93. Kapitel - Restaurant & Beach bar Algamar

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In unserer zweiten Surfstunde stellte ich fest, dass das einfach nicht mein Sport war. Es war mir zu anstrengend gegen die Wellen anzukommen und als Alex dann auch noch von uns verlangt hatte, selbst zu paddeln, wenn wir eine Welle bekommen wollten, war ich gnadenlos überfordert gewesen. Wenn er mich nicht angeschubst hatte, hatte ich keine einzige Welle bekommen. Lian hingegen bewies weiterhin, dass er sowas wie ein Naturtalent war. Gegen Ende der zweiten Surfstunde hatte er dann verstanden wie er auf dem Board stehen musste und war von da an noch viel sicherer gesurft.

Die nächsten Tage nahm Lian immer mal wieder eine Stunde bei Alex. Ich ging jedes Mal mit, aber ich surfte nicht. Ich blieb am Strand sitzen und zeichnete. Lian hatte sich anfangs schlecht gefühlt, weil er unbedingt surfen wollte und ich daran nicht so viel Gefallen fand. Doch für mich war das überhaupt kein Problem. Ich liebte es Lian beim Surfen zuzusehen. Ich liebte es wie viel Spaß es ihm machte und wie glücklich er war, wenn er aus dem Wasser zu mir gejoggt kam. Außerdem genoss ich es auch etwas Zeit für mich und das Zeichnen zu haben. Hier am Strand gelang es mir noch viel besser als sonst und ich kam sogar dazu, den alltäglich Stress vollkommen zu vergessen. Ich war einfach nur noch im Hier und Jetzt und genoss unseren Urlaub.

Tagsüber waren Lian und ich viel am Strand, machmal hatte er sogar zwei Surfstunden am Tag. Am Abend gingen wir oft mit Leo essen oder machten uns einen gemütlichen Abend bei ihm Zuhause. Heute, am Freitag, war der erste Tag, an dem Lian mal keine Surfstunde nahm. Er hatte überall Muskelkater und Alex hatte ihm geraten einen Tag auszusetzen. Also verbrachten Lian und ich den ganzen Tag einfach nur faul am Strand.

Das Wetter war großartig. Dafür, dass wir am Meer waren, war es ziemlich heiß. Die Wellen waren recht klein und wir wagten uns sogar das ein oder andere Mal ins Wasser, ganz ohne lästigen Neoprenanzug. Wir entspannten einfach, lasen unsere Bücher, die wir mitgenommen hatten und machten einen Spaziergang.

Am frühen Abend kehrten wir zu Leo zurück. Wir waren verabredet, um Abends noch wegzugehen. Wir duschten also und machten uns fertig. Nach dem langen Tag am Strand war es eine Genugtuung das salzige Wasser und den Sand vom Körper und Haaren abzuwaschen. Ich hatte lange geduscht und mir viel Zeit genommen, um mich fertig zu machen.

Schließlich stand ich geschminkt vor dem Spiegel und betrachtete mich in dem langen, schwarzen Sommerkleid. Für die Gegend hier war es seit gestern ungewöhnlich warm. Selbst abends herrschten noch laue Temperaturen. Mir sollte also eigentlich nicht kalt werden. Trotzdem war ich mir nicht sicher, ob das Kleid das Richtige war. Die meisten Leute hier liefen in ziemlich lässigen Surferklamotten rum. Auch Leo war mehr der Typ für lässige Kleidung.

Ich ging also zu Lian und fragte ihn, ob ich so gehen konnte. Als dieser mich sah, fielen ihm fast die Augen aus dem Kopf. Mit offenem Mund starrte er mich an.

„Du siehst umwerfend aus!" Ich lächelte verlegen.

„Ich weiß nicht, ob das... zu viel ist."

„Quatsch du siehst wirklich... heiß aus!", antwortete er überzeugt und stand vom Sofa auf, um zu mir zu kommen. Er nahm meine Hand, hob sie hoch und führte mich in eine Drehung. Als ich mich einmal komplett gedreht hatte und schließlich wieder vor ihm stehen blieb, grinste er breit.

„Das Kleid steht dir sehr gut", flüsterte er und küsste mich. Ich spürte wie heiß meine Wangen wurden. Aber das fiel unter dem Blush in meinem Gesicht kaum auf.

„Danke", entgegnete ich, küsste ihn auch und trat dann ein Schritt von ihm weg, um ihn betrachten zu können.

Lian trug eine dunkle Anzughose und ein schwarzes Hemd, das er leicht in die Hose gesteckt hatte. Ich hatte ihn noch nie in so ordentlichen und irgendwie... feinen Klamotten gesehen, aber... es gefiel mir.

Magische Träume (4. Teil)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt