Kapitel 15 - Surferboys

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Wir sind mittlerweile wieder im Chateau und trinken alle zusammen noch ein Bier. Doch, reden tun wir nicht wirklich. Seitdem ich nicht mehr abgelenkt bin, kann ich nicht anders als über JJs Worte nachzudenken. Ich meine, wer weiß diese Dinge über mich und warum legt die Person wert darauf, sie zu erzählen? Um ehrlich zu sein habe ich gehofft, dass Outer Banks ein Neustart wird. Aber schon nach ein paar Tagen wurde mir klar, dass der Umzug rein garnichts geändert hat. Doch jetzt, wo ich die Pogues habe, ist da plötzlich so ein schönes Gefühl von Hoffnung. Da ist nicht mehr diese Hoffnungslosigkeit, wenn ich an die Zukunft denke, es ist eher so, als ob ich mich freue. Ich bin aufgeregt zu leben und das zutun, was ich will. Ich bin mir absolut sicher, dass dieser Sommer unvergesslich wird. Bei dem Gedanken an all die Abenteuer die ich erleben könnte und werde, schleicht sich ein Lächeln auf meine Lippen.

"An was denkst du, Shelly?" Unterbricht JJ meine Gedanken und auch die Stille zwischen uns.

"Ist egal." Winke ich ab, doch er sieht mich skeptisch an.

"Leute, jetzt mal ganz im Ernst, woher kommen plötzlich eure schnulzigen Spitznamen?" Fragt Kie uns.

Ich muss lachen. "Das ist rein JJs Verdienst!"

Doch der hebt nur unschuldig die Arme. "Ich weiß nicht was du meinst, Shelly." Dabei betont er das 'Shelly' besonders.

"Läuft da eigentlich was zwischen euch?" Fragt John B und und wirft dabei einen mysteriösen Blick zu JJ.

Ich schrecke etwas auf. "Um Gottes Willen, nein!" Sage ich lachend. Ich meine, der Kuss bei mir zuhause war sowas wie ein Unfall. Im Grunde hatte JJ Recht, ich wollte nur etwas Gesellschaft und die hat JJ mir gegeben. Aber ganz klar ist, dass ich sowas nicht nochmal machen würde. Kie hat mir ganz am Anfang schon davon erzählt, dass Pogues niemals was mit Pogues haben und ich möchte sie auf gar keinen Fall belügen. Außerdem ist das JJ klar, er sieht gut aus und der Kuss war auch ziemlich gut, aber das ist noch lange kein Grund, um es nochmal zu tun.

"Shelly, gib es einfach zu, du stehst auf mich." Sagt JJ selbstsicher.

"Wie bitte?"

"Du hast mich genau verstanden." Ein schiefes Grinsen zeichnet sich auf seinen Lippen ab und er nimmt einen Schluck seines Biers.

"Ich weiß schon, dass das ein großer Wunsch von dir ist JJ, aber du bist leider einfach nicht mein Typ."

"Was ist denn dein angeblicher Typ?" Fragt er neugierig.

"Weißt du, als Grundlage wäre es schonmal schön, wenn er nicht bei jeder Gelegenheit eine Knarre ziehen würde." Alle fangen an zu lachen.

"Autsch!" Sagt John B immernoch lachend und legt dabei trösten eine Hand auf JJs Schulter. Der verdreht nur die Augen und sieht mich etwas finster an.

"Irgendwer muss uns ja beschützen. Ich meine, du hast ja schon Angst bei einer kleinen Schlange." Kontert er jetzt.

"Klein, JJ? Die war riesig und dazu auch noch giftig."

"Die anderen sind ja auch nicht schreiend auf meinen Arm gesprungen." Sagt er provozierend, mit besonderer Betonung auf 'meinen'.

"Wie auch immer." Versuche ich das Gespräch zu beenden.

JJ nimmt jetzt noch einen großen letzten Schluck seines Biers und steht dann auf. "Ich gehe pennen."

"Denk dran, morgen testen wir die Drohne." Erinnert Pope ihn. Stimmt, das habe ich schon ganz vergessen. Als wir vorhin nachhause gekommen sind, hat Pope plötzlich die Drohne, wegen der wir auf dem Schrottplatz waren, aus dem Auto geholt. Es hat sich herausgestellt, dass während JJ und ich gerade dabei waren vor Bobby und seinem Hund zu flüchten. John B, durch irgendeinen hintereingang in den Container gekommen ist und unbemerkt die Drohne mitgenommen hat. JJ zeigt ihm einen Daumen hoch und verschwindet dann aus unserer Sichtweite, in irgendein Zimmer.

My Drug // JJ MaybankWo Geschichten leben. Entdecke jetzt