Kapitel 43 - Die Drogen

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"Wie geht's denn eigentlich deinem Knöchel?" Fragt mich der vor mir kniende JJ.

"Tatsächlich besser als gedacht."

"Echt?"

"Ja. Ich hätte gedacht, nach dem ganzen gerenne Gestern wäre ich wieder komplett platt, aber es geht tatsächlich."

"Das freut mich." Sagt er mit einem sanften Lächeln. "Jetzt müssen nurnoch die Hände heilen und dann bist du wieder fit wie ein Turnschuh." Er mustert meine aufgeschürften Handflächen ein wenig genauer. "Die rechte ist schlimmer." Stellt er fest.

"Die tut auch mehr weh." Gestehe ich.

JJ steht auf und klatscht sich motiviert in die Hände. "Erstmal desinfizieren wir die Wunden und dann mache ich dir einen kleinen Verband, damit es nicht ständig wehtut wenn du irgendwo gegen kommst."

"Hast du eigentlich schonmal darüber nachgedacht sowas beruflich zu machen?"

"Was? Du meinst, Verbände wickeln?" Hakt er scherzhaft nach.

"Okay, hast recht." Sehe ich ein. "Vielleicht kannst du ein Arzt werden." Schlage ich vor.

Er steht seufzend auf. "Ein Arzt, im ernst?"

"Ach komm schon, mittlerweile kann doch jeder irgendwo quer einsteigen."

"Ich weiß nicht ob du es mitbekommen hast, aber Ich bin ein Maybank, aus mir kann eigentlich nurnoch ein armseliger Alkoholiker werden."

Ich lege meine Stirn in Falten. "Sag das nicht."

"Es ist aber wahr."

"Nein JJ, du machst es dir nur leicht." Ich schenke ihm ein sanftes Lächeln und streiche ihm eine seiner blonden Strähnen aus dem Gesicht "Du bist für dein eigenes Schicksal selbst verantwortlich und wenn du jetzt schon der Meinung bist, dass aus dir nichts mehr wird, dann solltest du schleunigst deine Denkweise ändern."

"Tut mir leid, Mama." Sagt er ein wenig genervt.

"Ach komm, du weißt was ich meine!"

Er seufzt. "Ja, ich weiß was du meinst, Shelly. Aber, ich denke nicht, dass das der richtige Moment ist um über meine Zukunft nachzudenken. Also lass uns einfach das Thema wechseln, okay?"

"Was immer du willst."

JJ steht auf und macht sich auf dem Weg zum Schrank. Als er ihn öffnet verblasst die Spur eines Lächelns endgültig von seinen Lippen.

"Was?" Frage ich als er immernoch wie paralisiert in den Schrank sieht.

Doch dann fällt es mir ein. Die verdammten Drogen. "JJ!" Sage ich ängstlich, wegen seiner Reaktion und knalle daraufhin die Schranktür direkt vor seiner Nase zu. Aber er steht immernoch mit einem starren Blick da.

"Du hast die Drogen mitgenommen?" Jetzt klingt seine Stimme verletzt.

"Ja."

Er schüttelt ungläubig den Kopf. "Ich kann es nicht fassen."

"Ich verstehe, dass dich das wohlmöglich überrascht, aber ich finde wir sollten jetzt kein größeres ding draus machen, als es ist." Versuche ich die Situation zu entschärfen.

"Ist das gerade dein Ernst?"

"Es ist einfaxh unnötig jetzt so ein großes ding draus zu machen. Ihr versteht das doch sowieso nicht."

"Gott, Du bist die, die absolut garnichts versteht." Sein Ton klingt schroff, fast schon wütend.

"Okay, vielleicht hast du da recht. Soll ich ehrlich sein?" Frage ich ihn und ohne auf eine Antwort zu warten, spreche ich weiter. "Ich verstehe nicht, was euer verdammtes Problem damit ist, dass ich ab und zu mal ein paar Pillen nehme."

"Weißt du was das Problem daran ist? Hättest du nur ab und zu mal ein paar Pillen geschluckt, hättest du sicherlich keine überdosis gehabt."

Ich erschaudere als er das böse Wort in den Mund nimmt. "Es geht dich nichts an, verstanden?." Ich weiß nichtmal genau warum, aber jedes mal wenn es um diese verdammte überdosis geht, mache ich komplett zu. Ich will sie einfach vergessen, aber alles was geschieht ist, dass irgendjemand sie zu einem unpassenden Zeitpunkt wieder raufholt.

