Kapitel 53 - Jetzt ist sowieso alles egal

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Eine betrübte Stille regiert die Situation. Nachdem wir Wards unverwechselbaren Flieger dabei zugesehen haben, wie er, mitsamt dem Gold, am Horizont verschwunden ist, Pope einen üblen Wutausbruch hatte, indem er alles was ihm in den Weg kam, mit dem Baseball Schläger zerschlagen hat und JJ ihn daraufhin einen Joint anbot, den er sogar annahm, haben wir nicht gesprochen. Nicht bis jetzt, zumindest. "Ich weiß, dass ihr alle an das Gold denkt." Fange ich meinen Satz vorsichtig an. "Aber ich möchte, dass ihr wisst, dass ich euch alle liebe und ich so verdammt froh bin, dass ich diese erfahrung mit euch teilen durfte." Ich wische mir die Tränen aus dem Gesicht, die mir gerade eben aus den Augen gekullert sind. Ich bin so verdammt traurig. Nicht wegen dem Gold, sondern weil ich Angst habe, was jetzt passieren wird. Die Schatzsuche hat uns immer zusammen gehalten, aber wenn das jetzt ein Ende hat, dann schätze ich, dass wir nur normale Teenager sind die miteinander abhängen. Genau, das was ich mir immer gewünscht habe, aber jetzt wo ich es habe, fühlt es sich irgendwie falsch und leer an. Sollten wir uns jetzt streiten, kommt dann auch ein verzweifelter Pogue zu mir nach Hause und fragt ob ich, mal kurz zur Grady White runtertauchen kann, um nach Schmugglerware zu sehen, so wie John B es das eine mal getan hat? Ich denke wohl eher nicht.

JJ presst seine Zähne angespannt zusammen und sieht mich wütend an. "Ach komm schon, du musst dich doch unglaublich freuen, dass dein Wunsch in erfüllung gegangen ist." Motzt er mich an, als ob es meine Schuld wäre, dass wir das Gold nicht bekommen haben.

"Du weißt genau, dass ich es nicht so meinte."

"Mir egal wie du es meintest." Er sieht weg. "Jetzt ist sowieso alles egal."

"Amen." Stimmt Pope mit ein. "Jetzt ist sowieso alles egal." Murmelt er und nimmt anschließend einen Zug vom Joint. Auch wenn er nur pafft, tut es quasi im Herzen weh, Pope Kiffen zu sehen. Er raucht nicht. Was Sinn macht, denn so ein ambitionierter, junger und schlauer Typ wie er, aus dem ernsthaft was werden könnte, würde er es nur versuchen, sollte nicht Rauchen. Mir tut es umso mehr leid, weil er genau heute versucht hat, was aus sich zu machen und das beschissene Gold ihn daran gehindert hat. Ich stehe vom Boden auf und setzte mich neben ihn auf die schwarze Bank, die inmitten von den ganzen Scherben liegt, die Pope eben hergezaubert hat. Zum Glück, ist der Schrottplatz so nah am Flugplatz. Die paar Scherben mehr, fallen sowieso nicht auf und falls John B und Sarah es bald auch mal schaffen ihren Weg zu uns zufinden, haben sie keinen weiten Weg. "Okay, Pope." Seufze ich. "Jetzt hör mir mal zu: Gras ist unglaublich schlecht für die Lernfähigkeit." Ich lege meinen Arm um ihn und schnappe mir geschickt den Joint aus seiner Hand. "Also überlass das Kiffen denen, bei denen sowieso keine Hoffnung besteht, dass sie noch was zustande bringen. Mich zum Beispiel" ich grinse ihn Aufmunternd an und puste ihn provozierend etwas Rauch ins Gesicht.

Er sieht mich niedergeschlagen an. "Das Stipendium ist weg." Ich streichel ihm unterstützend über die Schulter. "Bin da einfach raus gelaufen und jetzt kann ich das Stipendium vergessen."

"Du hast es für uns getan." Stellt Kie weinend fest. Sie hat recht. Er hat es für uns getan.

"Nein. Es war nicht für uns. Es war für'n Arsch!" Er löst sich aus meinem Arm und steht auf.

"Ich bin für dich da, Alter." Besänftigt JJ ihn und schließt ihn in den Arm. "Willkommen in meiner Welt."

"JJ!"

"Was, Kie?" Fragt er über ihren mahnenden Ton. "Er hat doch recht! Es war alles für'n Arsch! Die ganze verfickte scheiße haben wir umsonst gemacht! Nur, damit so ein sowieso reiches Arschloch, noch mehr Geld bekommt!"

Ich verdrehe genervt die Augen. JJ und seinen Hass auf Kooks wird sich wohl niemals ändern. Ich gähne einmal lautlos und strecke mich anschließend. "Oh mein Gott!" Schreie ich auf, als plötzlich jemand vor mir, beziehungsweise hinter mir steht. Ich springe von der Bank auf. "Fuck, John B! Du kleiner schleicher!"

"Alter, bist du okay?" Fragt JJ an den vor mir stehenden John B gerichtet.

"John B!" Schreit Kie geradezu sehnsüchtig und läuft wie die anderen auf ihn zu.

"Ähm." Sage ich geschockt. John Bs Hände sind komplett Blutüberströmt und mit komplett, meine ich komplett.

"Ist das deins?" Fragt Kie, die wohl auch gerade drauf aufmerksam geworden ist.

"Wessen Blut ist das?" Bohrt JJ nun auch, aber John B macht keinerlei Anstalten zu Antworten. "Hey, Mann. Geht's dir gut?" Er starrt weiter wortlos in die Leere.

"John B, was ist?"

Ich sehe stumm zu Pope. Der Arme Kerl, hat heute zum ersten Mal gekifft und anstatt labernd, mit ein paar Snacks auf der Couch zu sitzen, so wie man sich das immer vorstellt, muss er sowas machen. Apropos Kiffen, wo zum Teufel ist der Joint hin? Sieht so aus, als ob John B jetzt ein wenig Gras vertragen würde. Ich drehe mich schwungvoll um und sehe auf den grauen Beton Boden. Als ich den Joint erkenne, ducke ich mich und greife nach ihm. "Leute?" Mache ich die Pogues auf mich aufmerksam. "Ich glaube, die Bullen kommen!" Sage ich hektisch, als die Sirenen, die eben noch entfernt hallten, verdächtig nahe kommen.

"Scheiße!" Flucht Kie, aber gerade so, bevor das Auto neben uns langrast, können wir uns bücken, sodass man uns von der Straße aus nicht mehr sieht.

Ich sehe dem Wagen verwirrt hinterher. "Die suchen nicht uns." Stelle ich fest. Im Grunde genommen, hat John B ja auch nur den Zaun geschrottet, da suchen die einen doch nicht mit Sirenen und so, oder? "John B, was ist passiert? Warum fahren die zur Startbahn? Wo ist Sarah und wessen Blut ist das?" Haue ich alle fragen, die in meinem Kopf schwirren, raus.

John B sieht mich zwar an, aber ich habe das Gefühl, dass er meine Frage nichtmal wirklich wahrnimmt. Ich gehe auf ihn zu und schnipse mit meinem Fingern vor seinem Gesicht rum. "Hallo?"

Er schluckt einmal schwer und sieht mich mit aufgerissenen Augen an. "Peterkin wurde erschossen."

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Schnelles Kapitel Leute, bin mal wieder nicht so richtig zum schreiben gekommen :/ Seid ihr eigentlich aufgeregt, weil die neue Staffel rauskommt?

My Drug // JJ MaybankWo Geschichten leben. Entdecke jetzt