"Er ist doch erst gerade wieder aufgestanden, wieso möchtest du direkt abreisen?", erkundigt sich meine Mutter bei mir.
"Mom, ich bin an meiner Hochzeitsnacht abgehauen. Ich kann Kaladin nicht mehr allein lassen."
"Wann kommst du uns besuchen?"
"Ich weiß es nicht!", lüge ich.
...
"Was ist passiert?", fragt Kaladin als er mein Gesicht sieht.
Ich blicke ihn an und der Damm bricht. Ich heule los und vergrabe mein Gesicht in meine Hände.
"Verdammt, Adalena!", sagt Kaladin verzweifelt und nimmt mich in seine Arme.
"Ist etwas mit Dimitri passiert? Ich werde mir etwas einfallen lassen. Vielleicht finde ich etwas, was ihn beim Aufstehen hilft."
Ich entferne mich von ihm und schüttle meinen Kopf.
"Nein. Er ist wach."
"Bist du darüber nicht froh?", fragt er mich.
"Er will mich nie wieder sehen."
Kaladin seufzt und führt mich ins Haus, wo er mich auf die Couch hinsetzt und gegenüber von mir Platz nimmt.
"Er hat das bestimmt nicht so gemeint!", versucht er mich aufzumuntern.
"Doch. Das hat er. Er will ein anderes Mädchen markieren, damit er mich vergisst."
"Wäre das nicht besser? Du hast ein schlechtes Gewissen, weil du seine Gefühle verletzt. Wenn er sich neu verliebt, löst das all deine Probleme."
"Ich weiß. Aber ich...es macht mich traurig. Wie wir uns verabschiedet haben, macht mich einfach traurig."
"Ich wünschte, ich könnte dir helfen."
"Du bist ein Hexenmeister. Kannst du mir nicht einen Vergiss-alles-Trank oder so machen?"
Kaladin kichert und antwortet: "Einen Maix-Trank. Jedoch würde ich niemals einen für dich anfertigen lassen. Erstens, möchte ich nicht, dass du Dimitri vergisst. Ich weiß nämlich, dass du das selbst niemals möchtest. Zweitens könnte ich meiner Königin niemals etwas geben, was eigentlich verboten ist."
"Kaladin, es tut mir leid. Ich verletze dich wieder unbewusst!", sage ich leise.
"Ich weiß, dass du ihn liebst und ihn immer lieben wirst. Aber ich weiß auch, dass du mich eines Tages auch liebst. Der Gedanke daran, erfüllt mich mit Glück."
Ich versuche ihn anzulächeln, scheitere jedoch daran.
"Hat er dir direkt gesagt, dass er dich nicht wiedersehen will?"
"Ja."
"Es ist bestimmt nur eine Kurzschlussreaktion. Er kriegt sich bald wieder ein und dann könnt ihr euch bestimmt weiter sehen."
"Ich weiß nicht, er schien es ernst zu meinen."
"Deine Reise muss bestimmt anstrengend gewesen sein. Ruh dich am besten aus."
"Bist du auch...-"
"Nein, wir schlafen nicht im selben Zimmer. Ich habe dir bereits gesagt, dass ich dich zu nichts zwingen werde."
"Wann gehen wir zum hohen Turm?"
"Wenn du dich ausgeruht und deine Gefühle wieder unter Kontrolle hast. Anders funktioniert es nicht."
"Was passiert, wenn wir nur noch wenige Tage haben?"
"Daran glaube ich nicht. Ich wünschte, wir hätten länger Zeit. Dann hätte ich die Möglichkeit, erst um dich zu werben, bis du dich in mich verliebst."
"Ich versuche mich zu öffnen!", verspreche ich.
Ich stehe von meinem Platz auf und blicke Kaladin direkt an: "Ich danke dir. Du bist verständnisvoll und andere in deiner Situation wären es nicht. Gute Nacht."
Mit diesen Worten gehe ich nach oben in meinem Zimmer. Das Haus ist klein, aber liegt versteckt. Kaladin hat es gefunden, als ich zu ihm kam. Besser, als in einer Lagehalle zu leben.
Ich stürze mich auf das Bett und fange wieder an zu heulen. Es tut weh. Mein Herz fühlt sich an, als würde es in Flammen stehen. Noch nie habe ich so einen Schmerz gespürt. Selbst damals nicht, als wir uns getrennt haben.
Wird es je besser werden? Dorian's kalte Augen erscheinen in meinem Blickfeld. Er ist verletzt gewesen. Ziemlich verletzt und verübeln kann ich es ihm nicht.
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Unser Schicksal (Dorian & Adalena)
ParanormalEin lykanischer Prinz, eine charmante Hexe. Beste Freunde seit Kindertagen, doch ein einziger Fehler hat sie entzweit. Doch das Gefährtenband verbindet beide und er versucht alles, um den Fehler wieder gut zu machen. Kann sie ihm verzeihen? ~ Sta...