25. Kapitel

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Damien lächelte mich an, sagte jedoch nichts. Besorgt ging ich zu ihm und musterte sein Gesicht. "Es ist alles okay. Ich habe nur nachgedacht.", murmelte er dann leise. "Und worüber?", traute ich mich zu fragen. "Nichts besonderes. Da fällt mir ein, ich hab noch was für dich.", antwortete er. "Noch was?", fragte ich überrascht. Damien kramte etwas aus seiner Jackentasche hervor und hielt es mir entgegen. Sprachlos streckte ich die Hand aus und er ließ etwas kleines hineinfallen. Neugierig hob ich es hoch, sodass ich es besser betrachten konnte. "Als erster kleiner Schritt für deine Weltreise.", lächelte Damien. Erstaunt sah ich von dem kleinen braunen Globus - Anhänger in meiner Hand zu Damien und wieder zurück. "Danke.", flüsterte ich, während ich weiter auf den Globus starrte.

Den Rest der Fahrt blieb es still. Damien sah in die Ferne und ich auf den kleinen Anhänger in meiner Hand. Die Gondeltür öffnete sich und ein eisiger Wind wehte hinein. Fröstelnd sah ich auf und bemerkte, dass die Fahrt vorbei war und Lynn mit den Jungs auf uns wartete. Ich drückte den Teddy fester an mich, in der Hoffnung er würde mir etwas Wärme spenden und ging dann zu den Anderen. "Sah die Stadt nicht unglaublich aus?", überfiel Matt uns sofort. "Ja, das war sie.", antwortete ich abwesend. Wieder begann ich zu zittern. Plötzlich spürte ich eine dicke Jacke auf meinen Schultern. Verwirrt drehte ich mich um und sah, wie Damien mir seine Jacke gab und selbst nur noch im T-Shirt da stand. "Wir sollten wieder zum Auto gehen.", meinte er dann an den Rest gewandt.

Während wir zum Auto gingen, unterhielten sich Matt, Dillan und Nik angeregt über den Tag. Lynn hingegen ging stumm neben ihnen her und warf ab und zu ein paar Blicke über die Schulter zu Damien und mir. "Besser?", fragte Damien nach einer Weile. "Ja, danke.", nickte ich ohne ihn anzusehen. Er ging nicht weiter darauf ein, sodass wir wieder stumm nebeneinander her gingen. Irgendwann fragte ich dann: "Ist dir denn gar nicht kalt?" "Das passt schon. Für die kurze Strecke halte ich das aus.", tat er es ab. "Nein, wenn dir kalt ist, nimm bitte deine Jacke wieder. Ich habe ja noch meine, aber du rennst hier nur im Shirt rum." Ich wollte schon seine Jacke von meinen Schultern nehmen, als er seine Hände darauf legte. "Lass das.", sagte er ruhig, aber bestimmt, "Mach dir keine Sorgen. Mir wird so schnell nicht kalt." 

Beim Auto angekommen, quetschten wir uns alle hinein mit dem riesigen Teddybären und fuhren zurück zur Herberge. Dort gingen wir direkt in das Zimmer der Jungs, um noch ein bisschen zu quatschen. "Also wollt ihr nachher hier bleiben oder zu den Zicken gehen?", fragte Matt irgendwann. Ich sah Lynn fragend an, da ich mich nach ihr richten würde. "Nach ihrem heutigen Auftritt würde ich lieber hier bleiben, wenn es für euch okay ist. Sonst schlafen wir dort.", antwortete sie nach kurzem überlegen. "Wenn ihr damit klar kommt, dass ihr euch mit zweien von uns die Betten teilen müsst.", grinste Dillan. "Das werden wir wohl gerade so überleben.", lachte ich, "Trotzdem würde ich gerne ein paar Sachen vorher holen." Lynn nickte bestätigend. "Wir sind gleich wieder da." Ich ließ den Teddy und meine Jacke mit der Rose und den Globus im Zimmer und ging dann mit Lynn los.

"Lass uns bloß leise sein, falls die Schreckschrauben schlafen.", murmelte ich leise. "Stimmt. Warte ich hol mein Handy heraus, damit wir gleich etwas Licht haben.", stimmte Lynn zu. "Das ist eine gute Idee. Das mach ich auch." Vorsichtig öffneten wir die Tür zu unserem Zimmer und schalteten unsere Handytaschenlampen ein. Schnell schlichen wir zu den Schränken und holten unsere Taschen daraus. Neben einem Pyjama und meiner Zahnbürste suchte ich nach dem kleinen Kräuterbeutel von Nana. "Scheiße, wo ist es?", fluchte ich leise und wühlte noch tiefer, als ich es nicht fand. Panik stieg in mir auf. Ich versuchte mich daran zu erinnern, wo ich es hingepackt hatte, aber es fiel mir partout nicht ein. Was, wenn ich es zu Hause vergessen hatte. "Nein, das darf nicht sein.", murmelte ich leise und wiederholte es immer wieder, während ich in meiner Tasche kramte.

Nachdem ich die ganze Tasche geleert und wieder gepackt hatte, wurde mir endgültig klar, dass ich den Beutel nicht mit hatte. Nervös kaute ich auf meiner Lippe. Ich wollte heute Nacht nicht von Albträumen geplagt werden. "Hast du alles?", flüsterte Lynn neben mir. Ich nickte niedergeschlagen und packte meine Tasche wieder weg. Dann schnappte ich mir meine Sachen und folgte meiner Freundin auf den Flur. "Alles in Ordnung?", fragte sie mich, als sie mich im Licht des Flures sah. "Ja, ja. Alles okay. Ich bin nur unglaublich müde.", antwortete ich hektisch. Zusammen gingen wir wieder zu den Jungs und klopften leise, bevor wir die Tür einen Spalt breit auf machten. "Seid ihr alle angezogen?", fragte Lynn vorsichtshalber, worauf nur lautes Lachen als Antwort kam. "Das ist wohl ein Ja.", murmelte ich und stieß die Tür ganz auf. 

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