Ich tippte auf unseren Chat.
„Klo!"
„Sofort!"
„Wo bist du?" Ich packte mein Handy beiseite und half Lian auf die Beine. Ein mulmiges Gefühl machte sich in mir breit. Die Nachrichten klangen nicht gut.
„Komm, wir müssen zum Klo", rief ich Lian zu und schleppte ihn hinter mir her. Immer noch am grinsen, stolperte er mir hinterher. Bei den Toiletten angekommen, eilte ich direkt in das
Frauen-WC hinein, Lian im Schlepptau. Das Badezimmer hatte nur drei Toilettenkabinen und in einer hörte ich es laut würgen. Fuck, Michelle ging es wohl überhaupt nicht gut. Ich stürzte in die erste Kabine hinein. In der fand ich Michelle, die kotzend über der Kloschüssel hing und Linn, die ihr die Haare hielt. Sie war echt ne wahre Freundin.
„Scheiße", fluchte ich und strich mir die Haare aus dem Gesicht, während ich das Elend beobachtete.
„War wohl doch die falsche Kombi", stellte ich fest. Linn drehte sich zu mir um und machte ein angewidertes Gesicht.
„Jap, offensichtlich." Laute Stimmen waren zu hören, die näher kamen.
„Ich warte vor der Tür", sagte Lian und ließ meine Hand los. Ein paar Mädchen kamen herein, lachend und tratschend. Als sie uns sahen, weil ich die Toilettentür aufhielt, machten sie erschrockene Gesichter.
„Oh Scheiße, geht's ihr gut?", fragte eine der Vier.
„Jap, nur zu viel getrunken", antwortete ich und schloss die Tür wieder.
„Wann hört das auf?", fragte ich Linn angewidert. Michelle kotzte sich immer noch die Seele aus dem Leib.
„Keine Ahnung, ich habe nur ein Bisschen Angst, dass sie ohnmächtig wird." Ich nickte, ja das wäre alles andere als gut. Endlich hörte Michelle auf zu kotzen. Sie hing noch eine Weile über der Kloschüssel, ehe sie endlich ein Stück nach hinten rutschte und sich dann an die Wand anlehnte.
„Fuck", stöhnte sie und hielt sich die Stirn.
„Was machen wir jetzt?", fragte ich. Linn zuckte unwissend die Schultern.
„Abwarten?" Ich nickte unsicher.
„Vielleicht gehts ja gleich wieder."
„Tak...tüsch..er Zwi..schön...kotzr", murmelte Michelle kaum bei Sinnen. Ich starrte sie. Sie hatte Mühe den Kopf aufrecht zu halten. Immer wieder kippte er zur Seite.
Ängstlich starrte ich Linn an.
„Sollten wir Hilfe holen?" Sie zuckte mit den Schultern. Michelle murmelte etwas, das wir beide nicht verstanden. Dann rollten ihre Augen plötzlich weg. Sie blinzelte, versuchte wieder geradeaus zuschauen, doch Michelle verlor mehr und mehr die Kontrolle über ihren Körper. Die Augen klappten vollkommen weg und sie sackte in sich zusammen.
„Fuck, fuck, fuck", fluchte ich.
„Was machen wir denn jetzt?" Ich wurde panisch. Das sah gar nicht gut aus! Wie sollten wir das dem Krankenwagen oder der Polizei... oder ihren Eltern erklären? Würden sie uns... von der Schule werfen? Würde Michelle... sterben? Konnte man von Gras sterben? Fuck!
„Bleib ruhig!", sagte Linn ernst.
„Sie ist nur ohnmächtig. Komm wir tragen sie raus."
„Nur ohnmächtig, so ein Glück", antwortete ich sarkastisch und schlug die Tür wieder auf. Linn nahm Michelle an den Beinen, während ich ihren Oberkörper hochhievte. Man, die war schwerer, als sie aussah.
Ich lief rückwärts, war froh, dass uns eins der Mädchen die Türen aufhielt. Wir hatten das Badezimmer gerade verlassen, als Michelle in meinen Armen so schwer wurde, dass ich sie kaum noch halten konnte. Connor kam mir zur Hilfe und hielt sie hoch. Ich eilte zu Linn und half ihr mit den Beinen. Lian rief ich zu, dass er Wasser holen solle. Daraufhin eilte er los.
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Magische Träume (4. Teil)
Spiritual1. Teil: Zufall oder Magie Während Sam und Lian daran arbeiten ihr Vertrauen zueinander wieder aufzubauen, müssen sich Beide ihren größten Herausforderungen stellen. Lian kann seine Vergangenheit nicht länger verdrängen und Sam muss sich ihrer Zukun...