16. Kapitel

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"Hey!", protestierte ich, musste letztendlich aber Lachen. Heath musste ebenfalls Grinsen und sah mich unentwegt an. Plötzlich musste ich gähnen und riss meine Hand schlagartig hoch, wobei ich Heath dabei traf. "Tut mir leid!", gähnte ich, "Das wollte ich nicht." "Ah, ich bin schwer verletzt.", simulierte Heath, "Ich kann so nicht mehr fahren." "Dann bleib.", hauchte ich leise. "Und wo?", fragte Heath leise. "Bei mir.", formte ich lautlos mit den Lippen.
Vorsichtig hob Heath mich hoch und ging mit mir hoch in mein Zimmer.

"Ist es nicht seltsam, dass du gefühlt ständig nachts hier in meinem Zimmer bist?", faselte ich schläfrig. "Ein wenig, vielleicht. Aber stört es dich?", fragte Heath. Ich schüttelte den Kopf, während er mich ins Bett legte. Nachdem er mich zugedeckt hatte, kletterte Heath geschickt über mich hinweg und legte sich ebenfalls unter die Decke. Zufrieden lächelte ich und schlief ein. Nur am Rande bemerkte ich, wie Heath mir einen Gute-Nacht-Kuss auf die Stirn gab.

Als ich am nächsten Morgen aufwachte, schien bereits die Sonne in mein Zimmer. Ich wollte meine Augen noch nicht öffnen und drehte mich auf die andere Seite. In dem Moment hörte ich ein regelmäßiges Atmen vor mir. Ich schlug die Augen auf. Vor mir lag Heath und schlief noch. Zuerst war ich vollkommen geschockt und nicht fähig logisch zu denken. Als sich der erste Schock dann gelegt hatte, musterte ich Heath. Er sah absolut friedlich aus. Ein leichtes Lächeln lag auf seinen Lippen, die einen Spalt breit offen waren. Sein Brustkorb bewegte sich in regelmäßigen Zügen auf und ab. In dem Moment bemerkte ich, dass sein Oberkörper nackt war. Er sah ja schon zum dahin schmelzen aus und ich spielte mit dem Gedanken ihn zu berühren. Vorsichtig streckte ich meinen Arm aus.

Kurz bevor ich Heath berühren konnte, drehte er sich in meine Richtung und seufzte. Augenblicklich zog ich meine Hand zurück und versteckte sie unter der Decke, während ich die Luft anhielt. Heath schien immer noch zu schlafen und ich wagte einen zweiten Versuch. Meine Fingerspitzen waren nur noch Millimeter von Heath entfernt, als seine Hand unter der Decke hervor schnellte und meine Hand packte. Vor Schreck quietschte ich auf und wollte meine Hand zurück ziehen, jedoch war er zu stark und zog mich näher zu sich. Heath sah mir grinsend ins Gesicht: "Guten Morgen, Sonnenschein. Auch endlich wach?" "Was soll das denn bitte heißen?", rief ich empört, "Du hast doch gerade geschlafen." Sein Grinsen wurde noch breiter, dabei wechselte er die Hand, womit er meine hielt. Mit der nun frei gewordenen Hand strich er meine Wange entlang und ein kleiner Schauer lief mir den Rücken hinunter.

"Was hatte Madame also gerade vor?", fragte er mich neugierig. Ohne mit der Wimper zu zucken, antwortete ich: "Ich wollte dich wecken." Ungläubig hob Heath eine Augenbraue. "Und da bist du dir sicher? Ich kann die Antwort auch nochmal aus dir rauskitzeln.", grinste Heath schelmisch. Meine Augen weiteten sich geschockt. "Das wagst du nicht.", stammelte ich. Schnell versuchte ich meine Hand mit der Freien zu lösen und mich weg zustoßen. Heath erkannte jedoch meine Absichten und schnappte sich meine freie Hand. "Was machst du jetzt?", provozierte er. Wütend rümpfte ich die Nase und versuchte mit aller Kraft mich los zu reißen. Heath verstärkte nur seinen Griff und zog mich das letzte Stück zu sich. "Du weißt, dass ich stärker bin als du.", flüsterte er. "Ändert nichts daran, dass ich kämpfe, bis ich tot umfalle.", konterte ich. "Das wäre aber schade. Um dich.", lachte Heath, "Dann lass ich dich lieber gewinnen." Mit den Worten packte er meinen Oberschenkel und zog mich rittlings auf sich. Überfordert sah ich den Jungen unter mir an. "Ich ergebe mich.", gluckste Heath. Beleidigt zog ich eine Schnute: "Das ist zu einfach. Du kannst dich schon noch ein bisschen wehren."

Heath nahm meine Hände und verschränkte seine Finger mit meinen. "Okay. Ich wehre mich.", lachte Heath und drückte gegen meine Hände. Auch ich musste lachen und versuchte gegen ihn anzukommen. Nachdem wir eine Weile gerangelt hatten, ließ Heath locker und zog mich sanft zu sich runter. "Jetzt gebe ich aber auf.", keuchte er. Ich lächelte zufrieden: "So muss das sein." Mein Kopf ruhte auf seiner Brust, während ich auf ihm lag. Heath legte seine Hände auf meinen Rücken und schloss entspannt die Augen. Eine Zeit lang lauschte ich nur seinem Herzschlag und war vollkommen vertieft in dessen Rhythmus. Ich hätte Ewigkeiten so liegen können.

SoulwalkerWo Geschichten leben. Entdecke jetzt