29 - Blutzauber

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"Du hättest das nicht tun sollen!", sagt Kaladin bedrohlich.

"Du wirst mich töten! Sobald du das Kind hast, wirst du mich töten!", sage ich panisch.

"Weißt du, es hätte so einfach werden können. Du hättest ein Jahr in Glück und Sicherheit verbringen können. Doch deine Neugier war zu groß."

"Wer bist du?", frage ich mit fester Stimme.

"Ich bin Kaladin, König des Hexenvolkes."

"Du hast mich angelogen. Von Anfang an."

"Die Prophezeiung stimmt, nur eine Sache habe ich verändert. Wir sind keine Gefährten."

"Was? Aber wieso habe ich mich bei dir wohl gefühlt?"

Kaladin lächelte und seine weißen Zähne blitzen gefährlich auf: "Ich bin ein Meister in der Kunst der Magie."

Er nimmt seine Halskette - die er immer trägt - ab und wirft sie zu Boden.

Alle Gefühle, sind wie ausglöscht. Ich fühle keine Geborgenheit, keine Vertrautheit, gar nichts mehr.

"Ein einfacher Blutzauber. Dazu habe ich nur ein paar Tropfen Blut deines Gefährten gebraucht."

"Wie bist du in seine Nähe gekommen?", frage ich wütend und balle meine Hände zu Fäusten.

"Ich hatte meine Mittel."

"Du hast mich verarscht. Von Anfang an. Das Ritual bei der Hochzeit...?"

"Wir sind nicht verheiratet, wenn du das denkst. Wenn wir es wären, würdest du die Königin des Hexenvolkes sein. Dadurch hättest du viel Macht bekommen und ich hätte Probleme mit dir gehabt."

"Wir sind nicht verheiratet?", erkundige ich mich erleichtert.

"Das war nicht nötig. Ein Kind kann auch ohne Ehe gezeugt werden."

Ich ignoriere seine Worte, denn was ich jetzt brauche, sind Antworten.

"Wozu dann das Ganze?"

"Du wolltest Dimitri nicht vergessen und er wollte dich nicht vergessen. Also habe ich einen weiteren Blutzauber durchgeführt. Dazu musste unser Blut vermischt werden."

"Was genau hast du getan?", frage ich wütend.

"Ich habe eine Zauber durchgeführt, der für Dimitri war. Deshalb ist vor Schmerzen bewusstlos geworden. Er hätte sein restliches Leben im Koma verbracht. Als du nicht nach Hause kommen wolltest, habe ich ihn dazugebracht aufzustehen."

"Wieso?"

"Ich habe ihn dazugebracht, dich zu hassen. Er sollte deine Nähe verabscheuen und dich nie wieder sehen wollen."

"Er hat gesagt, dass er mich liebt!", flüstere ich.

"Nun, es musste ja glaubhaft erscheinen."

"Will er deinetwegen eine Frau markieren?", frage ich monoton.

"Ja."

Ich bin so dumm gewesen. Ich hätte wissen sollen, dass Dorian mich niemals verletzen wollte. Dorian, der immer nur das Beste für mich wollte. Wie konnte ich glauben, dass er mich nie wieder sehen möchte? Wie konnte ich nur glauben, dass er meine Eltern bedrohen wollte?

"Deine Feuerwand nützt bei mir rein gar nichts!", sagt Kaladin und erst jetzt bemerke ich, dass ich von Feuer umgeben bin.

Mit einer Bewegung löscht Kaladin alles und ich stehe hilflos da.

"Selbst wenn du ihn jetzt anrufen würdest, er hasst dich. Er hasst es, dass er dich liebt und will nichts mehr mit dir zu tun haben. Mein Blutzauber hält ewig an. Aber mache dir keine Sorgen, in einem Jahr wirst du sterben."

"Willst du mich jetzt einsperren?"

"Du wolltest es so. Ich habe dir gesagt, dass du dich von mir leiten lassen sollst. Ich hätte dir gestattet, deine Eltern zu besuchen. Dein letztes Jahr auf Erden, hätte ich dir erträglich gemacht."

"Du verdammter Bastard!"

Kaladin lächelt mich wieder an und kommt auf mich zu. Er legt mir Handschellen an, die mich direkt zu Boden drücken.

"Das sind Magieblocker, wir wollen ja nicht, dass du flüchtest."

Er murmelt einige Worte und schon verwandelt sich der Raum in einen Kerker.

"Hier wirst du dein restliches Leben verbringen. Niemand wird dich retten. Aber keine Sorge, ab und zu komme ich dich besuchen. Wir müssen schließlich die Prophezeiung erfüllen."

Tränen laufen über meine Wangen und ich schluchze laut auf.

Dorian.

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Was für eine Wendung.

Unser Schicksal (Dorian & Adalena)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt