kapitel 17 - Essen ausliefern

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"Also, wo geht's hin?"

"Nur Essen ausliefern" Antwortet Pope mir und ich sehe ihn verwundert an. Okay, damit habe ich definitiv nicht gerechnet. Ich dachte, dass es vielleicht um die Merchant geht. Egal, wird bestimmt lustig. Ich sehe mich um und muss an den ersten Tag denken, an dem ich die Pogues überhaupt kennengelernt habe. Wir sind genau an dem Steg wo Pope auf unser Boot gesprungen ist und das Abenteuer gestartet hat. So wie beim letzten Mal, wartet sogar sein Vater am Steg auf uns, in der Hand hält er ein paar Plastiktüten, in denen vermutlich Essen Drinne ist.

"Jungs, äh und Mädchen, bringt die Bestellung zu Figure Eight. Danach kommt ihr zurück. Kein Angeln." Popes Vater drückt Pope ein paar der Tüten in die Hand und er fängt an sie zu verstauen. "Ich habe die Lieferung bis Nachmittag versprochen und die Reichen warten nicht gerne." Jetzt stellen auch JJ und ich uns an den Rand des Bootes und nehmen ein paar Tüten. "Oh. Danke JJ." Sagt er und drückt ihn zwei Tüten in die Hand. "Und wer warst du noch gleich?" Richtet er sich jetzt an mich.

"Marley Clayton, Sir."

"Dann danke, Marley." Ich lächel ihn an und verstauen nun die letzten zwei Tüten auf dem Boot und damit fahren wir los. Ziemlich schnell kommen wir auch schon auf der Seite der Kooks an. Irgendwie komisch, vor ein paar Wochen war das noch mein Zuhause. Aber wenn ich mich jetzt umsehe, dann fühlt es sich so fremd an. Ich kann mir gar nicht vorstellen wie es wäre, jetzt auf irgendwelchen Kook Veranstaltungen zu sein und heimlich teuren Champagner zu trinken.

"Hier gab's wohl keinen Sturm, sieht jedenfalls nicht so aus." Sagt Pope jetzt und schaut ebenso auf die Ufer und die daranliegenden Häuser. Er hat Recht, alles sieht aus wie immer. So als ob Agatha nie existiert hätte. Irgendwie unfair, wenn man genau weiß, wie es auf der anderen Seite der Insel aussieht.

"Weil sie Generatoren haben, du kennst es doch und auf dem Cut wird es den ganzen Sommer keinen Strom geben."

"Ist schön, ein Kook zu sein." Dabei sieht Pope mich an.

"Ihr seid echte Glückspilze." Wendet sich JJ jetzt auch an mich.

"Ist nicht so glamourös wie ihr denkt." Ist es wirklich nicht. Klar, ist es schön Geld zu haben und all diese Dinge. Aber, wenn ich die Wahl hätte, würde ich mich jedesmal, ohne einen Zweifel, dafür entscheiden mein Leben mit den Pogues zu verbringen. Schon in dieser kurzen Zeit, bin ich glücklicher als ich es ohne sie jemals war.

"Das kann nur von einer Reichen kommen."

Ich seufze. "Wie auch immer." Beende ich das Thema, denn es führt einfach zu nichts. "Wie lange müssen wir noch fahren?"

"Sind da." Ich sehe mich um und Pope deutet auf einen kleinen Steg am nahe gelegenen Ufer. "JJ, du musst da hinten zum Haus und die Sachen abliefern, Marley du kommst mit mir."

Pope schnappt sich direkt eine Tüte und ein Karton Bier und geht vor, während JJ und ich noch sicher das Boot anlegen. "Warum ist es bei mir eigentlich so ein großes Ding, dass ich eine Kook bin, aber bei Kie seht ihr komplett darüber weg?" Frage ich jetzt. "Weil mal ganz im Ernst, eigentlich sind alle unsere Auseinandersetzung nur darüber, dass ich ja so reich bin."

"Bist du doch auch." JJ drückt mir ein paar Tüten in die Hand und wir gehen langsam los.

"Aber Kie auch." Darauf hat er aber keine Antwort, er zuckt nur mit den Schultern. "Wow JJ, dann will ich mal das du mit mir redest und dann kannst du plötzlich nicht mehr. Echt stark."

"Lass uns diese Unterhaltung wann anders führen, okay? Muss jetzt rechts." Ich verdrehe die Augen und JJ biegt ab. Ich laufe jetzt um eine leichte Kurve. Als ich nach vorne sehe, stehen da Rafe, Sarahs Bruder, vor dem ich früher schon Angst hatte, und Topper, zu dem ich sowieso nichts sagen muss.

My Drug // JJ MaybankWo Geschichten leben. Entdecke jetzt