Kapitel 51 - Wir können jetzt nicht aufgeben

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"Shelly?" Ich zucke ein wenig zusammen und sehe nach hinten.

"Hey, JJ." Begrüße ich ihn.

Er kommt mit gerunzelter Stirn auf mich zugelaufen. "Ist alles gut? Warum bist du nicht im Bett?"

"Ach, ich wollte noch einen durchziehen." Ich halte den glühenden Joint in meiner Hand hoch und atme den Rauch aus, den ich eben eingeatmet habe.

"Du siehst erschöpft aus." Er setzt sich neben mich auf den Steg und drückt mir einen kleinen Kuss auf die Stirn.

"Du auch."

Er nickt. "Hatten ja auch alle nicht viel Schlaf letzte Nacht." Ich nicke zustimmend. "Also, wo ist John B?" Fragt JJ mich und sieht sich gleichzeitig in der Gegend um, so als ob er sich irgendwo verstecken würde.

"Der schläft schon." Ich reiche ihm den Joint. "Der war komplett am Ende."

"Kein Wunder." Erwiedert er.

"Wie lief es noch mit den anderen beiden?"

"Ich habe keine Ahnung, wie ich es geschafft habe, beide unversehrt nach Hause zu bringen." Lacht er.

"So schlimm?"

"Du hast ja keine Ahnung." Sagt er kopfschüttelnd.

Kurz schweigen wir. "Du JJ?" Er sieht mich an. "Jetzt ist die perfekte Zeit, um zu erzählen, was genau passiert ist." Sage ich vorsichtig und stubse ihn mit der Schulter an.

Er seufzt. "Na schön." Wiederwillig fängt er an. "Nach dem Streit bin ich nachhause gegangen. Keine Ahnung warum. Sobald ich den ersten Schritt reingesetzt habe, habe ich es schon bereut."

"Warum hast du es dann gemacht?" Frage ich ihn und schnappe mir dabei den Joint aus seiner Hand zurück.

"Ich wusste nicht, wo ich sonst hin soll. Denkst du echt, ich weiß nicht, dass ihr Recht hattet?" Seinen Blick wendet er von mir ab und sieht wieder auf den Sumpf. Der mittlerweile vom Mondlicht Silber schimmert. "Mein Vater war stolz, dass ich das Geld aufgetrieben habe, aber als er sagte, 'dass ich ihm schon genug Geld gekostet habe', wurde mir klar, dass er das Geld für sich nehmen will und nicht den Schadensersatz." Er schluckt schwer. "Also habe ich es mir zurückgeholt."

"Aber zu welchem Preis?"

"Was hätte ich sonst tun sollen, Shelly? Ihn das Geld behalten lassen?" Seine Stimme klingt vorwurfsvoll.

"Natürlich nicht! Aber, im Endeffekt hast du es doch selbst für was anderes als den Schadensersatz ausgegeben." Verteidige ich mich.

"Ich weiß." Er guckt beschämt nach unten. "Ja, du hast recht. Aber ich bin irgendwie durchgedreht."

"Ich wollte nicht gemein klingen." Ich streiche ihm mit meiner freien Hand durch sein blondes Haar. "Ich mache mir nur Sorgen, JJ."

Er schenkt mir ein kleines Lächeln. "Du musst dir aber keine Sorgen um mich machen."

Ich sehe ihn mit gerunzelter Stirn an. "Wie du siehst schon." Ich drücke den Joint auf den Holz Steg, bis er aus ist. "Okay, das hätten wir geklärt, wie ist es dazu gekommen, dass du die Drogen genommen hast?"

"Ich kann es immer noch nicht erklären." Sagt er verzweifelt. "Ich weiß es nicht. Ich glaube, ich wollte mich besser fühlen und dann habe ich die ganze Zeit an dich gedacht und irgendwas hat mir gesagt, dass ich mich besser fühlen werde."

Ich nicke verständnisvoll. "Hast du dich besser gefühlt?"

"Für den Moment, ja. Aber als ich heute aufgewacht bin, da wollte ich am liebsten einfach liegen bleiben. Das hört sich jetzt vielleicht nicht aussagekräftig an, aber keine Ahnung, ich habe mich einfach so antriebslos und scheiße gefühlt."

My Drug // JJ MaybankWo Geschichten leben. Entdecke jetzt