12. Kapitel

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Vor Schreck schlang ich meine Arme um seinen Nacken und drückte mich fest an ihn. Heath lachte leise und verstärkte seinen Griff: "Gut festhalten."Ich nickte müde und kuschelte mich an ihn, während er mich die Treppen hoch trug. Mit dem Rücken stieß er die Tür auf und ging zu meinem Bett. Dort lehnte er sich Vornüber, um mich abzusetzen. Obwohl ich bereits lag, ließ ich Heath nicht los. Als er versuchte sich aufzurichten, fiel er wieder zurück. Lachend stützte er sich über mir ab: "Du musst mich jetzt loslassen." "Mhm.", murmelte ich ohne auch nur im Ansatz meine Position zu verändern. Heath verlagerte sein Gewicht und griff mit einem Arm in seinen Nacken, um meine Hände zu lösen. "Schlaf jetzt.", flüsterte er und stand auf. "Bleibst du noch ein bisschen?", fragte ich schläfrig. Meine eine Hand hing planlos in der Luft, bis Heath sie ergriff. "Ein bisschen kann ich wohl bleiben.", seufzte Heath und legte sich neben mich ins Bett. Schnell rutschte ich an ihn heran und legte meinen Kopf wieder an seine Brust. Sein Herzschlag half mir schnell einzuschlafen. Das Letzte, was ich mitbekam, war, dass Heath seine Arme um mich legte und mir einen Kuss auf die Stirn gab.

Als ich am nächsten Morgen aufwachte, war Heath verschwunden und ich glaubte schon fast, dass es ein Traum war. Verschlafen rieb ich über meine Augen und bemerkte, dass ich noch seine Jacke an hatte. "Kein Traum.", flüsterte ich erstaunt und fing an zu lächeln. Augenblicklich steckte ich meine Nase in den Kragen und sog die Luft ein. Die Jacke roch noch nach ihm. Ich zog die Jacke eng um mich und stand auf. Unten hatte mein Dad ein paar Brötchen auf den Tisch gestellt und einen Zettel daneben gelegt: "Bin in der Garage, wenn du mich suchst." Ich schob den Zettel zur Seite und machte mir ein Brötchen. Bevor ich anfing zu essen, schaltete ich das Radio an und genoss die Klänge aus den Lautsprechern.

Nach dem Frühstück räumte ich alles auf und ging in mein Bad. Dort ließ ich heißes Wasser in meine Wanne und suchte nach einem schönen Schaumbad. Dazu holte ich ich noch meinen MP3-Player und Kopfhörer. Diese setzte ich auf, öffnete meine Playliste, zog mich aus und legte mich in das heiße Wasser. Gerade erklang "Love me forever" von meiner Lieblingsband und ich lehnte mich entspannt mit geschlossenen Augen zurück.

Plötzlich riss Jake die Tür auf und stürmte ins Bad. Ebenso geschockt wie er, sah ich ihn an und schob meine Kopfhörer vom Kopf. So hörte ich auch die Flüche von Heath, die immer näher kamen, bis er dann auch in meinem Bad wie angewurzelt stand und hektisch zwischen uns hin und her sah. Ich fand zuerst meine Sprache wieder: "Was macht ihr hier?" Heath griff sich nervös in den Nacken und begann zu stottern: "Ja, also. Ich hatte ihm gesagt, dass er nicht einfach so rein rennen darf! Aber er war einfach zu schnell und ich konnte ihn nicht aufhalten." "Aber ihr Dad hat gesagt, dass ich hoch rennen soll, weil sie hier irgendwo rumlungert!", motzte Jake. "Rumlungern ist ja wohl das falsche Wort! Sie badet und du bist ohne Vorwarnung reingerannt!", zischte Heath. Jake stemmte seine Arme in die Hüfte: "Tüllich! Ich habe ganz laut gerufen." "Aber sie hatte Kopfhörer auf und dich nicht gehört! Und man rennt nirgendswo rein, wenn man nicht hinein gebeten wird.", schimpfte Heath. "Also Sie kann euch hören und Sie ist mit euch in einem Raum. Sie hat jetzt erfahren, wie ihr hier her gekommen seid, aber nicht warum. Nochmal: Was macht ihr hier? Und redet mit mir und nicht über mich.", stellte ich lautstark klar. "Tschuldigung.", nuschelten Heath und Jake gleichzeitig. Ich sah sie abwartend an. "Jake wollte dich endlich auch mal wieder besuchen.", antwortete Heath. "Genau! Es ist voll gemein, dass Heath dich jeden Tag besuchen darf und ich dich nicht! Du hattest gesagt, dass wir zusammen schwimmen können und ich hab meine Sachen mitgenommen. Also können wir heute schwimmen?", meinte Jake ungeduldig.

"Wie spät ist?", fragte ich irritiert. Heath sah schnell auf seine Uhr: "Kurz vor drei." Mir klappte die Kinnlade runter. Das Wasser war immer noch heiß und der Schaum war auch nicht verschwunden. Und das nach mehreren Stunden. "Äh! Würdet ihr kurz rausgehen? Ich will mich anziehen und kann euch dabei nicht gebrauchen.", forderte ich und zeigte mit ausgestrecktem Finger auf die Tür. "Oh, äh. Ja, klar!", murmelte Heath, packte Jake am Kragen und zog ihn mit sich. Als die Jungs verschwunden waren und die Tür zu, stieg ich aus der Wanne und trocknete mich ab. Erst jetzt fiel mir auf, dass ich keine frischen Klamotten hier liegen hatte. Stöhnend wickelte ich das Handtuch fest um meinen Körper und ging in mein Zimmer hinaus. Heath und Jake standen augenblicklich auf. "Setzt euch wieder hin. Das ist kein Staatsbesuch.", sagte ich gereizt. Schnell verschwand ich in meinem Kleiderschrank und kramte ein paar Klamotten heraus, die ich mir überwarf. "So jetzt nochmal von Vorne. Ihr wollt schwimmen gehen? Wo denn?", fragte ich, als ich zurück ins Zimmer kam. "Jake wollte.", murmelte Heath. "Ja, genau. Schließlich durfte ich dich ja auch besuchen, aber Heath ist immer ohne mich losgefahren.", rief Jake dazwischen. Ich nickte: "Also du hast deine Schwimmsachen ja dabei. Du auch, Heath? Wollen wir dann unten im Keller schwimmen?"

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