5 - Hass

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Die ersten beiden Stunden vergehen wie im Flug und ich muss ehrlich gestehen, dass die Vorlesungen hier besser sind, als auf meiner alten Schule.

Doch nun gibt es eine Pause und ich habe ehrlich gesagt Angst, Dorian zu begegnen. Ich möchte einen normalen ersten Schultag haben, aber dank ihm tuscheln schon einige, dass ich ihn einfach links liegen gelassen habe.

Bereits auf dem Weg aus dem Klassenzimmer, werde ich von mehreren Mitschülern angerempelt.

"Hau ab!" "Du stehst mir im Weg!", sind nur einiger Kommentare, die ich abbekomme.

"Adalena? Hier!", höre ich die Stimme und bin erleichtert Hayes zu sehen. Ich dachte, dass er sein Versprechen von vorhin schon wieder vergessen hatte.

"Hey, Hayes."

"Wollen wir zur Cafeteria? Dann stell ich dir mein Rudel vor."

"Gerne!", sage ich ehrlich und folge ihm.

Als wir unser Essen geholt haben, setzen wir uns an einem Tisch in der Ecke. Dort sitzen bereits drei andere Männer und zwei Mädchen.

"Hey, ich habe euch bereits von Adalena erzählt. Adalena, das ist meine Schwester Kiran und unsere Cousine Maya. Das ist Fynn, Alex und Jackson."

"Ehm, hi! Freut mich euch kennenzulernen."

"Hi Adalena, du bist noch hübscher als dich Hayes beschrieben hat. Komm setz dich doch. Ich möchte alles über das Menschenkind der Lykaner wissen."

...

Wir essen zusammen und ich muss ehrlich gestehen, dass ich Kiran ziemlich mag. Wir haben die gleichen Interessen, weshalb wir bestimmt gute Freundinnen werden.

Manchmal bemerke ich aber die besorgten Blicke der anderen, doch wenn ich nachfrage, antworten sie nicht drauf.

"Ich halte das gleich nicht mehr aus!", sagt Kiran und schielt zwischen den Stühlen.

"Was ist los?", erkundige ich mich.

"Ich wollte es dir eigentlich nicht sagen, aber du bist das Gesprächsthema hier."

"Nun, neue Mitschüler sind für ein paar Tage im Mittelpunkt. Aber dann vergessen sie mich. Halb so wild."

"Adalena, es ist nicht..."

"Kiran, nicht..!", mahnt Hayes sie.

"Was verschweigt ihr mir eigentlich die ganze Zeit?", frage ich direkt.

Kiran sieht Hayes stumm an, bis dieser schließlich seufzt und nickt.

"Die Mitschüler...hassen dich. Weil du dich gegen Dimitri gestellt hat. Dem König der Uni und alle sind auf seiner Seite."

"Bitte was? Ich habe ihm nur meine Meinung gesagt."

"Tja, alle lieben ihn und haben Respekt vor ihm. Sie werden es dir hier nicht leicht machen."

...

Heulend renne ich in mein Zimmer und werfe meine Tasche gegen die Wand. Es dauert nicht lange, bis meine Mutter besorgt mein Zimmer betretet. Als sie mich sieht und auch die Tränen bemerkt, fragt sie direkt: "Was ist passiert?"

"Ich will nie wieder dorthin!", rufe ich verärgert und gehe ins Badezimmer.

"Geh dich waschen und dann sprechen wir darüber!", höre ich meine Mutter rufen.

Heulend - vor Wut mittlerweile - steige ich unter die Dusche und versuche das klebrige Zeug aus meinen Haaren zu bekommen.

Heute ist der schlimmste Tag gewesen. Als Hayes und Kiran nicht in meiner Nähe gewesen sind, fing alles richtig an. Ich wurde herum geschubst, beileidigt, Getränke wurden über mir ausgeschüttet und das schlimmste war die Begegnung im Waschraum. Als ich versuchte, dass Zeug aus meinen Haaren zu bekommen, sind zwei Männer reingekommen und haben meine Kleidung zerissen und mich betatscht. Es sind Menschen gewesen, nichts übernatürliches. Also konnte ich mich wehren. Sie werden wahrscheinlich nicht wissen, was mit ihnen passiert ist. Aber eine Hexe zu sein hat auch seine Vorteile.

...

Als ich meiner Mutter alles erzählt habe, ist sie außer sich vor Wut. Die Sache mit dem Waschraum habe ich jedoch verschwiegen.

"Ich bringe jeden einzelnen von ihnen um!", höre ich eine Stimme hinter mir. Mein Dad steht am Türrahmen und sagt besorgt: "Es tut mir leid, dass ich dich nicht abholen konnte. Dann hätte ich mich persönlich um das Problem gekümmert."

Die Augen meines Vaters werden schwarz, ein Zeichen dafür, dass sein Lykaner an der Oberfläche ist.

"Keine Sorge, Dad. James hatte dasselbe vor."

James ist ebenfalls ein Lykaner und arbeitet hier im Schloss. Mein Dad hatte ihn geschickt um mich abzuholen.

"Aber wieso ist das passiert?", erkundigt sich meine Mutter.

"Wer denkst du hat Schuld? Natürlich Dorian. Ich habe ihm meine Meinung gesagt, weshalb er nun alle gegen mich aufgehetzt hat."

"Das...das kann ich nicht glauben."

"Ach ja, Mom? Wo war er dann den ganzen Tag? Er hat sich bestimmt amüsiert, als er mich gesehen hat."

"Er war nicht in der Uni. Kaiden hat ihn gerufen, also ist er bereits vor der 1. Pause weg gewesen. Ich denke nicht, dass er dies geduldet hätte."

"Trotzdem ist es seine Schuld. Ich will morgen nicht dahin. Ich hasse ihn. Ich hasse die Uni. Ich hasse es einfach!"

Tränen füllen meine Augen und ich beiße auf meine Lippen, um nicht wieder zu weinen.

"Komm, wir gehen jetzt üben. Das lenkt dich bestimmt ab."

Ich lächle meine Mutter an. Ich kann es nicht erwarten, dass ich eine bessere Hexe werde.

Unser Schicksal (Dorian & Adalena)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt