"Hallo, meine Gefährtin! Endlich habe ich dich gefunden!", sagt er mit seiner dunklen Stimme.
Gefährtin?
"Wer bist du?", frage ich ängstlich.
Seine roten Augen funkeln selbst in der Dunkelheit. Sein Lächeln zeigt seine perfekten Zähne. Er ist groß. Sehr groß. Vielleicht genauso groß wie Dorian.
"Ich bin Kaladin."
"Kaladin?" Diesen Namen habe glaube ich noch nie in meinem Leben gehört und er klingt alles andere als menschlich. Aber das müsste ich schon an seinen roten Augen erkannt haben.
Er verbeugt sich vor mir und lächelt mich weiterhin an.
"Es ist eine lange Geschichte. Es wäre besser, wenn wir woanders darüber sprechen."
"Ich gehe nicht mit einem Fremden an einen verlassenen Ort."
"Eigentlich wollte ich dir etwas zeigen. Du kannst mir vertrauen. Ich würde dir nichts antun."
Irgendwie glaube ich seinen Worten. Ich weiß nicht wieso, aber ich fühle mich mit ihm verbunden.
"Ich muss nach Hause. Meine Freunde machen sich bestimmt Sorgen."
"Du hast Recht. Bevor deine Werwolf-Freunde kommen, lasse ich dich lieber nach Hause gehen."
"Woher weißt du...?"
"Wir kennen dich, Adalena. Wir haben die letzten Monate auf dich aufgepasst. Hier."
Er reicht mir eine Karte mit einer Adresse.
"Wenn du Interesse hast, komm morgen um 15 Uhr zu dieser Adresse. Da arbeiten deine Freunde und sie werden nichts erfahren."
Er steckt seine Hände in seine Taschen und sagt: "Wir tun dir nichts. Versprochen. Wenn du nicht kommen möchtest, ist das auch in Ordnung. Gute Nacht, kleine Adalena."
Ich sehe, wie er in die entgegengesetzte Richtung läuft und in der Dunkelheit verschwindet.
Wer ist das? Wieso kennt er mich? Seine roten Augen sind nicht menschlich. Aber er kann auch kein übernatürliches Wesen sein, denn sonst hätte Hayes seine Anwesenheit gespürt.
Ich blicke in die Karte. Soll ich es herausfinden? Was, wenn es eine Falle ist? Aber ich hatte keine Angst oder ein schlechtes Gefühl bei ihm.
...
"Ich will nicht zur Arbeit!", schmollt Kiran.
"Du könntest auch einfach nach Hause und weiter studieren."
"Nein, mir reichen schon die Onlinevorlesungen."
"Möchtest du etwas essen, bevor du zur Arbeit gehen musst?"
"Nein, ich esse im Restaurant. Geh du und ruhe dich aus. Sieht aus, als hättest du letzte Nacht kein Auge zugedrückt."
"Ja, ich musste über einige Dinge nachdenken."
"Hast du an Prinz Dimitri gedacht?"
"Nein!", lüge ich. Nun, es ist eine halbe Lüge. Ich habe nicht nur an meinen Gefährten gedacht, sondern an diesen mysteriösen Mann. Kaladin. Der Name kommt mir bekannt vor. Irgendwie vertraut, doch egal wie sehr ich darüber nachdenke, ich glaube ich habe diesen Namen noch nie vorher gehört.
"Er vermisst dich sicher."
"Kiran, können wir bitte nicht über Dorian sprechen? Er ist nicht mehr Teil meines Lebens."
"Und deine Eltern?"
"Sie haben Neo. Ich werde sowieso an Altersschwäche sterben. Besser sie verlieren mich jetzt, als später!", sage ich.
Doch der Gedanke an meinen Eltern schmerzt. Ich vermisse sie, vorallem Dad. Immer wenn ich kurz davor bin, sie zu kontaktieren, denke ich daran, wie sehr sie mich mit ihrer Verschwiegenheit verletzt haben.
Kiran blickt mich schuldbewusst an und versucht das Thema zu wechseln: "Okey, ich muss dann mal los. Geh und ruh dich aus. Hayes kommt auch in ein paar Stunden."
"Viel Spaß auf der Arbeit!", sage ich und begleite sie bis zur Tür.
Als sie weg ist, lasse ich mich auf die Couch plumpsen. Obwohl ich gar nicht geschlafen habe, bin ich nicht müde gewesen. Ich schnappe mir mein Handy - welches ich gekauft habe, als ich hierher gezogen bin - und blicke auf die Uhr.
13:52 Uhr.
Ich gehe in die Google Maps App hinein und gebe den Standort vom Zettel ein. Zu Fuß würde ich 40 Minuten brauchen. Der Ort ist etwas abgelegen. Mitten im Wald und mit dem Bus würde ich den Ort nicht erreichen.
"Du kannst doch nicht mitten im Nirgendwo hin. Zu einem Mann, der rote Augen hat!", rede ich mit mir selbst.
Doch meine Neugier ist größer, als meine Angst.
"Ich bin eine Hexe! Ich werde schon mit ihn fertig, wenn es sein muss."
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Unser Schicksal (Dorian & Adalena)
ParanormalEin lykanischer Prinz, eine charmante Hexe. Beste Freunde seit Kindertagen, doch ein einziger Fehler hat sie entzweit. Doch das Gefährtenband verbindet beide und er versucht alles, um den Fehler wieder gut zu machen. Kann sie ihm verzeihen? ~ Sta...