"Oh doch, Shelly! Der verfickte scheiß geht mich was an!" Ich reiße die Augenbrauen in die Luft. "Als du mal wieder meintest, es wird Zeit für eine Pillen, war ich der, der dafür gesorgt hat, dass du unversehrt in deinem Bett ankommst und jetzt sagst du mir der scheiß geht mich nichts an?"

"Hör zu, ich bin dir auf alle Fälle ziemlich dankbar dafür, dass du dich so gut um mich gekümmerst hast, aber du musst nicht auf mich aufpassen und du hast ebenso kein Recht zu beurteilen was ich tue oder lasse."

"Bis es dir wieder schlecht geht."

"Was?"

"Ich weiß, dass du das irgendwie nicht in deinen Kopf bekommst, aber es gibt auch andere Menschen, die unter deinen Taten leiden."

"Was ist der Punkt dieser Konversation, JJ? Also jetzt mal im Ernst, du bist der letzte der mir was über diese Themen vorgaukeln kann. Gras rauchst du weg, als wäre es Sauerstoff und unter deinen Taten mussten wir schon öfter leiden, als dass sie uns was gebracht haben!"

"Du verstehst doch gar nicht was mein Punkt ist!"

"Dann erläutere ihn doch vielleicht mal."

Er guckt mit tief in die Augen. "Ich habe einfach Angst, dass es dir wieder schlechter geht. Okay?"

"Darüber solltest du dir keine sorgen machen, JJ." Am Ende des Satzes bricht meine Stimme ein wenig. Vielleicht wegen den Schuld gefühlen, vielleicht aber auch weil ich diese verdammte Konversation bestimmt zum zehnten mal mit JJ führe und wir jedes einzelne Mal im Streit auseinander gehen

"Aber ich tue es, Shelly."

"Dann hör doch endlich damit auf."

"Ich kann nicht." Seine Hände zittern leicht. "Ich liebe dich, Shelly. Aber wenn du wieder einen Absturz hast, dann brichst du diesmal nicht nur dein Herz sondern auch meins."

Ich sehe ihn verletzt an. "Ich kann es aber nicht kontrollieren, JJ."

"Ich weiß. Nein, das tue ich wirklich, aber du kannst es versuchen."

"Ich weiß aber nicht wie, okay?"

"Ich habe eine Idee. Naja, zumindest für den Anfang."

"Und die wäre?"

Er holt eins der gefüllten Päckchen aus und schüttelt es in der Luft umher. " Die kommen da rein." Er zeigt auf den Mülleimer.

"Nein." Sage ich direkt. "Ich weiß, dass du nur versuchst mir zu helfen, aber der scheiß ist zum einem Arsch teuer und zum anderen wäre es komplette Verschwendung die Dinger jetzt wegzuwerfen."

"Ein Weiser Mensch sagte mir mal: Dass man es sich mit solchen ausreden nur leicht macht. Komischerweise war das genau die Person die gerade vor mir sitzt."

"Ich werde sie nicht wegschmeißen, okay?" Stelle ich ein weiteres Mal klar.

"Dann lass es bitte mich tun!" Bettelt er ein wenig.

"JJ, in diesem Moment fühle ich mich echt super, ich werde die Dinger nicht nehmen."

"Dann braust du sie ja auch nicht mehr."

"Ich werde sie behalten, verstanden?"

"Das ist so lächerlich, Shelly."

"Ist mir egal."

Er sieht mich wütend an. "Na schön." Dann kramt er im Schrank herum, bis er schließlich den Verband vom letzten Mal in der Hand hält. "Hier." Sagt er bevor er ihn mir zuwirft. "Geht mich doch bestimmt auch nichts an, oder? Dann kannst du dich ja auch selbst verartzten"

"Ist das dein Ernst?" Frage ich ihn geschockt, doch als Antwort bekomme ich diesmal die Tür vor der Nase zugeknallt. Diesmal ist es aber statt der Schranktür, die Zimmertür. "Wow! Das nachdem du mich lächerlich genannt hast!" Rufe ich ihm wütend hinterher.

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Kann jetzt schonmal fest sagen, dass nächste Woche kein Kapitel kommen wird, da ich im Urlaub bin. Hoffe, dass ihr euch mit dem dann umso mehr vergnügt!
Wir sehen uns übernächste Woche und bis dahin: Schöne Sommerferien meine Lieben <3333

My Drug // JJ MaybankWo Geschichten leben. Entdecke jetzt