"Adalena, geht es dir gut?", höre ich Derek's Stimme.
Er legt eine Hand auf meine Schulter, doch ich möchte nicht mit ihm sprechen. Ich möchte im Moment mit niemanden sprechen.
Ich hocke vor einem Baum und schluchze in meinen Händen. Es wird mir einfach alles zu viel.
"Adalena!", versucht es Derek erneut.
"Verschwinde und lass mich allein."
"Ok, vielleicht möchtest du mich nicht sehen. Es tut mir leid, dass ich dir untreu war aber es ändert nichts zu meinen Gefühlen dir gegenüber."
Ich entferne meine Hände langsam vom Gesicht und stehe auf.
"Untreu?", frage ich und verdränge das Gefühlschaos.
"Ich hätte es dir am liebsten gar nicht gesagt, aber du wolltest vor dem ganzen mit mir darüber sprechen."
"Du warst mir untreu?", frage ich.
Obwohl meine Gedanken gerade nur um Adam kreisen, verletzen mich Derek's Worte. Immerhin ist er mein Freund gewesen, dem ich vertraut habe.
"Moment, du wusstest es nicht?", fragt mich Derek und fährt sich durch die Haare.
"Was meintest du dann vorhin? Moment, hast du mich betrogen?", erkundigt sich Derek wütend.
"Es war nur ein Kuss gewesen!", antworte ich ihm leise.
"Du hast ihn geküsst, nicht wahr? Du betrügst mich?", fragt er nach.
"Es war ein unbedeutender Kuss! Ich wollte es dir sagen! Du wolltest es mir nicht sagen!"
"Du bist ein Mensch, Adalena. Ein Wolf hat seine sexuellen Triebe. Es war lediglich zweimal, aber ich habe dabei nichts empfunden. Anders als du!"
Meine Traurigkeit ist wie weggefegt. Ich bin wütend. Sehr wütend. Auch verletzt.
"Ist das dein verdammter Ernst, Derek? Nur zweimal? Ich bin erst seit zwei Wochen weg gewesen und du schläfst schon mit einer anderen? Weil du ein Wolf bist, soll es nichts Schlimmes sein? Ich bin diejenige, die was falsch gemacht hat?"
"Lass es uns einfach vergessen. Du möchtest nicht seine Erasthai sein. Du kannst heute mit mir mitkommen und ich mache dich zu meiner Gefährtin."
"Verschwinde, Derek! Du hast mich zum letzten Mal gesehen!", sage ich außer mir vor Wut.
Derek's Augen verfinstern sich und er kommt bedrohlich näher.
"Du machst nicht mit mir Schluss und wirst seine Gefährtin. Er hat dich vor Monaten links liegen gelassen. Er will dich doch nur wegen des Gefährtenbandes. Dich will er gar nicht."
"Ich sagte, du sollst verschwinden!"
"Du weißt, dass ich Recht habe!"
"Halt die Klappe!", schreie ich und zwischen Derek und mir erscheint eine Feuerwand.
"Du...du bist eine Hexe!", sagt er unglaubwürdig.
Die Feuerwand verschwindet, so schnell sie gekommen ist. Niemand darf wissen, dass ich eine Hexe bin. Denn sonst wäre ich in Gefahr.
"Wieso hast du es mir nicht erzählt?", fragt Derek ruhig.
Ich antworte ihm nicht.
"Ich würde es nie jemanden erzählen, Adalena."
"Das würde ich dir auch raten!", höre ich plötzlich Dorian's Stimme. In Sekundenschnelle steht er vor mir und schirmt mich mit seinem Körper vor Derek ab.
"Was willst du hier? Meine Freundin und ich unterhalten uns gerade!"
Dorian knurrt und sein ganzer Körper spannt sich an.
"Sie möchte aber nicht mit dir reden. Verschwinde lieber, bevor ich dich töte."
"Ich habe keine Angst vor dir, Lykaner."
Hat Derek den Verstand verloren? Er spricht gerade mit seinem zukünftigen König. Das könnte ihm den Kopf kosten.
Dorian ist schon angespannt genug. Sein ganzer Körper bebt bereits vor lauter Wut.
"Derek, geh lieber!", sage ich besorgt.
"Ich lasse diesen Lykaner bestimmt nicht in die Nähe meiner Freundin."
Ehe ich mich versehe, hat Dorian die Entfernung zwischen ihm und Derek überbrückt und packt ihm am Kragen.
"Ich bringe dich um, hörst du?", sagt Dorian doch seine Stimme klingt anders. Sein Lykaner spricht und es dauert bestimmt nicht lange, bis er sich verwandelt hat und ihn tötet.
"Dimitri, lass ihn sofort los!", rufe ich laut.
Derek ächzt lauter.
"Dimitri, du sollst ihn loslassen!"
Sein Griff wird stärker.
"Dorian!", schreie ich nun. Derek liegt keuchend auf dem Boden und schnappt hektisch nach Luft.
Ich zucke zusammen, als Dorian plötzlich vor mir steht. Viel zu nah.
"Misch dich nicht in meine Angelegenheiten an!", sage ich wütend.
"Wieso bist du hier? Ich möchte nicht, dass du mir zu Nahe kommst."
"Ich habe deine Trauer gespürt, Addy. Deine Wut, ich konnte nicht anders als zu dir zu kommen."
"Du hast nicht das Recht, meine Nähe zu suchen. Ich möchte nichts mit dir zu tun haben!"
"Addy, bitte. Wir sind füreinander bestimmt. Das waren wir immer."
"Nein, das sind wir nicht. Ich habe die Wahl dich abzulehnen und das werde ich."
"Du bist meine Erasthai, Addy!"
"Ja, genau deshalb! Du hättest mich niemals gewählt, wenn ich es nicht wäre."
"Nein, ich habe...-"
"Sei ehrlich zu mir. Wenn ich nicht deine Erasthai wäre, sondern ein anderes Mädchen. Wärst du dann jetzt bei mir?"
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Unser Schicksal (Dorian & Adalena)
Siêu nhiênEin lykanischer Prinz, eine charmante Hexe. Beste Freunde seit Kindertagen, doch ein einziger Fehler hat sie entzweit. Doch das Gefährtenband verbindet beide und er versucht alles, um den Fehler wieder gut zu machen. Kann sie ihm verzeihen? ~ Sta...