Kapitel 37 - Versöhnungssex

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"Leute?" Rufe ich erschöpft. Ich werfe einen Blick durch die Fenster des Chateaus, doch niemand ist zusehen. "Hallo? Leute?" Rufe ich erneut.

Doch als die Hintertür aufspringt und die drei Jungs rauskommen, bin ich direkt wieder viel entspannter, ich dachte schon, die sind verschwunden. "Hey, Shelly." JJ hat ein breites Grinsen im Gesicht.

"Na, wie läufts so?" Ich sehe die drei mit gehobener Augenbraue an. "Ich hoffe, ihr habt euch was überlegt." Meine Stimme klingt streng. Ich mache keine Scherze.

"Das haben wir." John B sieht stolz aus. So, als ob er eine grandiose Idee hatte. Ich laufe zu den drei Jungs und will gerade einen Fuß auf die Treppenstufe setzen, als Pope mich aufhält.

"Humpelst du?" Fragt er und sieht auf meinen Knöchel, der so doll schmerzt, dass ich nicht richtig auftreten kann.

"Oh. Ja, war vorhin ein wenig tollpatschig." Sage ich lächelnd, auch wenn mir gerade keineswegs danach ist.

"Was ist passiert?" Fragt JJ, mit einem Hauch Besorgnis in der Stimme, während er, wie die anderen beiden, meinen Knöchel mustert.

"Ich bin aus Versehen auf einen kleinen Stein, statt auf den Boden, gesprungen."

"Wie genau ist das denn passiert?"

"Wenn ich das nur wüsste, Pope." Ich versuche dem Thema so gut es geht aus dem Weg zu gehen. Denn eins steht fest: Niemand wird davon erfahren, dass ich heute zu Hause war. Vor allem nicht JJ. "Wie auch immer!" Ich klatsche entschlossen in die Hände. "Ich will jedes einzelne Detail eures Planes wissen!"

"Lass mich erstmal deinen Fuß angucken." Unterbricht JJ das Gespräch, bevor es überhaupt richtig angefangen hat und sieht mich bemutternd an.

"Das können wir auch später machen, es ist echt nicht dringend." Versichere ich ihm.

"Na, komm schon mit. Danach besprechen wir den Plan, okay?" Ich zucke mit den Schultern und folge ihm ein wenig wiederwillig ins Badezimmer, damit er meinen Fuß verarzten kann.

"Der sieht echt nicht gut aus, Shelly." Sagt er nach einer Weile, in der er still meinen Fuß gedreht und vorsichtig belastet hat, um zu schauen, was wohl los ist. "Wie genau hast du das hinbekommen?"

Ich verdrehe die Augen. "JJ, ich habe es vorhin doch schon erzählt. Ich bin blöd auf einem Stein aufgekommen."

"Und wie?"

Ich erschaudere ein wenig, als er eine kühle Salbe auf meinen Knöchel schmiert. "Gott, ist dass ein Verhör oder was? Ich kann es dir auch nicht sagen, okay?"

Er schüttelt amüsiert den Kopf. "Ich dachte echt, dass du langsam mal verstanden hast, dass du mich nicht anlügen kannst, Shelly." Er sieht mir in die Augen. "Ich mache dir einen kleinen Verband, okay?" Ich nicke ihm zu. Aus einem nahegelegenen Schrank, von dem ich eigentlich dachte, dass er unbenutzt ist, holt er eine Rolle weißen Verband raus. "Im schlimmsten Fall ist er verstaucht, aber ich denke eher an eine Prellung. In ein paar Tagen werden die Schmerzen weg sein." Ich nicke verständnisvoll. "So!" Sagt er entschlossen und steht auf, um den Rest des Verbands, den wir nicht genutzt haben, zurück in den Schrank zu legen.

"Danke." Ich sehe ihn lächelnd an. "Das wäre aber echt nicht nötig gewesen." Er sieht mich skeptisch an. "Okay und jetzt müsst ihr mich unbedingt in euren Plan einweihen!"

"Du kannst es ja echt nicht abwarten." Seine Lippen sind zu einem leichten Lächeln geformt.

Ich stehe von der Toilette auf und gehe langsam auf ihn zu. "Hey, das geht echt schon besser!" Beim Auftreten tut mein Fuß wirklich nur noch halb so doll weh. "Danke." Sage ich nochmal etwas leiser als beim letzten Mal. Als ich noch ein paar Zentimeter von JJ entfernt bin, umschlinge ich meine Arme etwas zögerlich um seinen Nacken, ziehe ihn ein wenig näher an mich ran und presse meine Lippen vorsichtig auf seine. Es fühlt sich gut an. Das tut es wirklich. Aber jedes Mal, wenn ich mich dem Moment hingeben will, muss ich daran denken was eben passiert ist. Gott, meine eigenen verfickten Eltern haben mich aus meinem Haus rausgeworfen und warum? Das weiß ich nichtmal wirklich. Das Einzige, was ich weiß, ist, dass mein Dad ganz sicher nicht ehrlich zu meiner Mom war. Oder ist sie wirklich so verliebt, dass sie ihm einfach verzeiht, was er getan hat? Mit meinen zitternden Händen drücke ich JJ von mir weg und drehe mich um, sodass ich mir die Tränen, die eben gekommen sind, wegwischen kann.

My Drug // JJ MaybankWo Geschichten leben. Entdecke jetzt