89. Kapitel - Sommerferien

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„Endlich! Freiheit!", grölte Connor, als er aus dem Schulgebäude zu uns nach draußen trat. Lässig hatte er seinen Arm beim Gehen um Lian gelegt und sah uns dabei aufgeregt entgegen.

„Das müssen wir feiern!", sagte er lauthals, als er bei uns angekommen war und fiel sowohl Linn, als auch mir in den Arm. Von seiner Euphorie angesteckt begannen wir zu lachen. Es war keine 20 Minuten her, dass ich meine letzte Prüfung geschrieben und abgegeben hatte. Jetzt warteten zwei Monate Sommerferien auf uns.

„Wie ist es denn gelaufen?", fragte Linn neugierig, als sich Connor aus unseren Armen gelöst hatte und uns allen wieder erwartungsvoll entgegensah. Doch als Linns Worte zu ihm durchdrangen, spiegelte seine Miene Skepsis wieder.

„Du willst jetzt nicht wirklich über die Prüfungsergebnisse reden oder?", fragte er Linn und sah uns allen ungläubig entgegen, mit der Hoffnung, wir würden uns seinem überraschten Tonfall anschließen.

„Doch! Die Ergebnisse sind entscheidend, sie sagen uns für welche Schulen wir uns bewerben können."

„Die Ergebnisse bekommen wir doch eh frühestens in 2 Wochen", schaltete sich Lian ein.

„Dankeee! Ganz genau, jetzt sollten wir planen wie wir den Ferienbeginn heute Abend feiern. Wie wärs bei Frankie in der Bar? Da ist heute bestimmt eine Menge los", erklärte Connor und sah uns allen aufgeregt entgegen. Damit hatte er wahrscheinlich Recht. Es war nicht nur unser letzter Schultag, auch für Nicht-Magier fingen hier im Ort die Schulferien an. Ich zuckte mit den Schultern. Vor lauter Prüfungen war mein Kopf noch immer aufs Lernen getrimmt und ich hatte noch gar nicht richtig begriffen, dass wir alle die nächsten zwei Monate frei hätten. Ich brauchte also einen Moment bis ich zustimmte.

„Ja, das können wir machen. Vorher... würde ich aber ein kleines Nickerchen einlegen."

„Hmhhh! Gute Idee. Treffen wir uns... 19 Uhr in der Mensa? Dann können wir zusammen was Essen und uns dann bisschen Alkohol besorgen oder was sagt ihr?", antwortete Connor motiviert. Ich wollte gerade zustimmen, da fiel mir Lian ins Wort:

„Ich mache eure Pläne ja nur ungern zunichte, aber Sam und ich haben heute Abend keine Zeit." Verwirrt starrte ich ihn an und versuchte mich an die Pläne zu erinnern, die wir ganz offensichtlich gemacht haben mussten. Mir fiel nur leider nichts ein. Als mein Blick zu Linn wanderte, bemerkte ich, dass sie wissen musste, um was es ging, denn sie grinste sowohl Lian, als auch mir breit entgegen. Ob er eine Überraschung geplant hatte? Aber was sollte das sein?

„Warum?", fragte Connor, bevor ich dazu kam.

„Weil Sam und ich... Sachen packen müssen. Außerdem geht unser Flieger morgen Früh um zehn, wir müssen uns also ranhalten, wenn wir noch ein paar Stunden Schlaf haben wollen." Mit großen Augen blickte ich Lian entgegen.

„Flieger?" Etwas nervös nickte Lian, während er zwei Karten aus seiner Tasche holte und sie mir reichte.

„Portugal?!", fragte ich laut und sah überrumpelt zu ihm auf. Lian hatte mich in den letzten Wochen immer wieder nach Portugal gefragt. Wie ich das Land fand und ob ich mir vorstellen konnte dort Urlaub zu machen. Natürlich hatte ich dem zugestimmt. Das was ich über Portugal wusste, klang schön. Ein großes, weites Meer, schöne Strände, surfen... das Ganze drumherum. Aber niemals hätte ich geglaubt, dass Lian ernsthaft Flugtickets kaufen würde. Von welchem Geld und... wie? Von hier bis nach Portugal würden wir doch ewig brauchen... das konnte nicht... das hatte er nicht wirklich gemacht oder?

„Du meinst..." Lian war unsicher geworden, als er meinen immer noch ungläubigen Gesichtsausdruck sah.

„Ja! Aber... du kannst doch nicht einfach Tickets kaufen, ich..."

Magische Träume (4. Teil)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt