"Bitte bring die Getränke an Tisch 3 rüber!", sagt die Barkeeperin namens Linda.
"Mache ich!", antworte ich ihr und schnappe das Tablett. Vorsichtig - um nichts zu verschütten - steuere ich zum Tisch hinüber und stelle lächelnd die Getränke ab.
"Du schon wieder?", frage ich grinsend als ich den großen Werwolf am Tisch stehen sehe.
"Jemand muss doch auf dich aufpassen."
"Hayes, du musst wirklich nicht hier bleiben!", sage ich meine damit nicht die Bar.
"Ich habe dir meine Hilfe angeboten. Du bist meine Freundin und wir alle wollen dir helfen."
Ich lächle seine Schwester Kiran an.
"Ich fühle mich schlecht, dass ihr euer Rudel verlassen habt."
"Eigentlich beschütze ich die Prinzessin, das ist die wichtigste Aufgabe."
Ich verdrehe meine Augen und schlage ihn gegen die Schulter: "Ich bin nicht die Prinzessin. Das habe ich dir schon hundert Mal gesagt."
"Wir wissen alle, dass ihr eines Tages zueinander findet. Eure Herzen sind füreinander bestimmt."
"Ich werde bald alt sein und an Altersschwäche sterben. Diese Jahre überlebe ich auch ohne Gefährtin."
"Denkst du, dass Dimitri sein Leben ohne dich leben kann? Glaubst du nicht, dass es ihn quälen würde?"
Der Gedanke daran, dass Dorian meinetwegen leidet, brennt in meiner Seele. Doch selbst wenn ich mit ihm zusammen sein würde, würde ich immer daran denken, dass er mich nicht gewählt hätte, wenn ich nicht seine Erasthai gewesen wäre. Ich weiß genau, dass mich das langsam zerfressen würde.
"Er kann sich jederzeit eine andere Gefährtin suchen. Am besten direkt eine Lykanerin. Wenn du mich jetzt entschuldigen würdest, ich muss weiter arbeiten."
"Ich warte auf dich und bringe dich dann nach Hause."
"Das ist nicht nötig, Hayes."
"Kiran und ich bestehen darauf!", lächelt er mich an. Ich erwidere es und mache mich weiter an die Arbeit.
Seit 5 Monaten lebe ich nun hier. Ich wusste damals nicht wohin ich gehen kann oder wie ich am besten weit weg von hier weg kann, ohne dass man es bemerkt.
Also habe ich Hayes um Rat gefragt. Er war damals die einzige Person, der ich vertraut habe. Ohne zu zögern hat er mir geholfen und sein Rudel verlassen. Selbst Kiran hat mir geholfen und alles hinter sich gelassen.
Er wusste, dass ich Dorian's Erasthai bin. Deshalb hat er es auch als Aufgabe gesehen mich zu schützen. Natürlich versucht er seit 5 Monaten mich dazuzubringen, wieder zu ihm zurückzukehren. Doch vergeblich.
Das Gute ist, dass ich Hayes vertrauen kann. Er würde niemals Dorian meinen Standort mitteilen, selbst wenn er es wollen würde.
Wir haben eine WG gegründet und leben nun zusammen. Den einzigen Job, den ich auf die Schnelle finden konnte, war als Kellnerin in einer Bar.
Als es kurz vor Mitternacht ist, steuere ich wieder zu meinen Freunden.
"Ihr solltet gehen. Es ist spät und ihr müsst morgen selbst zur Arbeit."
"Ich brauche nicht viel Schlaf."
"Hayes, unsere Wohnung ist 5 Minuten zu Fuß entfernt. Mir wird nichts passieren. Ich kann gut auf mich selbst aufpassen. Außerdem sind wir bereits seit 5 Monaten hier. Bist jetzt ist noch nie was passiert. Wir leben hier irgendwo im Nirgendwo. Du selbst kannst keine anderen übernatürlichen Wesen spüren."
"Ja, aber..-"
"Nichts aber. Ich komme in zwei Stunden nach Hause und ich hoffe, dass ihr bis dahin schläft."
"Adalena...-"
"Hayes, bitte! Sonst fühle ich mich schlecht und werde wieder das Land verlassen. Nur dieses Mal ohne euch."
Hayes blickt mich stumm an, ehe er schließlich nickt.
"Gut. Von mir aus. Ruf an, sobald du Hilfe brauchst."
"Mache ich, versprochen."
...
"Ich sperre heute alles zu, du kannst ruhig schon gehen."
"Danke, Linda. Bis morgen Abend."
Ich blicke auf die Uhr und stelle fest, dass es 02:17 Uhr ist. Da es kälter geworden ist, ziehe ich meine Jacke an und verlasse die Bar.
Mein ganzer Körper fröstelt, weshalb ich meine Arme um meinen Körper schlinge.
Aus den Augenwinkeln, kann ich eine Art Bewegung erkennen. Panisch bleibe ich stehen und blicke um mich. Nichts zu sehen. Vermutlich ist es nur eine streunende Katze gewesen.
Doch dann höre ich Schritte hinter mir. Meine Füße bewegen sich schneller. Jemand verfolgt mich. Etwas übernatürliches.
"Hayes?", frage ich panisch. Vielleicht möchte er mich erschrecken.
Eine Art Schatten fliegt über mir und ängstlich sage ich: "Hayes, das ist nicht witzig!"
Mein ganzer Körper zuckt zusammen, als vor mir plötzlich jemand steht.
"Hallo, meine Gefährtin! Endlich habe ich dich gefunden!", sagt er mit seiner dunklen Stimme.
____
Es geht leider erst im Mai mit der Geschichte weiter. Viele Feiertage, viel Urlaub. 🫶🏻
Bis dahin, Love ya!
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Unser Schicksal (Dorian & Adalena)
ParanormalEin lykanischer Prinz, eine charmante Hexe. Beste Freunde seit Kindertagen, doch ein einziger Fehler hat sie entzweit. Doch das Gefährtenband verbindet beide und er versucht alles, um den Fehler wieder gut zu machen. Kann sie ihm verzeihen? ~ Sta...