35. Kapitel

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Als Paul mir in den Hintern kniff, riss mein Geduldsfaden. "Lass das.", sagte ich wütend. Paul hörte nicht auf mich, sondern ging weiter, indem er versuchte mir in die Hose zu greifen. " Hör auf, habe ich gesagt.", knurrte ich. "Ach komm. Du willst es doch genauso.", lachte er und drückte mir einen Kuss auf den Mund. Ich verzog angewidert das Gesicht. "Nein, will ich nicht. Also nimm deine Griffel weg und lass es.", knurrte ich wieder und drückte ihn von mir weg, "Ich hatte einen ziemlich miesen Abend und nun absolut keine Lust dich zu befriedigen." Wütend bog ich in eine Gasse, um weiter nach Hause gehen zu können. "Was ist denn bei dir jetzt schief gelaufen? Du hast dich doch wunderbar mit James verstanden. Willst du vielleicht lieber ihn befriedigen? ", fragte er verwirrt, legte aber dennoch seinen Arm um meine Schulter.

Genervt wand ich mich aus seiner Umarmung raus. "Was bei mir schief gelaufen ist? Den ganzen Abend betrinkst du dich mit deinen Freunden und ich muss brav in der Ecke sitzen! Ich sollte nicht einmal mit deinrn Freunden reden. Habe ich auch nie von mir aus getan. Aber es ist unhöflich, nicht auf andere zu reagieren. Du kannst mir nicht vorwerfen, dass ich mit James geredet habe. Ich habe sowas von keinen Bock mehr auf das Alles!", redete ich mich in rage, "Ich habe alles für dich getan! Ich habe echt alles aufgegeben, um dich glücklich zu machen. Ich habe nur noch Lynn in der Schule, die mit mir redet. Von den restlichen Freunden musste ich mich ja abwenden, weil du es nicht ab konntest, dass andere männliche Personen mit mir zu tun hatten. Ein Wunder, dass du mir nicht den Kontakt zu meinem Vater verboten hast! Ständig musste ich mich zwischen dir und meinen Freunden entscheiden und ich habe mich jedes Mal für dich entschieden. Jedes gottverdammte Mal!"

"Du liebst mich nicht.", unterbrach mich Paul. "Was? Hast du gerade nicht zugehört? Ich habe alles für dich getan. Ich habe genug von dieser Masche. Immer wenn ich nicht will, wirfst du mir vor, ich würde dich nicht lieben. Um es dir dann doch zu beweisen, lasse ich mich breitschlagen und mache, was du willst. Ich habe mit dir geschlafen, die Schmerzen ertragen, dich befriedigt, obwohl ich lieber gekotzt hätte. Es ging nur um dich! Aber du konntest nie genug kriegen, selbst heute noch, wo du eigentlich die einzige Person bist, die mit mir zu tun hat, glaubst du, dass ich dich nicht liebe. Ach weißt du was! Du hast recht. Ich habe dich nie genug geliebt, denn dann könnte ich ja jetzt nicht sagen, dass es aus ist. Ich war lang genug mit dir zusammen.", sagte ich mit angespanntem Kiefer.

Nachdem ich alles ausgesprochen hatte, fiel mir ein Stein vom Herzen. Es war unglaublich befreiend, endlich alles gesagt zu haben. Ich wollte eigentlich gehen und ihn einfach stehen lassen, hielt es dann aber besser, ihm die Chance zu geben, etwas zu erwidern. Paul sah mich zunächst geschockt an, wurde jedoch von einer Sekunde auf die Andere wütend. Er packte mich am Hals und drückte mich gegen eine Wand. "Lass den Scheiß.", stieß ich entsetzt aus. Sofort rauschte seine Faust an mir vorbei und schlug wenige Zentimeter von meinem Gesicht entfernt gegen die Wand. Wie paralysiert sah ich von seiner Faust in sein wutverzerrtes Gesicht. "Du kleine Schlampe machst nicht einfach mit mir Schluss.", brüllte er, "Du gehörst mir! Und das bleibt auch so."

"Das ist doch verrückt!", keuchte ich. Paul lächelte dreckig und begann mit einer Hand meine Bluse aufzuknöpfen. "Hey!", unterbrach uns plötzlich eine Stimme am anderen Ende der Gasse. Mein Herz setzte einen Moment aus und unwillkürlich liefen mir die Tränen über die Wangen. "Lass sie los.", ertönte die Stimme wieder. Ich hörte, wie er auf uns zu kam und Paul ließ mich dadurch los. Augenblicklich sank ich zu Boden und atmete begierig die Luft ein. Sofort kniete sich die Person vor mich. "Alles okay?", fragte mich seine warme Stimme. Ich sah auf und blickte in Damons Gesicht. Er lächelte schwach und streckte eine Hand nach mir aus. "Ich hab dich so vermisst.", heulte ich und warf mich in seine Arme. "Ich dich auch.", flüsterte er und drückte mich an sich.

Ich war mit meinen Nerven am Ende und krallte meine Hände in sein Hemd. "Geh nie wieder weg.", schluchzte ich leise. "Nie wieder.", bestätigte Damon. Sanft drückte er mir einen Kuss auf die Stirn. "Lass uns gehen." Ich nickte schwach und wollte gerade aufstehen, als Damon plötzlich nach hinten gerissen wurde. Paul packte meinen Arm und zog mich unsanft hoch. "Wer ist das? Deine Affäre?", brüllte er und schüttelte mich unsanft hin und her. Traurig sah ich zu Boden. Ich hatte nicht die Kraft noch irgendetwas zu erwidern. Damon richtete sich langsam wieder auf. "Bist du taub? Unter vermissen verstehe ich, dass man sich ewig nicht mehr gesehen hat.", knurrte er.

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