Es geschah alles wie in Zeitlupe. Ich knallte mit dem Kopf gegen das Lenkrad und nahm danach alles nur noch verschwommen war. Ich hatte ein durchdringendes Klingeln im Ohr. Das Nächste woran ich mich erinnerte, war der viele Rauch im Wagen. Im ersten Moment geriet ich in Panik und dachte, dass das Auto brennen würde. Hastig krabbelte ich aus dem Auto raus. Als ich mich daran erinnerte, dass Heath bei mir saß, stolperte ich um das Auto zur Beifahrertür, die bereits geöffnet wurde. "Oh mein Gott. Du lebst.", schrie ich auf und fiel Heath um den Hals. Völlig überfordert nahm er mich in den Arm. Adrenalin schoss durch meine Adern und ich war in dem Moment nur heilfroh, dass Heath lebte.
Vorsichtig drückte er mich etwas weg, um mich anzusehen. "Du hast einen Kratzer über deinem Auge.", stellte er erschrocken fest, "Tut dir sonst etwas weh?" Ich schüttelte den Kopf, überprüfte aber trotzdem meine Gliedmaßen, wobei ich viel Blut auf meinem Handrücken entdeckte. Da ich aber keine Schmerzen hatte, ignorierte ich es. "Und bei dir?", stellte ich dann die Frage. Auch er schüttelte den Kopf. Ich musterte ihn eingehend und entdeckte, dass seine Hand in einem seltsamen Winkel ab stand. Ich schlug mir vor Schreck die Hand vor den Mund. Langsam stiegen mir Tränen in die Augen, die kurz darauf über meine Wangen liefen. "Es tut mir so leid, es tut mir so unglaublich leid.", flüsterte ich.
"Ist alles in Ordnung bei Ihnen?", riss mich plötzlich eine Stimme aus meiner Schockstarre. Zwei Männer kamen auf uns zu gelaufen. "Der Krankenwagen ist schon unterwegs.", sagte der Eine. Ich drehte mich um und sah, wie der Mercedes in einen Baum gekracht war, nachdem er einen Zaun gesprengt hatte. Als ich weiter über das Trümmerfeld sah, entdeckte ich ein Straßenschild, das zehn Meter weiter auf dem Boden lag. Aus dem Inneren des Wagens stieg immer noch leichter Rauch aus, doch ich bemerkte, dass das von den Airbags sein musste. "Das war ich?", fragte ich schockiert und begann unkontrolliert zu zittern, "Das wollte ich nicht."
"Habt ihr schon eure Eltern kontaktiert?", fragte mich der andere Mann. Ohne zu antworten zog ich mein Handy aus der Tasche und wählte die Nummer meines Dads. "Ja, was ist denn Schatz?", meldete sich die Stimme meines Vaters. Ich fing bitterlich an zu weinen und stotterte unzusammenhängende Worte und wiederholte immer wieder, dass ich es nicht wollte. Der Mann, der mit mir gesprochen hatte, nahm mir das Handy aus der Hand und begann meinem Dad alles zu erklären. Ich drehte mich zu Heath, der mich traurig ansah. "Das wollte ich nicht.", flüsterte ich wieder und begann zu zittern. "Komm her. Nimm mich in den Arm.", antwortete Heath und streckte mir seinen gesunden Arm entgegen.
Obwohl ich ihn so gerne umarmen wollte, in Sicherheit sein wollte, konnte ich nicht. Ich begann unablässig den Kopf zu schütteln und wiederholte nur, dass es mir leid tat. "Bitte.", flehte Heath, doch ich rührte mich einen Millimeter. Er klang immer verzweifelter und auch ihm liefen Tränen über die Wangen. Dann hörte ich die Sirenen. Zwei Krankenwagen bogen um die Straßenecke, gefolgt von einem Polizeiwagen. Als ich den Wagen sah, geriet ich komplett in Panik. Ich begann heftig zu schluchzen. Die Krankenwagen hielten auf der anderen Straßenseite und mehrere Rettungsassistenten kamen auf uns zu gelaufen. Gleichzeitig stiegen zwei Polizisten aus ihrem Wagen und kamen ebenfalls auf uns zu.
Ich hörte am Rande, wie die Männer mit den Sanitätern sprachen, war selbst aber auf die Polizisten fokussiert. Einer der beiden kam direkt auf mich zu, während der andere zu Heath und den Männern ging. "Sind Sie in der Lage zu sprechen?", fragte er mich. Ich nickte. "Können Sie mir sagen, was passiert ist?", fragte er weiter. Mir liefen schon wieder die Tränen über die Wangen und trotzdem versuchte ich verständlich zu reden: "Ich war sauer und abgelenkt. Und dann war da plötzlich die Kurve und ich habe gebremst, aber es hat nichts gebracht. Dann war da überall Rauch und ich hatte Angst." "Also sind Sie gefahren.", schlussfolgerte der Polizist. Ich nickte wieder. "Können Sie mir Ihren Führerschein und die Fahrzeugpapiere geben?" Ich kramte in meiner Jackentasche und gab ihm meinen Führerschein. "Die Papiere hat mein Dad.", stotterte ich nervös. Der Mann, der eben noch mit meinem Handy telefoniert hatte, mischte sich nun ein: "Ihr Vater ist unterwegs hier her. Er sagte, dass sie einen Klassenausflug aus Taholah hier her gemacht haben." Ich nickte wieder bestätigend.

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Soulwalker
FantasySoulwalker ist eine uralte mystische Kraft und niemand weiß mehr so genau, was diese eigentlich bewirkt. Sicher ist nur, dass Gut und Böse seit Jahrtausenden darum kämpfen. Im größten Teil der Geschichte wurde die Kraft positiv beeinflusst, aber es...