Soulwalker

Prolog

1349 Dublin

"Ich brauch mehr Zeit!", schrie ich stumm. Doch nichts geschah. "Warum tust du nichts?", fragte ich verzweifelt. Endlich bekam ich eine Antwort: "Ich kann nicht." Mir liefen Tränen die Wangen hinunter: "Aber du meintest doch, dass es mit mir klappen könnte. Dass der Kampf endlich beendet werden könnte." Er blieb stumm. Wieder hustete ich Blut und rang verzweifelt nach Atem. Meine Eltern und meine Geschwister hatten auch Blut gespuckt und waren kurze Zeit später gestorben. Nun hatte der schwarze Tod auch mich in seinen Klauen. Obwohl wir Sommer hatten, war mir kalt und ich zitterte heftig.

Hinter mir tauchte wieder dieser Fremde auf. "Komm mit mir. Ich kann dich heilen, wenn du bei mir bleibst.", sagte er. Schnell raffte ich mich auf und lief weg. Seit Jahren verfolgte er mich auf Schritt und Tritt und immer wieder wollte er, dass ich mit ihm kam und bei ihm blieb. Dieser Mann machte mir Angst, schien gefährlich und nicht menschlich. "Bitte hilf mir, Soulwalker.", flüsterte ich. "Ich kann nicht.", antwortete er wieder. "Warum nicht?", heulte ich verzweifelt. "Weil ich dir nicht meine Kraft geben kann. Du musst sie dir nehmen. Ich suche mir nur den Wirt aus, der Rest ist dann seine Sache. Danach kann ich nichts mehr tun.", erklärte er. "Aber wie?", fragte ich wieder. "Das musst du selbst herausfinden.", antwortete die Stimme ruhig.

Ich rannte in eine Gasse und hockte mich hin. Ich schloss meine Augen und versuchte mich zu beruhigen, suchte in meinem Innern nach der Kraft. Meine Atemzüge wurden flacher und schon bald war ich weg.

"Verdammt! Nein. Nicht schon wieder.", schrie der Fremde, "Ich kann dich nicht schon wieder suchen." "Es scheint, dass du das aber musst. Du warst zu spät. Ich muss weiter ziehen. Das kennst du.", sprach der Soulwalker bevor er verschwand.